Voigtländer souverän zum Meistertitel

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Christian Voigtländer fuhr überelgen den Titel ein / Foto: Patrick Holzer

Christian Voigtländer sicherte sich mit einem Klassensieg in der Eifel den Meistertitel in der Porsche Club Historic Challenge. Bei schwierigen Wetterverhältnissen fand das Finale auf dem Nürburgring statt. Die Rennen entschied Heinz-Bert Wolters für sich.

Es war wohl vor allem das Pech mit den zwei Reifenschäden in Zolder, welche Francesco Klein (997 GT3 Cup) die Chancen auf den Titel nahmen. Um doch noch ganz oben stehen zu können, hätte Christian Voigtländer (997 GT3 Cup) schon richtig patzen müssen. Doch der Berliner erlaubte sich in einer überragenden Saison einfach keinen Fehler. Nicht nur das, als starker Gesamtfünfter im schwierigen Regenrennen am Samstag untermauerte Voigtländer, warum er sich am Ende der Saison den Meisterschaftspokal in der PCHC sicherte. Bereits am Freitag landete er auf Platz eins in der Klasse. „Mir geht es jetzt wunderbar. Ich bin natürlich ganz erleichtert. Ich war ziemlich aufgeregt, weil das entscheidende Rennen ein Regenrennen war. Aber alle sind sehr gut und diszipliniert gefahren. In der PCHC war dies nun meine bisher erfolgreichste Saison. Es ist ein sehr gutes Gefühl. Und es hat Spaß gemacht“, freute sich Voigtländer. Mit dem fünften Gesamtplatz nahm Voigtländer den Sieg in der Klasse 6 vor Bernhard Wagner und Thomas Braun gleich noch mit. Francesco Klein musste nach dem ersten Platz in der Klasse 7 der neueren 997er Cup Modelle am Vortag Winfried Assmann den Vortritt lassen. Damit war Assmann wie schon im Juni, als die PCHC erstmals in der Eifel gastierte, Sieger der Klassenwertung. „Ich gehe mal davon aus, dass wir im nächsten Jahr wieder neu angreifen werden. Glückwunsch an meinen Meisterschaftskonkurrenten. Das Rennen im Regen war technisch ein bisschen anspruchsvoll, lief aber ganz gut. Über das Safety-Car hätte man darüber diskutieren können“, erklärte Klein. Zumindest die Vizemeisterschaft und den Titel in der Klasse 7 nahm Klein am Samstagabend bei der Meisterschaftsehrung mit nach Hause. Klassendritter im zweiten Rennen wurde als Gesamtzehnter Thomas Prager.

Heinz-Bert Wolters war einmal mehr nicht zu schlagen / Foto: Patrick Holzer

Wolters auch beim Finale nicht zu schlagen

Zum Finale der Porsche Club Historic Challenge fuhr die Eifel noch einmal alles auf, was die nötige Dramatik in eine Meisterschaftsentscheidung bringen könnte. Immer wieder sorgten am Freitag Regenschauer für eine nasse und wieder abtrocknende Strecke. Zumindest für das erste Rennen schienen sich die Bedingungen zum Guten zu wenden. Doch bei einem vorherigen Rennen krachte ein Teilnehmer so vehement in die Leitschiene, dass diese ausgetauscht werden musste. Die Folge war eine Verzögerung von über einer Stunde. Als die PCHC Teilnehmer endlich auf die Reise geschickt wurden, war es bereits stockdunkel. Bereits nach vier Runden war Schluss, wobei die Reihenfolge im Ziel Heinz-Bert Wolters (997 GT3 R) vor Jack Crow (997 GT3 Cup) und Klaus Horn (997 GT3 R) lautete.

Am Samstag war zumindest klar, was die Eifel wettertechnisch vorhatte. Als das proppenvolle Teilnehmerfeld, über 50 Fahrzeuge im Quali, diesmal in die Einführungsrunde ging, war die Strecke patschnass. Zumindest Jack Crow schien dies perfekt in den Kram zu passen. Er verteidigte seine im schon verregneten Qualifying herausgefahrene Pole beim Start und zumindest in der ersten Runde hielt er Wolters noch hinter sich. Einen Umlauf später war der PCHC-Seriensieger jedoch vorbei. Doch schon nach der vierten Runde rückte das Safety-Car aus. Die Abstände waren wieder egalisiert. Für fünf weitere Runden wurde das Feld noch einmal losgelassen. Heinz-Bert Wolters ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen und feierte letzten Endes einen souveränen Erfolg vor einem stark fahrenden Jack Crow. „Es war toll und ich bin sehr zufrieden. Das Rennen war teilweise sehr schwierig. Als es anfing zu regnen, da schwamm mein Auto regelrecht. In der Hatzenbach bin ich im fünften Gang so richtig ins Trudeln gekommen. Das Abendrennen am Freitag war mit der Dunkelheit ein Erlebnis der besonderen Art. Es war schon grenzwertig, aber es hat funktioniert“, gab Wolters zu Protokoll.

Spannung brachte der Kampf um die dritte Gesamtposition, wobei Jürgen Albert mit seinem 991 GT3 Cup scheinbar die besten Chancen hatte. Doch kurz vor Schluss verlor der rechte Vorderreifen plötzlich rapide an Luft. Dadurch kamen sowohl Horn, als auch Thorsten Rose (991 GT3 Cup) vorbei. Zwischen den beiden Routiniers ging es eng zu, wobei sich Horn mit 0,258 Sekunden Abstand knapp gegenüber Rose durchsetzte. „Beim zweiten Rennen hatte ich Probleme mit der Traktionskontrolle. Da geht das Auto schnell weg, wenn du Gas gibst. Meine Reifen waren auch nicht mehr die besten“, so Horn.

Der Blick in die Klassen

Gerhard Kilian (991 GT3 Cup) konnte seinen Titel nicht verteidigen. Etwas, das auch davor noch keinem Fahrer in der PCHC gelang. Kilian tastete sich nach seinem Wechsel auf den neueren 991er langsam an das Fahrzeug heran. Und kam von Rennen zu Rennen immer besser zurecht. So überraschte der zweite Platz in der Klasse 8 hinter Rose nicht wirklich. Als Gesamtsiebter schob er sich noch zwischen die Klasse 7 Piloten Rose und Assmann. Dritter der Klasse 8 wurde Eduard Heinz auf Gesamtrang 14. Eine starke Leistung bot auch der Niederländer Robert Sulma, der mit seinem Porsche Cayman GT4 als Neunter den Sprung unter die besten zehn schaffte und damit einige Teilnehmer mit größeren Autos ärgern konnte.

In der Klasse 5 war Dr. Florian Keck (996 GT3 Cup) einmal mehr nicht zu schlagen. Doch wie so oft fehlten für die nötigen Punkte die Gegner. Einzig Claude Dichter trat noch mit einem weiteren 996 an. „Es war ein spannendes Rennwochenende mit dem Mix aus Regen und Trocken. Das Nachtrennen am Freitag war schwierig. Stockdunkel und nur ein paar Minuten gefahren. Am Samstag war es schwer zu fahren, weil man nichts gesehen hat. Aber es ist alles heil geblieben. Es war mein Ziel, dass ich die historische Wertung gewinne. Jetzt freue ich mich sehr“, so Keck über den versöhnlichen Saisonabschluss. Dank starker niederländischer Beteiligung waren wie schon in Zolder die Klassen 1 und 2 bestens gefüllt. Zwei Starter traten noch in der Klasse 3 an, wo sich Arne Bast (993) vor Andreas Paassen (911 RSR) den Sieg holte.

Den Sieg in der Klasse 1 fuhr Eric Geerts (Cayman S) ein. Gegen Rennmitte fing er Landsmann Jean-Paul Hulsebos (Cayman S) ab. Dritter wurde Nick Geelen (Boxster S), der zuvor in Zolder zweimal die Klassenwertung für sich entschieden hatte und auch am Freitagabend als Erster über den Zielstrich fuhr. Eric Hesp (968 CS) siegte wie schon am Freitagin der Klasse 2, wo Robin Verkerk (944) und Ruben Nooij (944 Cup) die weiteren Plätze belegten.