Mit zwei Gesamtsiegen für Kenneth Heyer (Mercedes AMG GT3) endete das Auftaktwochenende der Spezial Tourenwagen Trophy im Rahmen des ADAC Racing Weekends. Rang zwei in Hockenheim ging an Michael Golz (Lamborghini Gallardo GT3) bzw. Stefan Wieninger (Audi R8 GT3). Zweimal Dritte wurden Lemmerz/Kroker in einem weiteren Audi R8 GT3.
Kenneth Heyer war beim Saisonstart der STT auf dem Hockenheimring nicht zu stoppen. Zumindest fast nicht. Im ersten Rennen schlüpfte Michael Golz mit einem Blitzstart am Mercedes vorbei und hielt sich einige Runden an der ersten Stelle. Einer, dem man einen Sieg ebenfalls zugetraut hatte, lag da bereits weit zurück. Slicks und eine noch feuchte Strecke sorgten dafür, dass der Trainingszweite Stefan Wieninger noch vor dem Start durch einen Dreher zurückfiel. Damit hatte Heyer einen potenziellen Gegner weniger. Als er schließlich am Lambo vorbei war, baute der Mercedes-Pilot den Abstand schnell aus und siegte souverän. „Das Auto war sensationell gut. In Hockenheim ist das nicht immer ganz so einfach mit dem Auto. Am Anfang waren es sehr schwierige Bedingungen. Da wollte ich einfach mal überleben. Da fiel ich dann auf Position zwei zurück. Aber dann konnte ich gut auf den Führenden hinfahren und auch überholen“, so Heyer.
Keine Fragen gab es dagegen im zweiten Durchgang, wo Heyer ohne Probleme seinen zweiten Sieg des Wochenendes klar machte. „Es war ein souveränes Rennen. Das Auto war noch einem einen Ticken besser als gestern. Das hat Andreas Herbst super gemacht. Es war insgesamt ein ruhiges Rennen. Beim Start ist Pierre Lemmerz etwas besser wegekommen. Da ich aber innen war, konnte ich das ganz gut durchziehen.“

Spannung um Rang zwei
Bereits im letzten Jahr schnupperte Michael Golz an seinem ersten STT Sieg. Dass er in Hockenheim einige Runden gegen Heyer bestehen konnte, zeigte wohin bei weiteren Einsätzen die Reise gehen könnte. Pierre Lemmerz und Alexander Kroker machten es zum Schluss des ersten Rennens noch einmal spannend. Nachdem Lemmerz bereits gut vorgelegt hatte, jagte Kroker mit ähnlichen Zeiten wie Heyer über die Strecke. In der letzten Runde war der Audi an Golz dran. Der Zweitplatzierte rettete schließlich das schwarz-weiß karierte Tuch um 0,23 Sekunden. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Ich bin mit dem Ziel P5 angereist. Jetzt habe ich viel mehr erreicht. Dass es nun P2 wurde, daran hatte ich nicht unbedingt gedacht“, zeigte sich Golz zufrieden. „Am Anfang waren die Bedingungen recht schwierig. Ich wollte mich ab Kurve eins an Stefan Wieninger hängen. Leider hatte er sich dann aber weggedreht. In der nächsten Runde das andere Auto vor mir fast an gleicher Stelle. Das war schade, denn es wäre mit denen echt ein geiles Rennen gewesen“, äußerte sich Lemmerz zur kniffligen Anfangsphase.
Fast hätten sich die Zuschauer auf den gut gefüllten Tribünen über eine ähnliche Show im zweiten Durchgang freuen können. Diesmal war Stefan Wieninger, im ersten Rennen hatte er sich noch bis auf Rang vier vorgekämpft, der Gejagte. Kroker gaste wieder mächtig an, schnappte sich Golz und drehte mit einer 1:38.015 die schnellste Rennrunde. Rund acht Minuten vor Ende kam der zweitplatzierte Markenkollege in Sichtweite. Dann gingen die Gelben Flaggen raus. Zwar wurde noch einmal auf Grün geschaltet, doch die eine Runde reichte nicht aus, um doch noch in Schlagdistanz zu kommen. „Die Course Yellow kam mir sehr zugute. Das Gute daran ist, dass der schnellere hinter dir nicht näher kommt. Das hat mir gut geholfen. Den Start habe ich ein bisschen verschlafen. Aber dann konnte ich wieder gut aufholen“, erzählte Wieninger. Mit dem erneuten dritten Platz zeigte sich Kroker trotzdem zufrieden: „Die Gelbphase hat den anderen so ein bisschen in die Karten gespielt, da so der Abstand gleich geblieben ist. Aber wir sind super happy. Pierre hat einen mega Job gemacht. Er hat seine persönliche Bestzeit nochmals unterboten“, so Kroker.
Zwei BMW-Siege in der Division II
Drei Führende, ein Gewinner – in der Division 2 herrschte bei der Frage nach dem Sieg ebenfalls Hochspannung. Weder Gilles van Houtom (BMW M4 GT4 F82), noch Jürgen Hemker (Audi R8 LMS GT4) konnten ihren ersten Platz ins Ziel bringen. Während van Houtom eine lange Boxenstandzeit den Sieg kostete, musste sich Hemker nach rundenlangem Zweikampf Andreas Bischoff (BMW M4 GT4 G82) geschlagen geben. „Ich bin mehr als zufrieden. Ich hätte nicht im Leben daran gedacht. Der Start war nicht ganz so einfach bei den noch nassen Bedingungen. Die Gelbphase kam mir dann gerade recht“, äußerte sich Bischoff zu seinem Rennen.
Besser lief es für van Houtom im zweiten Rennen, wo er sich gegen Hemker und Marc Wiezorrek (BMW M4 GT4 F82) durchsetzte. „Das Rennen lief ganz gut. Ich hatte einen guten Start und konnte gleich viele Leute überholen. Es war ein tolles Wochenende“, so van Houtom.

Zwei Opel-Siege in der Division III
Gut besetzt zeigte sich die neugeschaffene Division 3. Die Siege beim Auftakt räumten zwei Piloten von Lubner Motorsport ab. Während Roger Vögeli in Rennen eins siegte, hatte Elias Funke (beide Opel Astra TCR) in Durchgang zwei die Nase vorne. Knapp über fünf Sekunden betrug der Unterschied zwischen den beiden Teamkollegen in Durchgang eins. Dahinter landete Jürgen Gerspacher im Seat Leon MK2 auf Rang drei. „Ich bin sehr zufrieden. Beim Start war mein Teamkollege Elias Funke etwas schneller. Aber nach dem Boxenstopp hat es dann aber sehr gut gepasst“, so Vögeli.
Mit der schnellsten Rennrunde hatte Funke sein Potential bereits angedeutet. Und das setzte der 17jährige im zweiten Heat auch stark um. Insgesamt souveräner Divisions-Zweiter wurde David Stein, der im Hyundai Veloster TCR 5,886 Sekunden Rückstand auf den Youngster hatte. „Das erste Rennwochenende ist super gelaufen. Das Auto hat gut funktioniert. Mein Ziel war am Anfang gut wegzukommen. Das hat auch gut geklappt. Danach konnte ich meine Pace gut halten“, erzählte Funke.

Beim Kampf um die dritte Position war Spannung geboten. Zehn Minuten vor dem Ende lag hier Roger Vögeli vorne, dem allerdings Jürgen Gerspacher am Heck klebte. Der musste sich selbst gegen Hammer Down-Amigo/Crossley-Wright (Aston Martin Vantage GT4) verteidigen. Als Gerspacher Ende der Spitzkehre spät auf der Bremse war, wurde der Seat beim Herausbeschleunigen weiter nach außen getragen. Der direkte dahinter fahrende Aston Martin setzte sich daneben und beide Fahrzeuge berührten sich. Das frühzeitige Aus für beide und auch der Auslöser der FCY.

Yannik Bohmann mit Doppelsieg in der Division IV
In der Division IV holte sich Yannik Bohmann (Ford Fiesta ST) einen Doppelsieg vor Kira Gerspacher (Mini Cooper S). Im ersten Rennen wäre es fast noch eng geworden, nachdem Bohmann für einen zu kurzen Stopp eine Zeitstrafe kassierte hatte. „Ich hatte mir vorgenommen bei einem Vorsprung ein bisschen Tempo herauszunehmen, um Material zu schonen für den nächsten Tag. Die fünf Sekunden Strafe war dann natürlich etwas blöd, weil sich bei uns da jemand verrechnet hatte und ich eine Sekunde zu früh rausgefahren bin. Aber es hat am Ende noch gereicht“, berichtete Bohmann über das erste Rennen.
Also Solist in der Klasse V unterwegs ging es für Thomas König (Porsche 991 GT3 Cup) eher um eine gute Platzierung im Gesamt. Hier konnte der Porsche-Pilot auf den Plätzen dreizehn und zehn durchaus zufrieden sein.