Schweizer Erfolg auf dem Hockenheimring

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Marco Hürbin (KK GTR 3,3 E46) entschied das siebte Saisonrennen der DMV BMW Challenge mit einem komfortablen Vorsprung von über 36 Sekunden für sich. Der Eidgenosse fuhr auf dem Hockenheimring vor Tänzler/Melkus (KK GTR 3,3 E46) und Schulze/Danz (M3 GTR 3,3 E46) seinen vierten Gesamtsieg in diesem Jahr ein.

Marco Hürbin und der Hockenheimring – das passt einfach. Der schnelle Schweizer zeigte beim 200km-Rennen der DMV BMW Challenge, dass er auch über die Distanz nur schwer zu schlagen ist. Dabei war Hürbin als einziger Pilot der Spitzengruppe als Solist unterwegs. Vorjahressieger Harald Tänzler holte sich wieder Sepp Melkus an Bord. Auch Christian Schulze nahm seinen Mitfahrer beim 2017er Sieg, Timo Danz, ins Cockpit. Die Pace machten aber zunächst zwei andere. Ingo Baum und Christoph Driescher überrumpelten von der vierten Startposition aus ihre Kontrahenten und schoben sich mit dem soundstarken V8 BMW an die Spitze des Feldes. Von dort war das Duo gar nicht mehr so leicht zu verdrängen, wie Hürbin feststellen musste. Doch nach wenigen Runden traten Bremsprobleme auf. In der neunten Runde waren Hürbin, sowie Schulze/Danz vorbei. Kurz darauf fehlte der hubraumstarke V8 ganz.

„Ich hatte große Probleme an den hinteren Bremszangen und dadurch keine Bremsleistung. Ich habe noch mit der Lichthupe zwei zu überrundeten Fahrzeugen signalisiert, dass sie Platz machen. Ich wollte innen vorbei. Da hat aber einer der beiden rausgezogen und ich konnte nichts mehr machen“, schilderte Christoph Driescher den rennentscheidenden Moment. Den wieder gewonnen ersten Platz gab Hürbin, bis auf eine Runde bedingt durch den Boxenhalt, nun nicht mehr her. Nach dem Stopp zog der M3-Pilot noch einmal das Tempo an und fuhr souverän den Sieg ein.

„Es war ein sehr gutes Rennen. Am Anfang hatte ich mich noch ein wenig zurückgehalten. Durch die Safetycar Phase war der Vorsprung wieder weg. Ich blieb länger draußen und hoffte, dass wir den Abstand vergrößern können. Aber leider habe ich den Boxenstopp versemmelt und 20 Sekunden verloren, wodurch ich als Zweiter auf die Strecke ging. Aber es hat doch am Ende noch zum Sieg gereicht“, fasste Hürbin sein Rennen zusammen. Beim Kampf um Rang zwei hatten zunächst Christian Schulze und Timo Danz die Nase vorne. In Runde 24 wechselten die Positionen, wobei Schlussfahrer Sepp Melkus den Abstand Runde um Runde vergrößerte. Beim Fallen des schwarz-weiß karierten Tuchs zeigte die Uhr schließlich etwas mehr als 13 Sekunden Vorsprung an. Für Tänzler und Melkus war der zweite Platz zugleich ein Hattrick. Es war die dritte Treppchenplatzierung innerhalb der letzten drei Ausgaben.

Timo Raff siegte in einem spannenden Endspurt
Timo Raff siegte in einem spannenden Endspurt / Foto: Patrick Holzer

Dramatisch war das Finale in der GTR3, wo bis drei Runden vor Schluss das Vater-Sohn Gespann Ralf und Sebastian Gierkes (M3 GT E36) in Führung lag. Als die Uhr nach unten tickte, wurde der orangene M3 plötzlich immer langsamer. Timo Raff (M240i RC) kam in ganz großen Schritten immer näher. Alleine in den letzten drei Runden nahm Raff dem Klassenführenden 20 Sekunden ab. Somit ging Raff kurz vor Ende doch noch vorbei. Zudem gab es für das Team noch eine 110 Sekunden Strafe wegen Unterschreiten der Boxenstandzeit. Dadurch kamen noch Michael Neuhauser (M135i GT) und GTR3-Konkurrent Lauren Schur (M240i RC) vorbei.

Für den Youngster war es das erste Tourenwagenrennen. Trotz des verpassten Klassensiegs war die Stimmung im Team Gierkes dennoch gut: „Leider habe ich bei der Boxeneinfahrt vergessen die Stoppuhr zu drücken, so dass wir die Mindeststandzeit etwas unterschritten haben. Den ersten in der Klasse konnte mein Vater im zweiten Stint leider nicht halten. Wir haben uns etwas im Sprit verhauen, so dass wir die letzten zwei Runden Aussetzer hatten. Trotz kleiner Patzer für uns ein gelungenes Wochenende.“ Sieger der GTR4 wurde Christian Kautz (330i GT E46). Rang zwei in der GTR4 holte sich Andreas Hansen im 325is E36.

Eng ging es bei den 325er zu
Eng ging es bei den 325er zu

In der 325iS Cup Klasse setzte sich die Erfolgsserie von Marc David Müller (325iS E46) weiter fort. Auf dem Hockenheimring schnappte sich der schnelle BMW-Pilot als starker Gesamtneunter Klassensieg Nummer sechs. Nur in der ersten Runde musste Müller dem 325iS E90 der Fester-Brüder kurzzeitig die Spitze überlassen. Nur einen Umlauf später war die Reihenfolge aus dem Quali wieder hergestellt. Am Schluss war es eine lupenreine Vorstellung, die mit einer Runde Abstand auf Rang zwei den Sieg brachte. „Wir hatten im Quali schon den Grundstein gelegt und ein super Setup herausgearbeitet. Das Auto war sehr gut zu fahren. Nach dem Start hatte ich ein paar Runden lang einen schönen Fight mit Markus, der vermutlich Reifenprobleme bekommen hat. Sonst wäre das wohl über die ganze Renndistanz gegangen. Ich konnte mich danach absetzen. Die Safetycar Phase haben wir sehr geschickt genutzt und dadurch unseren Vorsprung vergrößert. Ich konnte das Rennen verwalten und sicher nach Hause fahren“, so Müller.

Durch eine lange Boxenstandzeit der zweitplatzierten Fester/Fester wurde es dahinter noch einmal spannend. Knapp über fünf Minuten stand der E90 an der Box. Dadurch verlor das schnelle Brüderpaar einige Position. Mit viel Kampfgeist und einer ordentlichen Portion Glück hieß es am Ende dennoch Platz zwei. Kurz vor Schluss schnappten sich die beiden noch Alexander Bux und Georg Uhl (325iS E36). Da es zudem weder bei Jens Hösel (325iS E30) noch bei Heribert Haimerl (325iS E30), der kurz vor Schluss wegen einer gebrochenen Schaltstange ausfiel, gut lief, hatten Fester/Fester eben das Glück der Tüchtigen. Klassenfünfter wurde nach dem Aus von Haimerl der Schweizer Dominic Moret (325iS E30).

Bei den 318is Cup Fahrzeugen fuhr das Vater-Sohn Team Gelhaus (318iS E30) den Klassensieg ein. Dahinter reihten sich Jürgens/Röpke (318ti Cup) und Hassa/Hassa (318iS E36) auf den weiteren Positionen ein. Sieger des DMV BMW 318ti Cup wurde Sebastian Vollak. Für die Piloten und Teams der DMV BMW Challenge steht nun die Sommerpause an. Am 30. August geht es erst wieder weiter. Dann wird auf dem spektakulären Dünen-Kurs in Zandvoort gefahren – übrigens vielleicht die letzte Chance auf einer der wenigen unverbauten Rennstrecken zu starten, ehe auch dort die Formel 1 gastiert.