Einige Doppelsiege in Hockenheim

1334
Remy Wierts erzielte in der Gruppe B den Bestwert // Foto: Patrick Holzer

Beim fünften Lauf der VFV GLPpro auf dem Hockenheimring präsentierte die historische Gleichmäßigkeitsserie bei den 44. Hockenheim Classics randvolle Starterfelder. Nach der Bosch Hockenheim Historic war es die zweite hochkarätige Veranstaltung innerhalb der letzten zwei Wochen.

Aufgrund der großen Nachfrage nach Startplätzen wurden die Teilnehmer der Tourenwagen und GT Fahrzeuge in drei Startgruppen eingeteilt. Dazu kamen die Formelfahrzeuge und Sportwagen als vierte Startgruppe. Jede der vier Startgruppen trug ein Freies Training, ein Pflichttraining und zwei Wertungsläufe aus, wodurch reichlich Fahrzeit für die Teilnehmer zur Verfügung stand. Erfreulicher Weise waren zu dieser Veranstaltung wieder Zuschauer zugelassen. Die VFV GLPpro bot den Fans historischer Automobile wiederum eine interessante und bunte Palette deutscher und ausländischer Automobilgeschichte der letzten fünfzig Jahre. Neben zahlreichen gängigen Markennamen wie Porsche, BMW, Audi, Volkswagen oder Ford, gab es zahlreiche Exoten, die man vielleicht nur noch in einem Museum zu sehen bekommt, zu bestaunen. Das älteste Fahrzeug in Hockenheim, ein Ford Anglia aus dem Jahr 1959, wurde von Niklas Ebner an den Start gebracht. Fast genauso viele Jahre auch dem Buckel haben ein Austin Healey Lenham Le Mans von Laurin Neumann aus dem Jahr 1960 oder ein Austin Healey 300 MK 2 aus dem Jahr 1961,pilotiert von Andreas Bayer. Alle Fahrzeuge der VFV GLPpro müssen älter als 25 Jahre sein. Mit im Feld ein Stück DDR Motorsportgeschichte. Zahlreiche Trabants oder Melkus RS 1000 bevölkerten ebenso den Hockenheimring und verbreiteten ein Hauch von „Ostalgie“.

Mit Scott Kleijsen siegte in Hockenheim ein weiterer Niederländer // Foto: Patrick Holzer

Aber auch sportlich ging es zur Sache. Im Pflichttraining wird ordentlich Gas gegeben, denn da geht es hauptsächlich darum einen günstigen Startplatz zu erwischen  um im Wertungslauf möglichst freie Fahrt zu haben. In der Gruppe A bot der Niederländer Scott Kleijsen (Mercedes 190) eine hervorragende Leistung und erzielte in beiden Durchgängen das beste Punktergebnis. Im ersten Wertungslauf belegte Reiner Scherer (VW Golf) Platz zwei der Tourenwagenwertung vor Stefan Faulhaber (BMW 323i). Hinter Kleijsen kam Felix Bürger (BMW E36 M3)im zweiten Wertungslauf als Zweiter der Tourenwagenwertung ins Ziel, vor Julian Reinbott im BMW E36 328i. Andreas Pensler (Porsche 968 CS) vor Heinz Willi Nutz (Porsche 944) und Carsten Neef(Porsche 944 Turbo) hieß die GT Reihenfolge im ersten Wertungslauf der Startgruppe A. Im zweiten Lauf schnappte sich Stephan Herder (Alfa Romeo GT Am) den ersten Podestplatz vor Christian Stahl (Porsche 968 RS) und Rainer Schaab(Porsche 911S).

In der Startgruppe B traf der Niederländer Remy Wierts (Ford Escort MK3 RS) seine Referenzzeit im ersten Lauf am besten und siegte vor seinen Tourenwagenkollegen Oliver Martin (Renault R5 GT Turbo) und Bruno Hügli im BMW 2002 ti. Hinter dem Sieger Joachim Beck (Fiat Abarth 1000TC) kraxelte Bruno Hügli(BMW 2002ti) als Zweiter in Lauf zwei erneut aufs Podium vor Stephan Schaade (Ford Escort RS 2000)auf Platz drei. Gerhard Dörr (Porsche 924) siegte im ersten Lauf bei den GT Fahrzeugen. Mit aufs Podium stiegen Werner Pisterer(Alfa Romeo GT  Junior) und Dieter Bauer(Lancia Beta Coupe). Im zweiten Lauf ließ Gerhard Dörr nichts anbrennen und fuhr zum Doppelsieg in der GT Wertung. Dieter Bauer und  Werner Pfisterer tauschten diesmal die Plätze zwei und drei.

Markenvielfalt gab es auch in der Gruppe C // Foto: Jürgen Holzer

In der Startgruppe C fuhr bei den Tourenwagen Luca Trunk(BMW E36 328i) zum Doppelsieg. Zunächst siegte er vor Stefan Faulhaber (BMW 323i) und Uwe Sturm (Opel Ascona A). Das Podium im zweiten Lauf lautete Luca Trunk erneut vor Stefan Faulhaber und Christian Ehret(Opel Ascona B). Sieger der GT Fraktion wurde am Samstag Dr.Manfred Knye (AWE/Melkus RS 1000) vor Dr.Andreas Pippig (Wartburg Melkus RS 1000) und Raimund Olbrich(AWE-Melkus RS 1000. Den zweiten Wertungslauf am Sonntag gewann Markus Standke(Melkus RS 1000) vor Till Fischer (AWE-Melkus RS 1000)und Dr.Andreas Pippig . Volkmar Lienert und Hans-Peter Werner (beide Sachsenring Trabant P601) gewannen jeweils die Klasse A600. In der Klasse STC siegten Hendrik Radau und Holger Kiwatt (beide LADA 2105).

Dominique Kieffer hat gute Chancen auf den Titelgewinn bei denSportwagen // Foto: Patrick Holzer

Oliver Kuhnt(Formel 3 Anson) erzielte im ersten Wertungslauf der Formelfahrzeuge das beste Ergebnis und siegt mit über 5000 Punkten Vorsprung vor Günter Becker (Schiesser SF81 Formel Ford) und Joel Bucker (Mygale Formel BMW). Julian Labitzke (Ford Mygale) fuhr im zweiten Lauf mit 1059 Strafpunkte das beste Tagesergebnis aller Teilnehmer ein und siegte damit vor Marcus Prieber (Reynard FF2000) und Stefan Elfgen (Formel Renault). Bei den Sportprototypen sorgte der Elsässer Dominique Kieffer für einen Doppelsieg. Im ersten Lauf siegte der TIGA Pilot vor Klaus Fischer (Saker GT) und Daniel Wingeier (Lotus 23B). Beim zweiten Lauf kraxelten Sebastian Chedor  (Crossle 95) und erneut Klaus Fischer mit aufs Klassensieger Podium. „Der Doppelsieg bei den Hockenheim Classics war eine angenehme Überraschung, da die zwei Rennen mit heftigem Regen am Samstag bei so verschiedenen Wetterbedingungen stattfanden. Mit fünf Siegen bei den Sportprototypen in diesem Jahr kommt der Meisterschaftstitel immer näher. Das wäre nach der Formelmeisterschaft 2020 auch der Titel bei den Sportwagen. Nach über zehn Jahren in der Serie habe ich noch immer den selben Spaß hier zu fahren“, so Doppelsieger Dominique Kieffer.

Serienorganisator Felix Vaillant blickte auf eine gelungene Veranstaltung zurück. „Innerhalb von zwei Wochen haben wir mit der Bosch Hockenheim Historic und den Hockenheim Classics hier zwei tolle historische Motorsport Veranstaltungen gehabt. Wir als Serie sind mit diesem Wochenende sehr zufrieden. Es hat alles wunderbar geklappt, hatten tolle Starterfelder, selbst das Wetter spielte mit“, so Organisator Felix Vaillant. Für die Pilotinnen und Piloten der VFV GLPpro geht es nach einer Pause mit dem Fiale am Nürburgring vom 15.-17.Oktober weiter.