Dritter Saisonsieg für Hoffmeister/Wolf

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Die Konkurrenz sah meist das Heck dies siegreichen M4 // Foto: Patrick Holzer

Am Sonntag stellten Arne Hoffmeister und Florian Wolf (BMW M4 GT4) wieder die gewohnte Rangfolge in der DMV NES 500 her. Das Duo siegte beim fünften Lauf auf dem DEKRA Lausitzring mit einer Runde Vorsprung vor Nehls/Hammel (Opel Astra TCR) und Henriksen/Vodder (Audi RS3 LMS TCR).

Mit einem überzeugenden Sieg meldeten sich Arne Hoffmeister und Florian Wolf in der Lausitz ganz oben auf dem Podium zurück. Knifflig war im Grunde wieder nur die enge Startphase. Ab der zwölften Runde setzte sich Hoffmeister an die Spitze des Feldes. Einzig bei den ersten beiden Pflichtstopps ging die Führung kurzzeitig verloren. „Der Start war etwas komisch. Die Ampel hat sehr spät umgeschaltet. Ich hatte nicht das Gefühl, dass alles so gepasst hat und manche schon Gas gegeben haben. Aber das war im Endeffekt egal, da es sich nach einigen Runden sortiert hatte. Der Rest lief eigentlich ziemlich nach Plan“, erzählte Hoffmeister. Teamkollege Florian Wolf übernahm wie gewohnt den Mittelteil: „Der Mittelstint war einfach sichern und konstante Rundenzeiten zu fahren. Im Endeffekt hatten wir schon genügend Vorsprung zur Konkurrenz.  Der war eigentlich nicht gefährdet.“

Heiko Hammel legte in der Startphase stark los // Foto: Patrick Holzer

Einer legte zumindest los wie die Feuerwehr. Heiko Hammel war direkt nach der Startfreigabe auf Betriebstemperatur und enteilte auf den ersten Runden dem restlichen Feld. Auf die Distanz waren die M4 auf dem Lausitzring jedoch nicht zu halten. Nach einem sehr langen ersten Stint, Hammel stoppte als letzter, übernahm Reinhard Nehls. Der Routinier verteidigte die zweite Position, so dass Hammel in seinem Schlussstint den zweiten Platz sowie den Sieg in der NES 8 ins Ziel brachte. „Es ist immer gut, wenn du nach dem Start vorne bist. Da kannst du deine eigene Pace machen, während die anderen hinten sich beharken. Es ist von Vorteil, dass man mit einem Fronttriebler relativ schnell auf Touren kommt, während die M4 immer etwas länger brauchen. Da war mir aber schon klar, dass ich den M4 früher oder später ziehen lassen muss. Mein Ziel war die Reifen möglichst lange zu halten, weil ich nicht unbedingt zu früh an die Box wollte, um eventuell eine spätere Code 60 zu nutzen. Nach dem letzten Stint ging es nur noch darum zu überleben. Wir hatten Ölaustritt an der Achswelle“, berichtete Hammel.

Henriksen/Vodder fahren aufs Treppchen
Mit etwas mehr als einer Minute Rückstand überquerten Jesper Henriksen und Frederik Vodder die Ziellinie als Gesamtdritte. Die beiden Dänen übernahmen zwölf Runden vor Schluss die dritte Gesamtposition. Ohne einen zusätzlichen vierten Stopp wäre vielleicht sogar mehr möglich gewesen. Nach einer guten Anfangsphase auf Platz vier, musste das Duo eine Position an Reiter/Müller/Böhnisch im Porsche Cayman GT4 abgeben. Von hinten preschten zudem Viszokay/Lengyel/Piana (BMW M4 GT4) durch das Feld. Die Sieger vom Vortag waren gleich zu Rennbeginn in einen Unfall verwickelt und mussten nach Rauchentwicklung am Heck die Box aufsuchen. Gegen Rennende hatte sich das Trio auf Rang drei etabliert, als nach 68 Runden das Aus kam. Da die übrige Konkurrenz von Problemen geplagt war, räumten die beiden Audi-Piloten jeden Zweifel an ihrer Treppchenplatzierung aus. Während Vodder bereits zum dritten Mal aufs Gesamtpodium kletterte, war es für Henriksen die Premiere.

Dadurch wurden Marco Daedelow und Tom Nittel (BMW M240i) noch von der dritten Position verdrängt. Die beiden boten eine beachtliche Leistung, die zudem mit dem Sieg in der NES 6/7 vor Driescher/Baum (BMW M240i) belohnt wurde.

Auf den ersten Runden gab es in der NES 5 einen engen Dreikampf // Foto: Patrick Holzer

Knappe Entscheidung in der NES 5
Wie schon an Vortag war die Entscheidung in der NES 5 eng umkämpft. Diesmal setzten sich Mierschke/Saal/Schrey (VW Scirocco) durch, nachdem sie am Samstag noch mit Platz zwei vorliebnehmen mussten. Gerade zu Rennbeginn lieferten sich die späteren Sieger einen engen Positionskampf mit dem Mini von Eis/Ohlsson. Immer wieder wechselten die Positionen, wodurch noch der Renault Clio von Nieman/Knap mit ins Spiel kam. In Runde zwölf fiel Eis von der ersten Klassenposition plötzlich auf die drei zurück. Danach sortierte sich das Feld und Mierschke konnte als Startfahrer einen kleinen Abstand zwischen sich und der Konkurrenz herausfahren. Mit konstant schnellen Rundenzeiten baute der letztjährige Vizemeister den Abstand weiter aus. Das sollte der Schlüssel zum Sieg werden. Denn auf den letzten Runden legte Eis, mittlerweile wieder an Nieman/Knap vorbei, ein starkes Tempo vor. Im Schnitt machte der Mini-Pilot über zwei Sekunden pro Runde gut. Reichen sollte es trotzdem nicht. Mit 15,8 Sekunden Vorsprung fuhren Mierschke/Saal/Schrey ihren Klassensieg ein. „Es war ein schweres Rennen. Am Anfang haben wir wie schon in Assen einen schönen Zweikampf gehabt. Es macht Spaß mit ihm zu kämpfen, weil wir uns den Platz lassen, den man braucht. Am Ende des ersten Stints konnte ich mich von ihm lösen und etwas Distanz aufbauen. Die konnten wir dann im Laufe des Rennens auch gut verteidigen“, berichtete Mierschke. Matthias Schrey gab zu Protokoll: „Es war echt ein hartes Rennen. Wir mussten im zweiten Stint ganz schnelle Rundenzeiten fahren, um einen Puffer herauszufahren. In der Code 60 hatten wir mit dem Boxenstopp eine gute Phase. Die Führung haben wir am Ende gut verwaltet.“

Noch liegen Heidrich/Volmer auf Rang zwei // Foto: Patrick Holzer

Heidrich/Volmer mit zweitem Sieg in der Lausitz
War am Vortag noch etwas Glück dabei, feierten Martin Heidrich und Dirk Volmer (BMW 328i E36) am Sonntag einen am Ende souveränen Erfolg. Zu Rennbeginn mussten sich die späteren Sieger gedulden. Das Tempo bestimmten Fester/Fester/Fleischmann (BMW 325i E90) vor dem zweiten East Racing BMW mit Fleischmann/Röpke/Fester/Fester. Rundenlang ging es im engen Dreikampf um die Strecke. In Runde 23 setzte sich Dirk Volmer vor den E30. Die Jagd auf den Führenden war eröffnet. Während die Führenden reinkamen, blieben Heidrich/Volmer eine Runde länger auf der Piste. Nach dem Stopp übernahmen Heidrich/Volmer die Führung, die sie nur noch kurzzeitig durch den zweiten Pflichtstopp hergaben. Als sich Fester gegen Rennende noch drehte, war der Sieg auf der sicheren Seite. „Es war ein harter Kampf, aber jederzeit fair. Sowas ist Motorsport und macht richtig Spaß. Letztendlich haben wir den besseren Speed hingelegt und nicht so glücklich gewonnen wie gestern. Heute war es eher erfahren und erkämpft“, so die beiden Klassensieger. „Eigentlich hatten wir uns den Sieg vorgenommen, aber es war leider nicht drin. Am Anfang haben wir gut gekämpft,  konnten auch das Tempo bestimmen. Aber beim Boxenstopp ist unser Konkurrent draußen geblieben und konnte Zeit gut machen. Übers Rennen hin hatte er die schnellere Pace“, erklärte Lukas Fester.

Der Sieg in der NES 1/2 wanderte erneut in die Schweiz. Andreas Saner und Igor Rodella hatten mit ihrem Suzuki Swift Sport die Klasse jederzeit im Griff. Souverän gewannen die Eidgenossen vor Hermann/Hermann (BMW 318ti Cup) und Klatte/Marquardt (BMW 318ti E36).