47. Homburger ADAC Bergrennen – Der Homburger Berg ruft wieder

830
Die Vielfalt ist unter den zahlenmäßig, dominierenden Tourenwagen wie gewohnt am größten // Foto: Thomas Bubel

Trotz der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen und nach zwei Jahren Stillstand am Käshofer Berg durch Corona, freut sich der Homburger Automobilclub (HAC) am Wochenende vom 08. bis 10. Juli 2002 endlich wieder sein Motorsportspektakel, namens Homburger ADAC Bergrennen, seinen treuen Aktiven aus nah und fern sowie dem ausgehungerten Publikum präsentieren zu können. Die laufende Saison der Deutschen Automobil Bergmeisterschaft, des KW Berg-Cup und der Seien GLP-Berg und ADAC Retro Berg-Cup findet auf der kurvengesäumten Käshofer Straße , zwischen dem saarländischen Homburg und dem westpfälzischen Käshofen am zweiten Juli-Wochenende ihre Fortsetzung.

Seit Ende Juni und bis zum Anreisetag der Teams am Freitag vor den Trainings- und Rennläufen, verwandelt sich die Landstraße L120 / L462 in eine renntaugliche Piste für Tourenwagen, Young- und Oldtimer, Formel-Rennwagen und Renn-Sportwagen. Um die Sicherheit für die 115 Fahrer und eine Fahrerin zu gewährleisten, leistete die zuständige pfälzische Straßenbehörde im Vorfeld wichtige Instandsetzungsarbeiten an Asphalt und Leitplanken im Bereich Brückchen und Posten 8. Für mehr Sicherheit und eine Optimierung der Aufbauarbeiten hat sich auch das HAC-Organisationsteam um Orga-Leiter Sascha Ressmann und Rennleiter Jürgen Guckert etwas einfallen lassen. Im Bereich Brückchen werden ein großer Teil der Altreifenpakte durch Betonelemente, wie man sie von Autobahnen her kennt ausgetauscht. Das spart Zeit und Manpower. Seit dem Ende der Coronabeschränkungen im Frühjahr laufen die Vorbereitungen im Eiltempo, denn die Ungewissheit war lange groß ob man wieder ein Bergrennen in Angriff nehmen kann.

Aus sportlicher Sicht ist man am Ende des Tages mit den 116 Anmeldungen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz, den Umständen geschuldet zufrieden. Wie HAC-Pressesprecher Thomas Bubel erklärt, „kosten die anhaltende Krisensituation, mit langen Lieferzeiten für Ersatzteile und derzeit nicht lieferbaren profillosen Rennreifen (Sliks), die Berg-Veranstalter in Deutschland doch einige Teilnehmer. Da bildet die „Saarpfalz-Hatz“ keine Ausnahme“. Aber dennoch müssen die Zuschauer entlang der Naturrennstrecke durchs Lambsbachtal und im frei zugänglichen Fahrerlager oberhalb des Homburger Schießhaus nicht auf die einzigartige Rennatmosphäre verzichten, ganz im Gegenteil. Gleich drei Boliden der „Königsklasse“ mit über 550 PS starken V8-Triebwerken im Heck sorgen für Spannung um den Tagessieg am Karlsberg.

Sascha Herz im Feld der Boliden // Foto: Thomas Bubel

Der Titelverteidiger der letzten Ausgabe von 2019, der Schwarzwälder Alexander Hin, war bereits in der laufenden Saison zweifacher Gesamtsieger und knackte dabei die jeweiligen Streckenrekorde. Mit seinem Osella PA 30 V8 möchte der Zimmerer aus Elzach diese Serie fortsetzen. Auf einem baugleichen Fahrzeug strebt der ebenfalls aus dem südlichen Schwarzwald anreisende Stefan Armbruster nach einem Platz auf dem Siegerpodium. Dazu gesellt sich der Dillenburger Bernd Simon, der nach einer 11jährigen Rennabstinenz zum Saisonstart sein Comeback in einem Norma M20 FC V8 gab. Zum Reigen der absolut Schnellsten zähen die Insider zudem Frank Debruyne (Dallara F3), Georg Lang (Tatuus F. Renault Evo)oder den Franzose Daniel Allais, ebenfalls im Dallara Mercedes F3. Auch der erst 19-Jährige Benjamin Noll, Sohn von Alexander Hin, hat bereits sein Können in diesem Jahr mit seinem Formel Renault 2.0 aufblitzen lassen.

Die Vielfalt ist unter den zahlenmäßig, dominierenden Tourenwagen wie gewohnt am größten. Anhänger der Marken Opel, VW, BMW oder des längst vergangen Herstellers NSU, kommen im KW Berg-Cup voll auf ihre Kosten. Hier gehört HAC-Mitglied Jochen Stoll mit seinem Porsche 911 GT3 Cup zum Kreis der Favoriten. Für Furore sorgte in diesem Jahr bereits der Allgäuer Mario Minichberger mit seinem VW Corrado R mit neuartiger Technik. Der Bolide verfügt über Allradantrieb aus einem 1175 ccm Turbomotor. Einen „Lauf“ hat derzeit Michael Bodenmüller, ebenfalls aus dem Deutschen Voralpenland. Er gibt in einem Opel Kadett C 16V mächtig Gas. Zu erwähnen ist hier der Deutsche Berg-Cup Sieger von 2019 Erwin Buck aus Schwaben, er pilotiert einen vom bekannten Tuner Spiess unterstützten VW Scirocco 16V. Als Gast aus der BMW-Rundstrecken-Challenge wird der Rheinhesse Sebastian Kühn mit einem spektakulären BMW M1 GTR erwartet.

Lokalkolorit bringen unter anderen 15 Aktiven des ausrichtenden Homburger Automobilclubs ins Geschehen ein. Dies sind Jochen Stoll (Gundersweiler / Porsche 911 GT3), Fredi Marquitz (St. Ingbert / Porsche Cayman S), Heinz-Peter Boch (Eberbach / Peugeot 106), Boris Schmidt (Fockenberg-Limbach / Citroen AX), Gino Kruhs (Quierschied / Citroen DS3 R3T), Martin Kraus (Blieskastel / VW Polo G40), Jonas Steinbrenner (Mandelbachtal / BMW 323i) und Christoph Schwarz (Otterberg / NSU TT KWR), Marco Blatt (Ottweiler / Peugeot 106 Rallye), Heimo Blatt (Ottweiler / Simca Rallye 2), Ulrich Zeitz (Kelkheim / Peugeot 309) sowie die Homburger Kai Neu (Ford Focus ST), Christian Bächle (Peugeot 205 Rallye), Daniel Thum (BMW 320is) und Timo Winter (VW Polo 86C).

Für die Rennsportfans der Region gilt: Schon am Freitag (08.07.) lohnt ein Abstecher ins Fahrerlager, um den Teams bei den Vorbereitungen auf die Läufe über die Schultern zu blicken. Die Technische Abnahme der Rennwagen läuft an diesem Tag vom 15 bis 21 Uhr. Für den Samstag (09.07.) sind drei Trainingsläufe ab 8 Uhr 30 bis ca. 17 Uhr, in aufsteigender Reihenfolge der Leistungsparameter in den jeweiligen Klassen und Gruppen vorgesehen. Der gleiche Ablauf gilt auch für die Rennläufe am Sonntag (10.07.). Die feierliche Siegerehrung bildet den Abschluss der Veranstaltung, rund eine Stunde nach Rennende im Fahrerlager-Festzelt. Hier kann man an allen drei Tagen ein Päuschen einlegen um sich zu stärken. Auch entlang der Rennstrecke wird sich der Duft von Grillwürsten bei den Zuschauerbereichen Start, Brücken (P4) und Posten 8, mit den typischen Renngerüchen vermischen. Wie in der Vergangenheit lässt die Webseite der Veranstaltung keine Fragen offen. Alles Informative und Wissenswerte für ein sorgloses Rennsportwochenende entlang der Käshofer Straße kann man unter www.homburger-bergrennen.de nachlesen und downloaden.