Viszokay/Lengyel/Piana siegen in Zandvoort

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Viszokay/Lengyel/Piana (BMW M4 GT4) überlegen aber dramatisch zum Gesamtsieg // Foto:Patrick Holzer

In einem dramatischen Finale fuhren beim dritten Saisonlauf der DMV NES 500 Viszokay/Lengyel/Piana (BMW M4 GT4) zum Gesamtsieg. Rang zwei in Zandvoort belegten Luther/Schmickler/Kortüm (BMW M4 GT4), während Xavier/Dawson/Costantini (VW Golf GTI TCR) auf Platzdrei das schwarz-weiß karierte Tuch sahen.

Die Uhr zeigte nur noch sechs Minuten Fahrzeit an, als es in der Box der Führenden plötzlich hektisch wurde. In der vorletzten Runde humpelte der bis dato klar auf Platz eins liegende Gabriele Piana an die Box. Das linke Hinterrad hatte sich aufgelöst und Piana den weitwunden BMW mit drei Rädern über die Runde gerettet. Zwar hatte das Trio auf die Zweitplatzierten van den Munckhof/Barten über eine Minute Vorsprung, doch der schmolz schnell dahinter. Für Mike Barten schien es nur noch Formsache, den Sieg über die letzte Runde zu tragen. Dann überschlugen sich die Ereignisse erneut. Als die Zeit schon abgelaufen war, fehlte nun auch Barten. Der M2 war auf den letzten Metern mit Spritmangel liegen geblieben, wodurch Piana unverhofft als Sieger abgewinkt wurde.

An der Box konnte Adam Lengyel den Erfolg noch gar nicht fassen. „Ich bin sprachlos. Wir dachten, dass wir nur noch Zweite werden. Aber es ging noch gut aus. Wir sind alle sehr glücklich über den unerwarteten Erfolg.“ Mit einer beeindruckenden Leistung trug Gabriele Piana eine große Portion zum zweiten Saisonsieg bei. „Ich dachte noch, wie kann man so ein Rennen verlieren. Man fährt drei Sekunden schneller als der nächste und trotzdem holt man nicht den Sieg. Das wäre schon krass gewesen. Es war vielleicht unser Fehler, ein zu aggressives Setup zu wählen. Ansonsten lief das Rennen gut und wir waren immer ganz vorne“, so Piana. Trotz des unglücklichen Ausgangs zeigte sich Eric van den Munckhof angriffslustig: „Das Auto kann es. Das haben wir gezeigt. Am Anfang hatten wir verschiedene Probleme. Die haben wir nun gelöst. Das Auto ist jetzt schnell genug. In Assen probieren wir den verpassten Sieg nachzuholen.“

Rang zwei in Zandvoort belegten Luther/Schmickler/Kortüm (BMW M4 GT4) // Foto:Jürgen Holzer

Zum dritten Mal Rang zwei für Schmickler Performance
Das Rennen war erst eine Runde alt, als zum ersten Mal die „FCY-Schilder“ rausgingen. Es sollte bis zum siebten Umlauf dauern, ehe das Feld losgelassen wurde. Startfahrer Adam Lengley zeigte sofort, wer hier Herr im Haus ist und baute mit schnellen Rundenzeiten den Abstand zu Rang zwei aus. Als Gabriele Piana Arpad Viszokay für die Schlussfahrt ablöste, war der Vorsprung auf eine Runde angewachsen. Der erfahrene GT4-Pilot toppte noch einmal die Rundenzeiten seines Teamkollegen und sorgte für einen beruhigenden Abstand auf Barten/van den Munckhof, ehe das Schicksal seinen Lauf nahm.

Während die Konkurrenz von Problemen gebeutelt war, spulten Luther/Schmickler/Kortüm ihre Runden erneut wie ein Uhrwerk ab. Nach der ersten halben Stunde hatte sich das Trio auf der sechsten Gesamtposition einsortiert und Xavier/Dawson/Costantini sowie Hemker/Mühlenz (Audi R8 GT4) den Vortritt gelassen. Mit konstanten Zeiten rückten die M4-Piloten nach vorne. Als es in die letzte halbe Stunde des Rennens ging, betrug der Abstand zum dahinter platzierten TCR Golf von Max Kruse Racing über 30 Sekunden. Mit dem Ausfall von van den Munckhof/Barten hieß es für das BMW-Team zum dritten Mal in dieser Saison Gesamtrang zwei. Auf dem dritten Platz landeten Xavier/Dawson/Costantini, die mit einer starken Anfangsphase den Grundstock für die spätere Treppchenplatzierung legten. Durch den langen Zwangsstopp wegen Schaltproblemen von Hammel/Nehls, die bis dahin auf Rang zwei lagen, sicherte sich das Trio den Sieg in der NES 8 vor Redlich/Redlich (Opel Astra TCR).

Gesamtrang drei für Max Kruse Racing // Foto:Patrick Holzer

Der Blick in die Klassen
Trotz des Ausfalls reichte es für van den Munckhof/Barten zum vierten Platz im Gesamtklassement und Rang vier in der voll besetzten NES 9. Direkt hinter den beiden Niederländern platzierten sich Hemker/Mühlenz, die im Audi R8 GT4 zwischenzeitlich auf der dritten Gesamtposition fuhren. Rang sechs hieß es für das Porsche-Trio Reiter/Müller/Böhnisch, die sich damit knapp gegen die Markenkollegen Daedelow/Schrey/Tausch (beide Porsche Cayman GT4) durchsetzten. Der Einsatz des East Racing Porsche war kurzfristig zustande gekommen, wie Matthias Schrey erklärte: „Da nicht klar war, ob der Scirocco rechtzeitig fertig wird, durfte ich auf einem anderen Auto fahren. Ich fand auf die schnelle zwei weitere Verrückte. Und setze nun auf einem Porsche die Schrey-Familientradition fort.“

Kampf um die weiteren Platzierungen // Foto:Patrick Holzer

Klare Sieger gab es in der NES 6+7, wo Becker/Schmickler im Porsche 991 auf dem achten Platz abgewinkt wurden. Hinter den beiden Porsche-Piloten landeten Henssler/Nölken vor Engel/Bengel (beide BMW M240i RC) auf der zweiten Position. Die NES 5 entschieden wie schon in Zolder Nieman/Knap im Renault Clio 4 für sich. Bei ihrem Heimspiel setzten sich die Niederländer gegenüber Borcheld/Richert (BMW M3 E36) und Brezina/Müller (Opel Astra Cup) durch. Erneut kein Glück hatten Ohlsson/Eis, die ihren VW Scirocco mit geplatztem Schalldämpfer vorzeitig abstellen mussten. In der NES 3 fuhren Röpke/Pawlow den Sieg ein, nachdem Heidrich/Volmer (BMW 328i ST E36) gleich zu Beginn mit Bremsproblemen im Kiesbett gestrandet waren. Zwar konnte das Duo von Panther Motorsport weiterfahren, doch die Problematik bestand nach wie vor. „Wir haben versucht das Material einzuteilen, hatten aber gegen Ende auch Probleme. Es hat sich angefühlt wie ein Plattfuß. Die Motorhaube war zu lose. Ich bin auch wegen Benzin nochmals reingekommen. Wir kommen nicht über die Distanz mit dem Benzin. Das ist ganz kritisch“, berichtete Pawlow nach dem Rennen. Der Sieg in der NES 1+2 wanderte zum zweiten Mal in dieser Saison in die Schweiz. Rodella/Dänzer (Suzuki Swift Sport) setzten sich hier gegen Beckwermert/Micheel/Bedbur und Beckwermert/SUB7BTG/Thiessen (beide BMW 318ti Cup) durch.