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Bosch Hockenheim Historic – Das Jim Clark Revival vom 11. bis 13. April 2014
Eifelland Formel 1 kommt zurück auf die Piste – deutsch-deutsche Kombination
Es gab und gibt insgesamt 39 deutsche Formel 1-Fahrer, die wenigsten davon fuhren in den letzten 50 Jahren auch einen deutschen Formel 1-Wagen, da es auch kaum welche gab. Mercedes hatte sich Mitte der fünfziger Jahre für Jahrzehnte aus der Königsklasse zurückgezogen und Porsche im Jahr 1962 nach nur zwei Jahren. Zwischen 1977 und 1984 gab es schließlich das ATS Racing Team aus Bad Dürkheim.
 © Presse Hockenheim Historic
 Der Brabham BT30 des Eifelland Formel 1 Teams
mit den deutschen Fahrern Hans-Joachim Stuck, Manfred Winkelhock und Jochen Mass. Erst fast 30 Jahre später stellte Mercedes mit Michael Schumacher wieder ein deutsch-deutsches Team. Im Jahr 1972 aber gab es noch ein rein deutsches Formel 1-Abenteuer: Den von Luigi Colani gezeichneten Eifelland Formel 1 mit dem Fahrer Rolf Stommelen. Wohnwagen-Bauer Günther Hennerici gründete Ende der 1960er Jahre ein Motorsportteam, hauptsächlich um den motorsportlichen Ambitionen seiner späteren Ehefrau Hannelore Werner Rechnung tragen zu können. Im Jahr 1970 kaufte Hennerici einen Brabham BT30 und stieg mit Rolf Stommelen als Fahrer in die Formel-2-Europameisterschaft ein. Nach zwei wenig erfolgreichen Jahren wechselte das Team 1972 in die Formel 1-Weltmeisterschaft.

Günther Hennerici hatte dazu Mitte des Jahres 1971 einen kuriosen Plan. Er erwarb ein March 721-Monocoque und ließ von Stardesigner Luigi Colani eine neue futuristische Karosserie entwerfen. In der Motorsportabteilung des Wohnwagenherstellers wurde zwischen den Jahren auf Hochtouren gearbeitet. Die Karosserie bestand ausschließlich aus geschwungenen Linien und sollte die Formel 1-Welt revolutionieren. Die ersten Testfahrten im Januar 1972 auf dem Hockenheimring aber waren ernüchternd: Der Wagen war praktisch unfahrbar. Für das Debüt am 4. März 1972 beim Großen Preis von Südafrika mussten Heck- und Frontflügel von March montiert werden, damit der Wagen genügend Anpressdruck erhielt. Die geschwungene Cockpitumrandung blieb, musste aber bis zur Mitte der Saison mehrmals umgebaut werden, da der Motor zu wenig Kühlung bekam. Ein wichtiges Detail des Wagens, der offiziell als Eifelland Typ 21 an den Start ging, war der mächtige zentrale Rückspiegel, der knapp vor dem Lenkrand montiert war.

Rolf Stommelen bezeichnete diesen Spiegel als "zumindest gewöhnungsbedürftig". Große Erfolge waren mit dem Fahrzeug nicht zu erzielen, aber Stommelen erreichte bei acht Starts immerhin sechsmal das Ziel. Einer der Achtungserfolge war am 14. Mai 1972 der zehnte Platz beim Großen Preis von Monaco. 25 Fahrzeuge waren im Fürstentum am Start. Als Hennerici im Sommer 1972 seine Caravanfirma verkaufte und auch die Lust am Motorsport verlor, war das Ende des Teams vorprogrammiert. Der Große Preis von Österreich am 13. August 1972 war das letzte Rennen des Eifelland-Teams in der Formel 1-Weltmeisterschaft.

Nachdem Hennerici das Wohnwagengeschäft aufgegeben hatte, erhielt Rolf Stommelen den Formel 1-Wagen samt zwei Ersatzmotoren als Ausgleich für seine Lohnforderungen. Nach insgesamt acht Rennen verkaufte Stommelen das Auto über Bernie Ecclestone an John Watson, der es im zweiten Einsatz so stark beschädigte, dass es nicht wieder aufgebaut wurde. 1976 entdeckte Stommelens ehemaliger Rennmonteur Erwin Derichs das Wrack bei einem Schrotthändler in London, kaufte es, ließ es zunächst stehen und begann 2002 mit der Restaurierung. Viele Teile mussten nachgefertigt werden, unter anderem die stark beschädigte Karosserie. Von einem bei Luigi Colani noch vorhandenen, aber nicht mehr einsatzfähigen Exemplar konnten Formen abgenommen werden, die einen Neubau ermöglichten.

Nach wiederum jahrelanger Standzeit befindet sich dieses Stück deutsche Rennsportgeschichte jetzt bei dem belgischen Rennwagen-Spezialisten mecauto und soll wieder zum Einsatz kommen, möglichst mit einem deutschen Fahrer. Der Wagen wird im Rahmen der Bosch Hockenheim Historic - Das Jim Clark Revival exklusiv anlässlich eines Fototermins am Freitag, den 11. April 2014 um 19.00 Uhr auf der Start-und-Ziel-Geraden gezeigt.

Mit dabei sein wird Stommelens damaliger Weggefährte Jochen Mass. Der Wahl-Kölner Rolf Stommelen war einer der großen Hoffnungen des deutschen Automobil-Rennsports. Spektakuläre Erfolge bei bedeutenden Rennen brachten ihn als ersten Deutschen nach Wolfgang Graf Berghe von Trips in die Formel 1. Als Mitglied der Scuderia Colonia war er ein würdiger Nachfolger des Gründungspräsidenten Graf Trips. Mit einem dritten Platz auf McLaren-Ford in Brasilien beim ersten Formel 1-Rennen 1970 begann die Formel 1- Karriere von Jochen Mass, die er 1980 mit einem zweiten Platz beim GP von Spanien auf einem Arrows-Ford beendete. Davor und danach war und ist Jochen Mass bei unzähligen Wettbewerben erfolgreich. Er gehört heute zu den Repräsentanten der Bosch Hockenheim Historic.
Presse Hockenheim Historic
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Artikel vom 07.04.2014

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