Nach Siegen im ADAC GT Masters und im Fanatec GT World Challenge Europe Endurance Cup feierte das von Lamborghini Squadra Corse unterstützte Team aus der Steiermark in der DTM vor 49.300 Zuschauern den dritten Triumph auf dem Nürburgring innerhalb weniger Wochen. Bei seinem ersten Einsatz für Grasser Racing sorgte Maximilian Paul im Lamborghini Huracán GT3 EVO2 mit der Startnummer 19 für die Sensation. Im strömenden Regen fuhr der 23-Jährige aus Dresden am Sonntag zum ersten Sieg für GRT in der DTM.
Nachdem die Truppe von Teamchef Gottfried Grasser am vergangenen Wochenende beim Klassensieg im Fanatec GT World Challenge Europe Endurance Cup bereits mit dem Eifelwetter konfrontiert war, galt es auch in der DTM die wechselhaften Bedingungen bei Temperaturen von 15 Grad Celsius zu meistern. Clemens Schmid gelang im ersten Training mit Platz elf in dem mit 28 GT3-Boliden stark besetzten Feld ein solider Start ins Wochenende. Auf der anderen Seite der Garage stieg Maximilian Paul erstmals für GRT in den Lamborghini Huracán GT3 EVO2 mit der Startnummer 19. Der Lamborghini Young Professional Driver war auf dem 3,629 Kilometer langen Sprint-Layout des Nürburgrings sofort bei der Musik.
Am Samstagmorgen fand das erste Qualifying des Wochenendes bei trockenen Bedingungen statt. Clemens Schmid und Maximilian Paul waren mit den Startreihen sieben und acht für das erste der beiden Rennen über 60 Minuten plus eine Runde auf Punktekurs. Regenschauer sowie zwei Safety-Car-Phasen machten den Lauf zu einer Lotterie. Dank einer starken Startphase war Schmid nach dem Pitstop in Runde 20 auf der achten Position unterwegs, fiel durch einen Fahrfehler sowie eine Strafe im letzten Renndrittel jedoch aus den Punkterängen heraus. Paul zog sich bei seinem ersten DTM-Start seit 2021 als 13. hervorragend aus der Affäre. Er eroberte nicht nur ein Punkteresultat, sondern zählte auch zu den schnellsten Fahrern im Feld und verpasste die Fastest Lap um nur 0,071 Sekunden.
Der Sonntag wurde ebenfalls vom Eifelwetter bestimmt. Nach einem Regenschauer fand das 20-minütige Zeittraining auf abtrocknender Strecke statt. Paul war in der Schlussphase erneut stark unterwegs und fuhr auf Startplatz 13, obwohl die Streckenbedingungen in der entscheidenden Phase zu seinem Nachteil ausfielen. Er lag mit seiner Rundenzeit zunächst auf Platz fünf, wurde dann aber von einigen hinter ihm fahrenden Piloten verdrängt. Für Schmid sprang Startreihe elf für das zweite Rennen heraus.
Die Wetterkapriolen setzten sich im zweiten Rennen unvermindert fort. Bei feuchten Bedingungen splittete GRT die Strategien. Schmid startete auf Slicks, Paul auf Regenreifen. Letzterer war die richtige Wahl, als es wenige Runden nach dem Start stark zu regnen begann. Schmid musste mit dem Trockenreifen bis zum Boxenstoppfenster ausharren, bevor er auf Regenreifen wechseln konnte. In der 23. Runde endete sein Sonntag in der Garage vorzeitig. Die drittschnellste Runde des Rennens war für den 32-jährigen Tiroler ein schwacher Trost.
Für Paul hingegen lief es von der ersten Runde an perfekt. Beim Start machte er sechs Positionen gut und arbeitete sich bis zum Pitstop in Runde 21 auf die zweite Position vor. Der Kommandostand von GRT setzte im Boxenstopp-Fenster abermals auf die richtige Strategie. Paul blieb bis zum letzten Moment draußen und profitierte dann von einer Full Course Yellow. Ein perfekter Reifenwechsel der GRT-Crew schickte ihn auf Platz zwei wieder ins Rennen. Nach einem intensiven Kampf mit Mercedes-Pilot Lucas Auer übernahm er die Führung und ließ sich den Sieg im restlichen Rennverlauf nicht mehr nehmen.
Der erste Erfolg von GRT in der DTM war zugleich der dritte von Lamborghini in der legendären Rennserie. Bereits am Samstag hatte mit Lamborghini-Werksfahrer Mirko Bortolotti ein ehemaliger GRT-Pilot den Lamborghini Huracán GT3 EVO2 auf dem Nürburgring zum Sieg geführt. In der Gesamtwertung belegt Grasser Racing zur Saisonhalbzeit den zehnten Rang. Maximilian Paul hat durch die fantastische Leistung bei seinem ersten Auftritt in dieser Saison 28 Punkte auf dem Konto. Damit hat er zehn der etablierten DTM-Piloten in der Fahrerwertung hinter sich gelassen. Die nächste Runde in der DTM steht vom 18. bis 20. August auf dem Lausitzring an.