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Skandinavier in der STT
Die Wikinger kommen!
Jarl Wermelin Einst verwüsteten sie als mittelalterliche Krieger Europas Küsten. Ihre Drachenboote verbreiteten Angst und Schrecken. Mit den Wikingern war damals wahrlich nicht gut Kirschen essen. Recht ähnlich dürfte es knapp 900 Jahre später Jarl Wermelin ergangen sein. Der Schwede hatte zwar kein Drachenboot, aber einen Opel Manta mit V8 Power. Das Geschoss brachte er 1995 in die Spezial Tourenwagen Trophy, mit dabei gleich sechs weitere Nordmänner.
 © paparazzi
 Jarl Wermelin beim STT Start 1995
An die zwei Meter breit, statt des Opel-Triebwerks werkelte ein Chevrolet V8 Motor unter der Haube. Der Manta war eine wahrlich imposante Erscheinung. 600 Pferdestärken leistete das damals schon zehn Jahre alte Ungetüm. 1987 hatte der Manta das in Finnland legendäre Kemora Midnight Sun Race gewonnen. Die Skandinavier hatten die Philosophie der Gruppe 5 besonders verinnerlicht. Im Gegensatz zur deutschen STT war im hohen Norden fast alles erlaubt. Dabei war Jarl Wermelins Manta noch nicht einmal der exotischste Vertreter. Ob VW Käfer oder Studebaker, so ziemlich alles was vier Räder hatte, wurde zum Rennungetüm umgebaut. Da die Motoren nicht wie in Deutschland herstellergebunden waren, wurden meist hubraumstarke V8 Triebwerke implantiert. Diese lieferten Leistung satt und waren vor allen Dingen kostengünstig. Im Nordic-Cup kämpften diese Eigenkreationen gegen ehemalige Gruppe 5 Fahrzeuge aus der Deutschen Rennsport Meisterschaft und ausrangierte DTM-Fahrzeuge. Gert Rasmussen beendete 1994 die Meisterschaft im ehemaligen DTM-Benz von Jörg van Ommen als Vizemeister. Der Däne war der erste, der den Schritt in die STT wagte. Im Siegerland fuhr Rasmussen 1994 prompt hinter Sieger Rüdiger Julius und Heinz Remmen aufs Gesamtpodest.

Bo Jonasson

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Bo Jonasson kam als Meister an den Nürburgring

Der Erfolg ließ die Köpfe kochen und das Interesse an der STT war geweckt. Anfangs war sogar eine Super Serie geplant, wobei die STT und der Nordic-Cup bei ausgewählten Spitzenveranstaltungen zusammenfahren sollten. Daraus wurde dann leider doch nichts. So musste das RGB-Saisonfinale auf den Nürburgring als Ersatz herhalten. In Skandinavien mobilisierte Nordic-Cup Initiator Bengt Andersson seine Fahrer. Vierzehn Piloten zeigten ihr Interesse in Deutschland zu fahren. Acht traten schließlich die weite Reise in die Eifel an.

Bo Jonasson im fast 700 PS starken 935 K3 Replica hätte sicherlich eine gute Rolle gespielt. Der Schwede hatte 1994 die heimische Special Saloon Serie gewonnen und fuhr im Nordic-Cup ebenfalls ganz vorne. Am Nürburgring bremste ihn bereits im ersten Training ein technischer Defekt aus. Jarl Wermelin gelang immerhin zweimal der Sprung unter die besten zehn.

Henrik Larsen

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Henrik Larsen bei seinem ersten STT Auftritt 1995

Am Ende sollte einer auftrumpfen, der die STT die nächsten Jahre dominieren sollte. Henrik Larsen geigte im Mercedes 190E Evo groß auf. Eine Runde vor Schluss bremste den Dänen ein kapitaler Motorschaden. Koit Vertee im Porsche Turbo erbte so den Sieg. Larsen, der einst in der Opel Lotus Euroseries gegen Mika Häkkinen gefahren war, hatte aber Blut geleckt. 1997 kehrte der Däne zurück und räumte alles ab, was es zu gewinnen gab. Mit dem Meistertitel im Jahr 1999 gelang ihm gar der Titelhattrick. Für das folgende Jahr war der vierte Titel fest eingeplant. Dass daraus nichts wurde, war einem Arbeitsunfall geschuldet. Ex-DTM Profi Kurt Thiim ersetzte seinen Landsmann und fuhr schnurstracks zum nächsten Titel.

War Larsen in der Klasse bis 2500 ccm der unangefochtene Seriensieger, tat es ihm einer in der großen Klasse gleich. Pertti Kuismanen waren in Finnland die Gegner ausgegangen. Im Land der tausend Seen war ebenfalls alles erlaubt, was schnell macht. Aus Südafrika ließ sich Kuismanen 1995 einen der Audi 100 kommen, die mit wildem Flügelwerk und Motor aus dem IMSA-Auto am Kap alles in Grund und Boden gefahren hatten. Gleich beim ersten Auftritt in der STT holte sich Kuismanen den Sieg. Das war 1996 und machte offenbar Lust auf mehr. 1997 und 1998 war der Finne kaum zu schlagen, leistete sein Audi doch angeblich weiter über 700 PS. Danach kehrte Kuismanen der STT den Rücken und fuhr in der Belcar zunächst mit einem neuen Audi und dann einer Chrysler Viper GTS-R um Siege. Mit letzterer kehrte er 2007 als fester Teilnehmer in die STT zurück. Nur ganz knapp ging die Meisterschaft an Jürgen Hohenester verloren. Im Folgejahr absolvierte Kuismanen einige Kurzeinsätze, ehe er sich erneut anderen Herausforderungen widmete. Nach einem Jahr auf der Weltbühne des Motorsports, der FIA GT1 Weltmeisterschaft, kehrt der STT Champ der Jahre 97 und 98 nun wieder zurück. Mit seiner Chrysler Viper GTS-R dürfte der Finne sicherlich zu den heißesten Titelkandidaten für die Saison 2011 zählen.

Pertti Kuismanen

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Pertti Kuismanen holte im Über-Audi zwei Meistertitel

Mit Joackim Ottersen wird es ebenfalls ein Wiedersehen geben. Der junge Norweger war nach seinem ersten Start in der STT auf dem Nürburgring begeistert. „Solche Strecken haben wir in Norwegen nicht. Die sind viel kürzer“, war der V8 STAR Pilot begeistert. In Hockenheim wird der V8 STAR mit Jaguar-Silhouette erneut am Start stehen. Die heimische Meisterschaft startet erst Mitte Mai. So ist der Saisonsauftakt der STT in Hockenheim der ideale Test. Damit dürfen sich die Fans der STT beim Hockenheim Historic auf zwei schnelle Fahrer mehr im attraktiven Starterfeld freuen. Vom 15.-17. April wird sich zeigen, wer in Hockenheim der schnellste Wikinger ist.

Joakim Ottersen

Patrick Holzer

Joakim Ottersen setzte die Tradition der Skandinavier in der STT fort

Patrick Holzer

Artikel vom 14.02.2011

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