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ADAC Zurich 24h-Rennen vom 26. – 29. Mai 2016:
Aus zu Sonnenaufgang
Zunächst sah es für Patrik Kaiser beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring und der Nordschleife gut aus: Ein hervorragender Startplatz in Gesamtwertung und Klasse machten dem Rennfahrer Hoffnung auf ein gutes Abschneiden bei der Hatz zweimal rund um die Uhr. Doch die Eifel hatte andere Pläne mit Kaiser und seinen drei Fahrerkollegen.
 © Martin Berrang
 Aufholjagd nicht belohnt
Startplatz 42 von mehr als 160 zu vergebenden – eine mehr als gute Ausgangssituation für Kaiser und seine drei Fahrerkollegen, die auf einem Porsche 911 GT3 Cup ins größte Langstreckenrennen der Welt starteten. Schon vorm Start zeichnete sich ab, dass es kein normales Rennen für Kaiser werden sollte: „Im zweiten Qualifying war ich in der Boxengasse zu schnell unterwegs – die vorgeschriebenen 60km/h habe ich überschritten. Leiden musste das gesamte Team unter dem Fehler: Wir wurden zehn Startplätze nach hinten strafversetzt.“ Den Fehler nehme er ganz und gar auf seine Kappe und es tue ihm für das gesamte Team leid, ergänzt er zähneknirschend. Damit nahm das Dilemma seinen Lauf. Pünktlich um 15:30 Uhr wurde der Start freigegeben, mehr als 160 Autos stürzten sich in die grüne Hölle, die schon 49 Minuten später ihr wahres Gesicht zeigen sollte.

„Unser Startfahrer“, erklärt Kaiser, „hat im Stargetümmel kühlen Kopf und den Überblick bewahrt. Dadurch ist er wohl etwas zurück gefallen, was aber beim 24h-Rennen nicht wirklich tragisch ist. Nach einer dreiviertel Stunde begann es an verschiedenen Streckenabschnitten zu regnen, kurz drauf zu hageln. Auf der gut 25 Kilometer langen Runde herrschte echtes Chaos.“ Reihenweise rutschten Autos von der Piste, steckten in Kiesbetten fest oder strandeten in der Leitplanke. Kaiser beschreibt mit wenigen Worten, was sich auf der Strecke abspielte: „In einer Kurve standen binnen weniger Augenblicken 16 Autos, viele Fahrer stellten ihre Boliden einfach auf der Strecke ab, weil sie keinerlei Traktion mehr hatten. Die Rennleitung brach das Rennen richtigerweise ab.“ Kaisers Porsche, vorbereitet und betreut von GetSpeed, überstand den sintflutartigen Regen schadlos, so dass die Zwangspause von 3,5 Stunden für Routinearbeiten genutzt wurde. Um 19:20 Uhr erfolgte der Restart, drei Einführungsrunden hinter dem Safety-Car mussten gedreht werden, nur so konnten sich die Startfahrer mit den schwierigen Streckenverhältnissen vertraut machen.

Kaisers Einsatzwagen pendelte sich während der schwierigen Phase des Rennens zwischen Rang 50 und 55 ein. Noch vor Mitternacht übernahm Kaiser erstmalig den Porsche und ging auf Slicks auf die abtrocknende Piste. Er beschreibt seinen Einsatz: „Ich bin auf Angriff, aber nicht auf Messers Schneide gefahren. Während meines Stints trocknete die Piste immer weiter ab, so dass ich am Ende mehr als zehn Plätze gut machen konnte. Bis dahin lief der Porsche wie ein Uhrwerk, alles deutete auf ein perfektes Rennen.“ Auch nach dem Patrik Kaiser den Wagen an seinen Kollegen übergeben hatte, herrschte Zuversicht und gute Stimmung in der Box von GetSpeed. Bis zu dem Zeitpunkt, als die Lichtmaschine ihren Dienst quittierte und der Porsche 911 GT3 Cup für mehr als eine Stunde zur Reparatur in der Box verschwand. Die Reparatur kostete mehr als 40 Positionen: Auf Rang 88 liegend kehrte der Porsche auf die Piste zurück. „Da zu diesem Zeitpunkt gerade mal die Hälfte der gesamten Renndistanz bewältigt war, machten wir uns keine Gedanken und waren voller Zuversicht, im Laufe der zweiten Hälfte wieder nach vorne fahren zu können.“ Tatsächlich – zum Sonnenaufgang hatte die Crew wieder 40 Plätze rausgefahren und lag nun wieder auf Gesamtplatz 48. Noch bevor Patrik Kaiser seinen zweiten Stint angehend konnte, ereilte das Team gegen 05:15 Uhr eine Hiobsbotschaft.

„Unser Auto ist auf einer Schmiermittelspur in der „Mutkurve“, die sich im Streckenabschnitt Kesselchen befindet, von der Strecke abgekommen und in die Leitplanke eingeschlagen. Uli Berg, der zu diesem Zeitpunkt hinterm Lenkrad saß, ist nichts passiert. Die Fotos, die er uns geschickt hat, machten jedoch schnell klar, dass der Wagen irreparabel beschädigt ist und dies für uns das endgültige Aus bedeutet“, erklärt Kaiser niedergeschlagen den Rennverlauf. Die Onboard-Aufnahmen hätten gezeigt, dass Uli Berg völlig unverschuldet „abgeflogen“ sei. Er sei mit für diesen Streckenabschnitt normaler Geschwindigkeit und alleine unterwegs gewesen, ergänzt Kaiser. Die Enttäuschung bei Kaiser hielt sich nicht in Grenzen, sie war maßlos: „Selbst wenn ich es sportlich betrachte, wissend, dass Motorsport immer Überraschungen parat hält und die Nordschleife gerade beim 24h-Rennen ihre eigenen Gesetze hat – für meine Enttäuschung finde ich keine Worte. Im vergangenen Jahr habe ich gemeinsam mit den damaligen Teamkollegen als 27. das Rennen beendet, das zeigt, dass wir alle in der Lage sind, ein solches Rennen erfolgreich zu beenden. Umso trauriger ist es, dass wir wegen äußerer Umstände vorzeitig ausgeschieden sind.“

Übrigens: Das zweite von GetSpeed eingesetzte Auto, ebenfalls ein Porsche 911 GT3 Cup, konnte bis gegen 08:30 Uhr am Sonntagmorgen sowohl in der Gesamtwertung als auch in der Klasse gut mithalten. Dann rollte der Wagen, vermutlich mit Motorschaden, aus und musste sich ebenso vorzeitig verabschieden.
Uwe Meuren
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Artikel vom 01.06.2016

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