Ohne eigenes Verschulden wichtige Punkte verloren

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Der Sachsenring brachte kein Glück für das Team Joos // Foto: Axel Weichert

Das Team Joos by RACEmotion reiste als Tabellenführer des ADAC GT Masters zum Sachsenring, um dort einen weiteren Schritt beim Kampf um die Meisterschaft zu machen. Trotz sehr guter Leistungen verhinderten allerdings äußere Umstände in beiden Rennen die schon sicher geglaubten Podestplatzierungen.

Während am Samstag eine unglückliche Situation um ein spätes Safety Car die Joos-Mannschaft um den zweiten Platz brachte, büßte das Team am Sonntag den zweiten Rang durch einen Reifenschaden kurz vor Rennende ein. Damit verlor das Team ohne eigenes Verschulden wichtige Punkte und auch die Führung in der Meisterschaft.

Voller Motivation startete das Team Joos by RACEmotion in die zweite Saisonhälfte des ADAC GT Masters. Die erste Halbzeit der 2023er Saison konnte die Mannschaft um Michi Joos als Tabellenführer abschließen, sodass man sehr optimistisch in das Rennwochenende  auf dem Sachsenring ging. Bereits in den Tests vor dem Wochenende zeigte sich allerdings, dass diese Strecke dem Porsche 911 GT3 R nicht unbedingt auf den Leib geschneidert war.

Samstag

Im ersten Qualifying fuhr Youngster Finn Gehrsitz, für den es der erste Einsatz auf dem Sachsenring war, mit einer guten Leistung auf den fünften Startplatz. Nach dem Rennstart konnte der 18-Jährige schnell eine Position gutmachen und hielt in der Folge den Kontakt zur Spitze. Dabei lag sein Hauptaugenmerk auf dem Reifenmanagement, denn bei den heißen Temperaturen und der fordernden Strecke war dieser Aspekt von entscheidender Bedeutung.

So konnte er seinem Partner Sven Müller zur Rennmitte den Porsche 911 GT3 R in bestmöglicher Verfassung übergeben. Der erfahrene Porsche Driver fuhr bis auf Rang zwei vor, bis fünf Minuten vor Schluss wegen eines defekten Fahrzeuges das Safety Car auf die Strecke geschickt wurde. Aufgrund einer fragwürdigen Entscheidung der Rennleitung bog das Safety Car schon nach einer Runde wieder in die Box ab, obwohl sich das havarierte Fahrzeug noch auf der Strecke befand. Sven Müller, der hinter zwei überrundeten Fahrzeugen feststeckte, wurde von dieser Entscheidung überrascht und hatte beim Restart keine Chance gegen die bei der Beschleunigung überlegenen Fahrzeuge hinter ihm. Am Ende fuhr er auf Rang fünf über die Ziellinie.

Sonntag

Am Sonntag bot sich ein ähnliches Bild im Qualifying wie am Samstag. Sven Müller holte alles aus seinem Porsche heraus und belegte den fünften Startplatz. Im Rennen überholte er einen Gegner und hielt sich in Schlagdistanz zu den Podestplätzen. Nach einem guten Stopp machte Finn Gehrsitz Ernst und holte sich mit einem sehenswerten Manöver den zweiten Rang. Diesen konnte er in der Folge problemlos halten, bis ihn ein Reifenschaden zu einem unplanmäßigen Boxenstopp zwang. Am Ende reichte es nur noch für den achten Rang.

In der Meisterschaft liegen beide Fahrer des Team Joos by RACEmotion nun gemeinsam mit 117 Zählern auf den zweiten Rang, haben aber bereits 31 Punkte Rückstand auf die Spitze. Weiter geht es schon in nicht einmal zwei Wochen, wenn auf dem Red Bull Ring in Spielberg die Saisonläufe neun und zehn ausgetragen werden.

Michael Joos, Teamchef: „Das war ein sehr schwieriges Wochenende für uns. Unser Auto war von der Performance her deutlich benachteiligt. Trotzdem haben wir alles gegeben und konnten vorn mitfahren. Dass wir dann durch Umstände, die wir nicht zu verantworten haben, in beiden Rennen die Podestplätze verlieren, ist natürlich sehr enttäuschend. Wir geben aber nicht auf und werden in den nächsten Rennen wieder voll angreifen. Einen großen Dank an beide Fahrer und das ganze Team, die wieder alles gegeben haben!“

Sven Müller, Fahrer: „Es war vorher schon klar, dass es auf dem Sachsenring schwierig für uns wird, weil unser Auto von der Performance den anderen Marken deutlich benachteiligt war. Unsere beiden Rennen waren aber bärenstark, sodass wir beide Male auf das Podest hätten fahren können. Die Entscheidung der Rennleitung im ersten Rennen, das Safety Car reinzuholen, obwohl das defekte Fahrzeug noch auf der Strecke war, kam wohl für alle überraschend. Im Anschluss hatte ich leider keine Chance gegen die bei der Beschleunigung überlegenen Fahrzeuge hinter mir. Der Reifenschaden im zweiten Rennen war ebenfalls sehr unglücklich. Hier müssen wir zusammen mit Pirelli analysieren, warum beide Porsche hier so stark betroffen waren. Jetzt kommen aber mit Spielberg und Hockenheim zwei Strecken, die unserem Auto liegen und es kann nur ein Ziel geben: Die Meisterschaftsführung zurückzuerobern!“

Finn Gehrsitz, Fahrer: „Sehr schade, dass wir hier durch unglückliche Umstände so viele Punkte verloren haben. Mit meiner persönlichen Leistung bin sehr zufrieden. Ich hatte zwei absolut fehlerfreie Rennen und konnte Positionen gut machen. Auch wenn wir jetzt in der Meisterschaft einigen Rückstand haben, werden wir beim nächsten Rennen auf dem Red Bull Ring wieder voll motiviert angreifen!“