Erfolgreicher Start in die NLS-Saison für WS Racing

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Nachdem der erste Versuch eines Saisonstartes der Nürburgring Langstrecken-Serie vor drei Wochen wegen winterlicher Verhältnisse nicht stattfinden konnte, traf sich die Nordschleifen-Renngemeinde am 17. April zum erneuten Versuch. Die Mannschaft von GITI TIRE MOTORSPORT BY WS RACING trat mit gleich vier Fahrzeugen in unterschiedlichen Klassen an. Alle Autos konnten das Rennen beenden und das Team wertvolle Erfahrungen im Hinblick auf das 24h-Rennen im Juni sammeln.

Auch wenn der erste Lauf der Nürburgring Langstrecken-Serie wegen Schneefalls abgesagt werden musste, hatte WS Racing damals während des Freitag-Tests die Gelegenheit, die Autos auf der Nordschleife zu testen. Weil das Team in diesem Jahr neben den bekannten Audi R8 LMS GT4 und dem VW Golf GTI erstmals auch zwei BMW 330i in der Klasse VT2 einsetzt, ist jede Testmöglichkeit enorm wichtig. Bis zum zweiten Lauf galt es, die gefundenen Probleme auszumerzen. Dies ist gelungen, denn alle vier angetretenen Fahrzeuge konnten das Rennen ohne große Probleme beenden und so weitere wertvolle Erkenntnisse sammeln, vor allem auch im Hinblick auf den exklusiv verwendeten Rennreifen GitiCompete GTR1.

Solide Fahrt der GITI-Girls
Das Projekt „Girls Only – Ready to rock the Green Hell“ mit ausschließlich weiblichen Teammitgliedern wechselte für diese Saison vom VW Golf GTI TCR in einen Audi R8 LMS GT4, mit dem man in der Klasse SP8 antrat. Pilotiert wurde der Audi im kultigen GITI TIRE MOTORSPORT Design bei diesem Rennen von Carrie Schreiner und Célia Martin. Als neue Teamchefin fungierte Lisa Mohr. Beim ersten Einsatz in dieser Konstellation ging es in erster Linie darum, das neue Auto kennenzulernen und ein perfektes Setup herauszuarbeiten. Daher wurde die Abstimmung von Freitag zu Samstag nochmals erheblich verändert. Beide Fahrerinnen überzeugten am Samstag mit soliden Leistungen, waren aber noch nicht vollständig mit dem Setup zufrieden, sodass die Mannschaft hier in den nächsten Wochen noch an der Feinjustierung arbeiten kann. Mit Gesamtrang 56 und dem Klassensieg in der leider nur sehr dünn besetzten Klasse SP8 war das Team am Ende sehr zufrieden. Hier hatte WS Racing sich in diesem Jahr allerdings mehr Konkurrenz in der Klasse erhofft. Zwei weitere Girls-Only-Fahrerinnen waren ebenfalls am Start, um sich auf den Start bei den 24h auf dem Nürburgring vorzubereiten. Weil die Kapazitäten bei WS Racing allerdings bereits erschöpft waren, wurden Pippa Mann und Christina Nielsen in einem anderen Team untergebracht.

Starke Leistung in einer starken Klasse
Der BMW 330i mit der Startnummer 491 wurde von Tobias Wolf, Nicolaj Kandborg und Niklas Kry pilotiert. Diese Besatzung überzeugte mit einer starken Leistung und konnte sich auf Rang neun in der hart umkämpften Klasse VT2 einsortieren. Nach einer kleinen Kollision mit einem GT3-Fahrzeug im Training konnten die Mechaniker das Auto wieder für das Rennen in Form bringen. Auch ein nicht perfekt justierter Reifendruck im ersten Stint konnte Startfahrer Kry nicht bremsen. Nach der Anpassung beeindruckte Tobias Wolf mit sehr schnellen Rundenzeiten. Am Ende fuhr NLS-Debütant Kandborg den BMW F30 sicher und fehlerfrei über die Ziellinie.

Newcomer und Wiedereinsteiger mit gutem Rennen
Ein weiterer BMW 330i mit der Startnummer 492 ging mit den Fahrern Ulrich Schmidt, Andrei Sidorenko und Nils Steinberg an den Start. Die drei Piloten mussten sich aus unterschiedlichen Gründen zunächst auf ihr Arbeitsgerät einschießen. Während Steinberg in diesem Jahr wie auch Tobias Wolf und Sean Fuster aus der RCN in die NLS aufstieg, musste sich Sidorenko nach einer längeren Pause wieder einfinden. Für Ulrich Schmidt war es das erste Rennen auf der Nordschleife in einem heckgetriebenen Fahrzeug. Trotzdem gelang dem Fahrertrio ein fehlerfreies Rennen ohne Zwischenfälle, das für sie auf Klassenrang 15 und um viele Erfahrungen bereichert endete.

Viel Action mit dem VW Golf
Das dritte Eisen im Feuer der Klasse VT2 war der VW Golf 7 Clubsport mit der Startnummer 490 und den Fahrern Axel Jahn, Sean Fuster und Sven Friesecke. Hier gelang es dem Team, während des Freitagstests große Fortschritte im Bereich Fahrwerk zu machen, sodass die Fahrercrew am Samstag im Rennen deutlich schneller unterwegs sein konnte. Mit einer Zeit von 9:52 min gelang im Freitagstraining mit diesem Fahrzeug erstmals eine Rundenzeit unter 10 Minuten auf der Nordschleife. Leider musste der Golf aus der Boxengasse starten, was Startfahrer Sven Friesecke aber nicht davon abhielt, in seinem Stint wieder tief in die Top 10 der Klasse vorzustoßen. Nachwuchspilot Sean Fuster, der sein erstes NLS-Rennen bestritt und zu den „Jungen Wilden“ im Team gehört, übernahm im Anschluss das Steuer, tastete sich an die Bedingungen heran und steigerte sich stetig. Leider unterlief ihm in der Boxengasse ein kleiner Fehler, als er etwas zu schnell unterwegs war. Die anschließende Zeitstrafe warf das Team wieder weit zurück. Daran konnte auch die abschließende Top-Leistung von Axel Jahn, der auch die schnellste Rennrunde auf diesem Auto fuhr, nicht mehr viel ändern, sodass am Ende Klassenrang 13 zu Buche stand.

Teamchef Thorsten Willems zog ein sehr positives Fazit. „Es war eine sehr gelungene erste Veranstaltung und schön, dass wir endlich fahren konnten. Ich bin sehr froh, dass wir keine Schäden hatten, insbesondere im Hinblick auf den engen Zeitplan bis zum 24h-Rennen. Nach den Problemen beim ersten Testtag vor drei Wochen konnten wir viele Probleme aussortieren. Da bin ich sehr stolz auf das Team. Nun geht es zum nächsten RCN-Lauf am kommenden Wochenende, wo wir auch wieder mit einer Top-Besetzung antreten werden.“