Permit-Anwärter Laurents Hörr mit Fabelrunden im „Fluffy“

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Gute Laune im Team: "Fluffy" in der Boxengasse Foto: Jannic Geesmann

Bleibt man der Anspielung aus der Überschrift auf eine beliebte Sitcom der 90er Jahre treu, so könnte man (gemäß des englischen Originaltitels „Home Improvement“) auch von „Time Improvement“ sprechen.

Schneller als Laurents Hörr hat bis dato noch niemand den Porsche Cayman GTS („Fluffy“) des Teams rent2Drive-racing aus Döttingen um die 24,358 km lange Kombination aus GP-Kurzanbindung und Nürburgring-Nordschleife bewegt. Nach exakt 09:10.972 Minuten passierte der 27-jährige aus dem baden-württembergischen Gerlingen die Start-/Ziel-Linie im Qualifying zum zweiten Mal. So strecken musste sich auch noch nie der Platzhirsch der Klasse V6 aus dem Hause Adrenalin Motorsport, um sein Abo auf die Poleposition zu verlängern. Es bedurfte eines Kraftakts des zweimaligen NLS-Gesamtsiegers Daniel Zils im Porsche Cayman S, um auch dieses Mal den Platz an der Sonne zu ergattern, jedoch betrug der Vorsprung am Ende gerade einmal knappe sechs Zehntelsekunden.

In Zeiten lückenloser Videoaufzeichnung profitierten von Hörrs Fabelrunde auch die anderen beiden Fahrer auf der Startnummer 410, namentlich Daniel Nölken aus Bad Honnef und Teamchef David Ackermann. Letzterer konnte im Laufe der 56. Adenauer ADAC Rundstrecken Trophy, dem dritten Saisonlauf der diesjährigen Nürburgring Langstrecken Serie, seine persönliche Bestzeit im Cayman feiern.

Das Hauptaugenmerk lag indes jedoch darin, dass Hörr und Nölken die verbleibenden Runden zum Erlangen ihrer jeweiligen Permit schadlos hatten abspulen können. Im durch Max Runte perfekt vorbereiteten Auto stellte dies letztendlich kein Problem dar. Am Ende stand der vierte Platz in der Klasse zu Buche. Laurents Hörr verbesserte seine Zeit im Renntrim gar noch einmal um gute 2 Sekunden auf 09:07.926 Minuten.

Weniger strahlend verlief der sonnige Samstag für den Rest des Aufgebots aus dem Hause rent2Drive-racing. Immerhin sprangen für die beiden Piloten des „Taxi-Cayman“ in der Klasse V5, Georg „Schorsch“ Arbinger (Deggendorf) und Jérôme Larbi (Stuttgart), ebenfalls jeweils eine persönliche Bestzeit heraus. Dass es am Ende für den in Anführungszeichen „nur“ dritten Platz reichte, ist zum Einen der horrenden Leistungsdichte in dieser Klasse zuzuschreiben. Doch während Arbinger und Larbi als Team immer weiter zusammenwachsen, beschloss ein Felgenkranz sich vom restlichen Rad zu trennen. Der durch einen Haarriss verursachten Schaden und die daraus resultierende längere Reparaturpause verhinderten eine bessere Platzierung.

Harzig verlief das Rennwochenende für die beiden BMW in der 325i Cup Klasse. Unter Hochdruck wurde am Freitag eine neue Antriebswelle verbaut. Die fabulöse Arbeit der Boxencrew blieb unbelohnt, da sich im Rennen alsbald Motorenaussetzer bemerkbar machten. Auch die Startnummer 112 stand somit lange an der Box und verfehlte mit 13 absolvierten Runden den Zensus von 50% der durch den Gesamtsieger „Grello“ (der Porsche 911 GT3 R absolvierte in vier Stunden 29 Runden) gefahrenen Renndistanz. Damit sind Sven Open (Mechernich) und Manuel Dormagen (Euskirchen) in der Ergebnisliste im wenig beliebten DNC-Abschnitt zu finden – DNC = „did not classify“.

Richtig dicke kam es für die Startnummer 700, die wie gewohnt mit Simon Sagmeister (Ohlstadt), Jürgen Huber (Uffing) und Dirk Vleugels (Düsseldorf) besetzt war. Durch einen Fahrfehler in der Goodyear-Querspange war nicht nur das Rennen, sondern auch jegliche Hoffnung auf einen Start bei den „24h Qualifiers“ in 14 Tagen dahin. Aktuell wird eruiert, ob das Auto nochmal aufgebaut werden kann.

Beim angesprochenen Prolog zum Saisonhöhepunkt „ADAC Ravenol 24h Nürburgring“ werden somit lediglich drei Autos in den beiden zur NLS zählenden Rennen am Start stehen. Beim Lauf der Rundstrecken Challenge Nürburgring (RCN) im Rahmenprogramm kommt zudem der Renault Megane R.S. der Truppe zu seinem zweiten Einsatz in 2025.

Für das 24-Stunden-Rennen selbst hat das Team übrigens noch 1-2 freie Fahrerplätze zu vergeben. Interessenten können hierzu gerne Kontakt zum Team aufnehmen.