Auftaktsieg für Heiko Hammel und Reinhard Nehls

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Reinhard Nehls und Heiko Hammel siegten mit etwas Glück // Foto: Patrick Holzer

Beim Saisonauftakt der DMV NES 500 auf dem Hockenheimring holten Heiko Hammel und Reinhard Nehls mit ihrem Opel Astra TCR den Gesamtsieg. Das Opel-Duo setzte sich gegen van den Munckhof/Barten (KK BMW M2 GTR) und Henriksen/Vodder (Audi RS3 LMS TCR) durch.

Für Heiko Hammel und Reinhard Nehls endete mit dem Sieg auf dem Hockenheimring eine lange Durststrecke. Im vergangenen Jahr war das Duo meist schnell unterwegs, doch warfen technische Probleme den TCR Astra oft aus dem Rennen. Beim Saisonstart glückte den beiden Opel-Piloten endlich wieder ein Erfolg. Für Hammel und Nehls war es der zweite Gesamtsieg in der DMV NES 500, wenn auch etwas überraschend. Denn lange bestimmten Arpad Viszokay, Leon Unger und Gabriele Piana das Geschehen. Das Trio setzte sich früh ab, verlor nur doch Boxenstopps die Führung. Als Piana kurz nach dem letzten Pflichthalt zum vierten Mal in die Boxengasse einbog, schmolz der Vorsprung dahin. Über fünf Minuten stand der M4 an der Box, ehe der Fehler behoben war. Die Motorzündung hatte Probleme bereitet. „So ist Rennen halt“, meinte Piana lapidar.

Beim Start verteidigte Gabriele Piana seine Pole // Foto: Patrick Holzer

Damit übernahmen Heiko Hammel und Reinhard Nehls in der 67. Runde die Spitze, die sie in den verbleibenden 20 Runden nicht mehr hergaben. Über 39 Sekunden betrug am Ende der Vorsprung auf Platz zwei. „Es war schwierig, typisches Hockenheim Wetter. Man konnte trotz Radar nicht sicher sein, wie es wird. Erst kurz vor dem Start haben wir uns von Regenreifen auf Slicks umentschieden. Die ersten paar Runden waren zwar tricky, aber es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Jetzt im letzten Stint war auch immer wieder mal mehr oder weniger Regen auf der Scheibe. Aber es war mit Slicks noch fahrbar. Viel mehr Regen hätte aber nicht kommen dürfen“, berichtete Heiko Hammel. Teamkollege Reinhard Nehls erledigte seinen Job ebenfalls souverän. Mit der Schlüssel zum Sieg. „: Es war heute ein Teamsieg von vorne bis hinten. Jeder hat hier perfekt mitgearbeitet. Heiko ist ein super Kumpel und einer der Fahrer, einfach ein toller Kerl. Das Auto war heute einfach super. Wir sind mit dem Sieg richtig happy“, freute sich der Routinier.

Dahinter gaste einer noch einmal richtig an, der eigentlich nicht die beste Ausgangslage hatte. Eric van den Munckhof und Mike Barten landeten im Qualifying nur auf der sechsten Position, verloren noch in der Startrunde zwei weitere. Das Vorderfeld war in Hockenheim dicht beieinander. So lagen gleich sechs Fahrzeuge nach dem Zeittraining innerhalb von einer Sekunde. Die beiden Niederländer hingen zu Beginn zwischen der siebten und achten Position fest, nachdem man mit Regenreifen die falsche Wahl getroffen hatte. Somit stoppte das Duo bereits in 16. Runde. Und ab da lief es auch immer besser. Stück für Stück ging es nach vorne. Im 72. Umlauf schnappten die beiden sich den Audi RS3 LMS TCR von Jesper Henriksen und Frederik Vodder. Die beiden Dänen kamen mit der schnellen Gangart nicht mehr mit und büßten noch fast 50 Sekunden ein. „Wir sind heute einfach gut gefahren und auch das Auto hat seine Sache gut gemacht. Der Start mit Regenreifen war im Nachhinein nicht so gut. Nach einer halben Stunde haben wir gewechselt. Wir fuhren gute Rundenzeiten und es lief dann auch problemlos für uns. Das ungarische Team, das vor uns lag, bekam Probleme und das war unser Glück zum Klassensieg. Sonst wären wir zweite geworden. Aber es war ein sehr schönes Rennen“, berichtete van den Munckhof. Zumal es wichtige Punkte für den Sieg in der NES 9 gab.

Eric van den Munckhof und Mike Barten arbeiteten sich auf das Podium vor // Foto: Patrick Holzer

Enge Abstände auf den Plätzen
Knapp hinter dem drittplatzierten Audi-Duo landeten Michael Luther, Markus Schmickler und Jan Kortüm bei der Premiere des nagelneuen BMW M4 GT4 auf dem vierten Platz. Viel hatte nicht auf Henriksen/Vodder gefehlt, doch die hielten mit etwa gleichen Rundenzeiten am Ende dagegen. Ebenfalls noch in der gleichen Runde wie die Gesamtsieger waren Daniel Schwerfeld und Heinz-Otto Blank, die im Porsche Cayman von Smyrlis Racing die NES 8 gewinnen konnten. Vor allem in der Anfangsphase brannte Schwerfeld ein Feuerwerk ab und verteidigte bis zum ersten Stopp die zweite Gesamtposition gegenüber Hammel. Da aber Blank nicht das Tempo seines erfahrenen Teamkollegen halten konnte und es obendrein noch 20 Extrasekunden wegen Überschreiten der Tracklimits hagelte, durfte das Duo mit Gesamtrang fünf äußerst zufrieden sein. Dahinter landeten Viszokay/Unger/Piana vor Becker/Schmickler (Porsche Cayman GT4) auf dem sechsten Gesamtrang. Auch für Becker/Schmickler wäre bei der Cayman-Premiere ohne einen zusätzlichen vierten Boxenhalt wohl mehr drin gewesen. Das gilt ebenso für Armando und Mario Stanco, die mit ihrem Audi RS3 LMS TCR ebenfalls um die vorderen Plätze mitkämpfen. Doch technische Probleme warfen den zeitweise auf Rang zwei liegenden Audi vorzeitig aus dem Rennen.

Das Trio Alpiger/Liessing/Houonder siegte in der NES 5

Premiere und Klassensieg für Heidrich/Volmer
Klassensiege waren für Martin Heidrich und Dirk Volmer eigentlich Routine. Letzterer ist sogar unangefochtener Klassensieger-König in der Geschichte der DMV NES 500. Bisher waren beide vor allem in der NES 3 am Start. In diesem Jahr erfolgte mit einem BMW M135 GTR der Wechsel in die NES 6. Prompt gab es für beide den nächsten Klassensieg. Auf dem sechsten Gesamtrang ging es sogar bis in die Top 10 nach vorne. Eine Runde dahinter sahen Tom Alpiger, Dennis Leissing und Remo Huonder (BMW M235i) das schwarz-weiß karierte Tuch. Das Trio entschied souverän die NES 5 für sich da mit Ohlsson/Ladurner (VW Scirocco) und Ganser/Heimbach (Seat Leon Cup) sich früh zwei mögliche Sieganwärter aus dem Rennen verabschiedet hatten. Ein starkes Rennen fuhren die in der NES 4 als Solisten gestarteten Maximilian Eisberg und Jonas Spölgen. Mit ihrem Opel Astra OPC lag das Duo klar auf Top 10 Kurs, als der Astra Ende Start und Ziel plötzlich ausrollte. Als Gesamtvierzehnte kamen die beiden Opel-Piloten noch in die Wertung.

Igor Rodella siegte auch als Solist im Swfit // Foto: Patrick Holzer

Ein Quartett freute sich über den Sieg in der NES 3, der mit vier Runden Vorsprung auch relativ deutlich ausfiel. Obermann/Blum/Bock/Rosam (BMW 325iS E90) setzten sich gegen Capliuk/Olbrisch/Schäfer/Kahler (BMW 325iS E36) durch. Keine Zweifel an seinem Sieg in der NES 1-2 ließ Igor Rodella aufkommen, der diesmal alleine am Steuer des Suzuki Swift saß. Der Eidgenosse siegte vor Hermann/Hermann/Hermann im BMW 318ti Cup. „Das Rennen war durchzogen von diversen Ausfällen, wodurch wir uns einen guten Mittelfeldplatz in der Gesamtrangliste erzielen konnten. Der Erfolg am Hockenheimring bestätigte einmal mehr unsere Strategie. Einen weiteren grossen Anteil des Sieges geht an unseren Teamchef Andreas Saner. Er entschied in letzter Sekunde vor dem Rennen“, berichtete Rodella.