Nico Send und Andreas Hansen siegen in Zolder

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Nico Send siegte im ersten Rennen // Foto: Patrick Holzer

Zwei verschiedene Sieger gab es beim Auftritt der DMV Classic Masters in Zolder. Im ersten Rennen siegte Nico Send im Opel Kadett C vor Andreas Hansen (BMW 328i ST E36). Am Sonntag drehte Hansen den Spieß um und siegte knapp vor Uwe Send.

Nico Send ließ im ersten Rennen erst gar keine Zweifel aufkommen. Der Opel Kadett Pilot münzte seine Pole-Position in einen souveränen Gesamtsieg um. Beim Fallen der schwarz-weiß karierten Flagge hatte Send einen Abstand von über 27 Sekunden auf Verfolger Andreas Hansen herausgefahren. „In den ersten Runden habe ich etwas schneller gemacht. Als ich merkte, dass ich wirklich schneller bin als die anderen, nahm ich etwas Luft aus. Das Auto passt hier in Zolder wirklich super. Es hat alles prima funktioniert“, gab Nico Send zu Protokoll. Damit hatte der Junior vorgelegt. Mit seinem zweiten Platz zeigte sich auch Hansen zufrieden: „Im ersten Rennen war Nico Send nicht zu halten. Das war mir klar. Somit ist das erste Rennen so gelaufen, wie es geplant war. Ohne Probleme und auch Material schonend durchzukommen.“

Vater Uwe Send wollte es seinem Sohn gleichtun. Doch zunächst fand er sich zu Beginn des zweiten Rennens nur auf der dritten Position hinter dem schnellen Alfasud Sprint von Jan Meier wieder. Als er endlich vorbeikam, war Hansen an der Spitze bereits weit enteilt. Der Norddeutsche hatte gegenüber dem ersten Heat noch eine Sekunde gefunden und war auf dem besten Weg seinem ersten Gesamtsieg im DMV Classic Masters entgegenzufahren. Send gab dahinter nicht auf, drehte eine schnellste Runde nach der anderen.  Kurz vor Rennende tauchte der gelb-schwarze Kadett groß im Rückspiegel auf. Mit nur noch 0,399 Sekunden Vorsprung erlöste Hansen die Zielflagge. „Ich kam gleich gut weg und hatte einen Vorsprung herausgefahren. Aber gegen Ende wurde es noch einmal mega eng. Noch eine Runde mehr und wir wären in ein hartes Duell gekommen. Aber es war klar, wenn Uwe in Fahrt kommt, wird es nochmals eng“, erzählte Hansen. Warum es zu Beginn nicht gleich rund lief, schilderte Send so: „Am Anfang hatte ich überhaupt keinen Grip. Gestern rissen uns die Bremsscheiben, die wir mit Gebrauchtmaterial ersetzen mussten. Aber es fühlte sich an, als ob die wieder auseinanderfallen würden. Daher kam ich einfach nicht so richtig in Tritt. Danach ging es wieder besser, ich musste aber sehr vorsichtig sein. Wenn wir noch eine Runde gefahren wären, hätte ich Platz eins noch geholt.“

Die Mühen hatten sich gelohnt für Andre Jaschinski // Foto: Patrick Holzer

Der Lohn aller Mühen
Beim Saisonauftakt hatte André Jaschinski noch Pech, als sein BMW E30 4,0 V8 noch in einen Unfall verwickelt war. Trotz der heftigen Schäden gab das Team nicht auf und machte den E30 in Windeseile wieder fit für das Rennen in Zolder. Die Mühen wurden mit zwei dritten Plätzen im DMV Classic Masters belohnt. Im ersten Durchgang hielt Jaschinski seinen dritten Platz in der Masters-Wertung, musste jedoch drei der schnellen Alfa-Piloten den Vortritt lassen. Deren Pace konnte der E30 Pilot nicht ganz mitgehen, kontrollierte nach hinten aber den Abstand zu Marc Frey im BMW 328iS E36. Mit Gesamtrang sechs sowie Platz drei im DMV Classic Masters startete das Wochenende gut. Ganz glücklich war Jaschinski nach dem Rennen jedoch nicht: „Das war soweit ganz gut. Aber in der letzten Runde ist mir leider meine Hinterachsschwinge gebrochen“, erzählte Jaschinski. Wiederum legte sich das Team ins Zeug. Und nach fünf Stunden Reparatur stand der E30 am Sonntagvormittag wieder am Start. Vor Jaschinski kämpfte wiederum die Alfa-Meute um ihren Sieg. Als hier René Hadorn (Alfasud Sprint) zurückfiel, machte Jaschinski eine Position gut. Auf Gesamtplatz fünf sah der E30 V8 das schwarz-weiß karierte Tuch. „Wir sind äußerst zufrieden mit dem dritten Platz in der starken Klasse. Nach der Vorgeschichte in Hockenheim mit dem heftigen Schaden sind wir natürlich happy, dass das Auto so gut durchgehalten hat“, so Jaschinski. Wie schon im ersten Rennen belegten Marc Frey den vierten Platz im DMV Classic Masters.

Podium Rennen 1 DMV Classic Masters // Foto: Jürgen Holzer

Der Blick in die Klassen
In der CM 3+4 war Sarah Ganser (BMW 325iS E36) an diesem Wochenende nicht zu schlagen. Im ersten Rennen lieferte sich die BMW-Pilotin einen rundenlangen Zweikampf mit Jörg Bernhard (Alfa Romeo GTV 6) um den achten Gesamtplatz. Knapp setzte sich der Routinier durch. Noch besser lief es im zweiten Heat, wo sich Ganser einen starken siebten Rang im Gesamtklassement holte. Dahinter lautete die Reihenfolge in beiden Rennen Max Eisberg (BMW 325iS) vor Leon Harhoff (Opel Astra GSI). Besonders eng war die Entscheidung im zweiten Rennen, wo Eisberg mit 1,111 Sekunden Vorsprung die Nase vorne hatte.

Ioannis Smyrlis verbuchte in der gut besetzten CM 2 ebenfalls einen Doppelsieg. „Es war im Classic Masters ein reibungsloses Wochenende. Zweimal Pole Position und Platz eins in der Klasse herausgefahren.  Im ersten Rennen hatte ich kurz nach dem Start Schwierigkeiten, den Platz zu halten. Auch im zweiten Rennen wurde ich durch den Verkehr der Alfas überholt. Nachdem es ruhiger war, konnte ich eine gute Pace abliefern und wieder auf Platz eins fahren“, so Smyrlis. Florian Kramer war am Klassenprimus am nächsten dran. Im zweiten Heat konnte Kramer sogar die schnellste Rundenzeit in der Klasse erzielen, musste sich aber wie schon am Vortag mit Rang zwei begnügen. Den dritten Platz holten sich im ersten Durchgang Waibel/Hahne, während Stutzke/Platow am Sonntag Rang drei belegten.

Jan Meier im Alfasud Sprint siegte im ersten Rennen der Alfa Romeo Challenge // Foto: Patrick Holzer

In der Alfa Romeo Challenge teilten sich Jan Meier und Angelo Scalia (Alfa Romeo 75 V6) die Gesamtsiege. Im ersten Rennen profitierte Meier vom Ausfall von Marc Schnyder, der mit seinem Alfa Romeo 75 2.0 TB in der Anfangsphase auf Platz zwei gelegen hatte. Als Gesamtdritter entschied Meier vor Scalia und René Hadorn (Alfasud Sprint) die Alfa Romeo Challenge für sich. Nachdem Meier am Sonntagvormittag noch auf Platz zwei gelegen hatte, musste er Send sowie Giuseppe Tizza (Alfa Romeo 75 V6) passieren lassen. Als Meier wenig später ausfiel, lautete das Duell Tizza gegen Scalia. Am Ende setzte sich Scalia, der im Gesamtfeld Rang drei holte, knapp gegen Tizza durch. Drittbester Alfa-Pilot wurde Walter Liese vor René Hadorn und Jörg Bernhard.