rent2Drive-Racing von technischen Problemen gebeutelt

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Der Renault Megane bei der Durchfahrt der Sabine-Schmitz-Kurve // Foto: Andreas Krein

Ein Sprichwort lautet: „Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt!“. Mit diesen Worten fasst rent2Drive-Racing-Teamchef David Ackermann das zurückliegende Wochenende zusammen, an dem der siebte Lauf zur Nürburgring Langstrecken Serie (NLS) auf dem Plan stand.

In der vorläufigen Teilnehmerliste, die mittwochs vor jedem Rennen publiziert wird, war die Mannschaft aus Döttingen noch mit zwei Autos aufgeführt: mit dem Renault Megane RS in der Klasse VT2-FWD, sowie mit dem Porsche Cayman in der Klasse V5. Auf letzterem hatten die drei italienischen Fahrer des Teams genannt. Mit großer Vorfreude waren Aleardo Bertelli und Graziano Grazzini aus Mailand in die Eifel gereist. Ihnen schloss sich Stefano Croci aus Bergamo an, der sogar doppelt gemeldet hatte und David Ackermann auf dem Renault unterstützen wollte.

Der Trainings-Freitag verlief dann auch ohne Probleme, das Trio konnte einige Runden auf dem Cayman abspulen. Die Nachkontrolle des Fahrzeugs am Abend deckte dann jedoch ein Ölleck am Zuffenhausener Sportwagen auf. Zwar konnte der Fehler lokalisiert werden, allein zu beheben war das Problem in der Nacht nicht mehr.

Teamchef Ackermann machte aus der Not eine Tugend, zog den Cayman vom Rennbetrieb zurück und meldete Bertelli und Grazzini auf dem Renault nach.Am Samstagmorgen reichte dann eine Zeit von 10:08.463 Minuten im Qualifying zum 54. ZEWOTHERM ADAC Barbarossapreis zum vierten Startplatz in der wie immer qualitativ und quantitativ stark besetzten Klasse. Das Auto lief rund und machte keine Probleme.

Nicht so rund war hingegen das Wetter. Am späten Vormittag regnete es und stellte alle der 132 teilnehmenden Autos vor die Wahl: „Slicks oder Regenreifen?“. „Slicks“ lautete die Antwort von rent2Drive-Racing und diese Entscheidung erwies sich als absolut richtig. Nach drei Runden war die Strecke komplett abgetrocknet. Stefano Croci kam die Rolle des Startfahrers zuteil, spulte zunächst souverän seine Runden ab, klagte aber ab Runde vier am Funk über zunehmende Schaltprobleme. Der fünfte Gang ließ sich nicht mehr einlegen. Wie schon beim 24-Stunden-Rennen im Juni wollte das Getriebe des Renaults also nicht so, wie es den Fahrern lieb gewesen wäre.

Im weiteren Verlauf übernahm dann Aleardo Bertelli das Auto, machte sogar einige Positionen gut, doch zunehmende Schaltprobleme hinterließen ihre Spuren. Beim Versuch den Gang einzulegen, überdrehte Bertelli den Motor.

Dennoch entschied sich das Team, diesen Kampf bis zum Ende zu kämpfen und somit war Graziano Grazzini an der Reihe. Zu allem Überfluss quittierten dann auch noch die Gänge eins und sechs ihren Dienst. Nach einem verkürzten Stint von Grazzini übernahm dann David Ackermann das Volant als Schlussfahrer, hatte aber wie die Kollegen aus Südeuropa mit dem Schaltwerk des Autos zu kämpfen: „Sobald das Auto etwas schief stand – und das kommt auf der Nordschleife wie wir alle wissen sehr häufig vor – war ein Gangwechsel nicht mehr möglich“. Ackermann vermochte dennoch sogar einen Kontrahenten zu überholen, nur um ihn wenig später dann wieder ziehen zu lassen. „Ohne die Gänge fünf und sechs ist die Höchstgeschwindigkeit nun mal leider auf 170 – 180 km/h beschränkt. Insofern war es ein Kampf mit stumpfen Waffen“, so Ackermann weiter.

Am Ende brachte er das Auto in der Klasse für frontgetriebene Produktionswagen (1600ccm bis 2000ccm) als Sechster und somit im Mittelfeld ins Ziel.

Ob der sehr widrigen Umstände zeigte man sich im Team mit dieser Platzierung zufrieden. Die nächsten beiden Wochen bis zum nächsten Rennen, dem auch als „Schinkenrennen“ bezeichneten PAGID Racing 46. DMV Münsterlandpokal, wird man die Wunden lecken und gestärkt zurückkommen. Als gesetzt scheint der Einsatz des Porsche Cayman V5, dann wieder mit der Besetzung Sophia Gachot, Holger Gachot und Jérome Larbi.