
Die Nürburgring Langstrecken Serie hat am vergangenen Wochenende mit dem neuen Format „NLS-Light“ einen Schritt zurück zu ihren Wurzeln gemacht: dem Breitensport.
Nur zwei Wochen nach dem Großereignis 24-Stunden-Rennen, zu dem die großen Automobilhersteller mittlerweile auch die ganz großen Hospitality-Burgen auffahren, begann dieses Rennwochenende mit einem kompletten Kontrastprogramm. Die VLN als Veranstalter der traditionsreichen Serie hatte alle Teams zum Grillen eingeladen. Nicht nur von der gemeinsamen Fleischröstung zeigte sich rent2Drive-racing-Teamchef David Ackermann begeistert. „Es hat richtig Laune gemacht. Eine solch entspannte Atmosphäre durch die gesamte Boxengasse hinweg haben wir lange nicht erlebt. Ich möchte im Namen unserer Mannschaft dem gesamten Organisationsteam rund um Mike Jäger ein großes Lob und den allerhöchsten Dank aussprechen. Ich hoffe, dass dieses Format zukünftig mehr als 59 Nennungen an die Nordschleife lockt. Verdient wäre es allemal.“
Die recht überschaubare Anzahl an Teilnehmern war Fluch und Segen zugleich. Klar hätte man sich größeren Zuspruch gewünscht, aber so hatten die Starter gerade in den Trainingsrunden sehr viel Strecke für sich, konnten die sprichwörtliche Kuh fliegen lassen und mussten die TV-Bilder nicht wie üblich den GT3-Boliden überlassen. Die Mannschaft von rent2Drive-racing war dabei besonders privilegiert, weil der Porsche Cayman GTS mit der Startnummer 410 seitens des Veranstalters mit Onboardkameras ausgestattet worden war. Jeder, der nicht selbst bei bestem Sommerwetter an der Strecke war, konnte den gesamten Rennsamstag aus der Beifahrerperspektive verfolgen. Virtuell nahm man also wahlweise neben Teamchef Ackermann oder aber den beiden Adenauer Nachwuchspiloten Marcel Weber und Richard Schäfer platz. Dass die beiden Letztgenannten hinter dem Lenkrad sitzen konnte, war übrigens unter anderem einer vom Team lancierten Fundraising-Aktion geschuldet. Nochmals Ackermann: „Die Resonanz war überwältigend und Marcel und Richard haben ohne Zweifel gezeigt, dass jeder gespendete Cent gerechtfertigt war.“ Sogar während der Veranstaltung floss noch Geld in die Kasse, als kein geringerer als der Adenauer Streckensprecher und Livestream-Kommentator Olli Martini seinen beiden „Landsleuten“ eine Spende zukommen ließ.

Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Das „Fluffy“-Trio fuhr am Ende den zweiten Rang in der Klasse V6 ein. David Ackermann führt aus: „Es ist gewisserweise paradox. Im Gegensatz zu den regulären NLS-Läufen hatten wir hier kein Reifen-Limit. Und die Jungs haben dermaßen fliegen lassen, dass die Reifen einfach schneller als geplant am Ende waren. Das hat uns zusätzliche Boxenstopps beschert und letztendlich waren dies dann die Sekunden, die uns auf die Sieger von Schmickler Performance gefehlt haben.“
Zu einer Art Running-Gag wird indes der Scheinwerfer des Porsche Cayman GTS. Bereits zum dritten Mal verlor dieser buchstäblich die Fassung und verabschiedete sich bei voller Fahrt. „Wir haben natürlich mittlerweile immer einen Ersatzscheinwerfer griffbereit“, gibt David Ackermann mit einem Augenzwinkern zu Protokoll, um anschließend den Sportwarten zu danken, die auch dieses Mal das Fundstück zurück zu Box 17 gebracht haben.
Den langersehnten Klassensieg fuhr die zum Duo geschrumpfte Besatzung des BMW 325i mit der Startnummer 112 ein. In Abwesenheit von Manuel Dormagen belohnten sich Thomas Ardelt und Sven Oepen selbst für die kontinuierliche Arbeit über die bisherige Saison hinweg. „Gratulation an die Beiden. Dies zeigt, dass Kampfgeist und Durchhaltevermögen Schlüssel zum Erfolg sein können“, lobt Teamchef Ackermann.
Ein Abo auf den dritten Klassenrang scheint indes das Taxi zu haben. Georg „Schorsch“ Arbinger fuhr zusammen mit Holger Gachot und Jérôme Larbi einmal mehr den Bronze-Platz ein. Es folgt nun eine etwas länger Pause, bevor Mitte August der reguläre Rennbetrieb (dann wieder mit Punktevergabe) in der NLS wieder aufgenommen wird.
Abschließend lässt sich David Ackermann es sich nehmen, noch einmal auf die beiden Rohdiamanten im „Fluffy“ und den Bedarf an Fördergeldern für die Talente hinzuweisen. „Wir haben auf unserem ‚Fluffy‘ noch Platz für Firmen, die auf sich und die beiden Jungs aufmerksam machen wollen. Meldet Euch!“