
Hochspannung war beim Finale der Porsche Club Historic Challenge auf dem Nürburgring angesagt. Am Ende sicherte sich Heinz-Bert Wolters (991 GT3 R) trotz Ausfall den Meistertitel. Das erste Rennen hatte Wolters noch gewonnen, während in Rennen zwei Joachim Bölting (992 GT3 Cup) siegte.
Die Organisatoren hielten die Spannung bis zur Siegerehrung am Abend aufrecht – erst dort wurde offiziell verkündet, dass der Titel an Heinz-Bert Wolters geht. Bölting durfte bis zuletzt hoffen, musste sich jedoch mit der Vizemeisterschaft zufriedengeben. Da er beim Saisonauftakt in einer anderen Klasse angetreten war, konnte er die dort erzielten Punkte nicht in die Gesamtwertung einbringen.

Wolters gewinnt in Rennen eins
Vorwerfen lassen konnte sich Bölting beim Finale nichts. Im ersten Rennen blieb er lange an Wolters dran, musste dann aber abreißen lassen. Nach einer kurzen FCY-Phase rückte er nochmals näher heran, doch im Ziel trennten die beiden weniger als eine Sekunde. „Beim Start kam ich gut weg und konnte konstant etwas wegfahren. Dann kam das Full Course Yellow. Da habe ich ein bisschen geschlafen. Ich habe Grün um drei Sekunden verpasst und Zeit verloren“, erklärte Wolters. Insgesamt zeigte sich Bölting mit seinem zweiten Platz und dem Sieg in der Klasse 9 zufrieden: „Nach der Gelbphase war viel Verkehr, das konnte ich wohl etwas besser nutzen und noch etwas aufholen. Aber Wolters war auf jeden Fall einfach schneller.“
Bölting nutzt Wolters’ Ausfall zum Sieg
Im zweiten Durchgang übernahm Bölting zunächst die Führung, ehe Wolters in der fünften Runde wieder vorbeizog und sich rasch absetzte. Der Meister schien einem erneuten Sieg entgegenzufahren, rutschte jedoch in der neunten Runde auf ausgelaufener Kühlflüssigkeit ins Aus. Bölting erbte den Sieg, während Wolters als Klassendritter noch Punkte sammelte. „Beim Start konnte ich Heinz-Bert Wolters überholen. Aber mit einem 992er kannst du einen R nicht auf längere Zeit hinter dir halten. Es ist mir so vier oder fünf Runden gelungen ihn zu blocken. Dann ist er aber vorbei. Der R ist halt stärker und beschleunigt auch schneller raus. Ich habe versucht mich dran zu hängen. Dann habe ich plötzlich Wolters abfliegen sehen“, berichtete Bölting. Seinen Ausfall nahm Wolters relativ gelassen: „Ich war mir nicht sicher, ob etwas auf der Strecke war und hatte einen Dreher. Da ich dachte, dass was kaputt ist, bin ich in die Box zurückgerollt.“

Spannung ums Podium
Mehrere Runden hielt Klaus Horn (991 GT3 R) dem Druck stand, musste aber nach einem Verbremser Jürgen Oehler (992 GT3 Cup) und auch Carlos Ruiz (991 GT3 Cup) passieren lassen. Zwischen den beiden Cup 911er wurde es im Ziel noch einmal eng. Knapp über eine Sekunde trennte die beiden. „Mein Start war ein bisschen träge. Es hat dann auch längere Zeit gedauert, bis ich an Klaus Horn vorbeikam. Danach ging es dann gut vorwärts. Aber der Carlos Ruiz war aber lange Zeit knapp hinter mir“, so Oehler zu seinem zweiten Gesamtplatz. Damit hieß es wie schon am Samstag auch Platz zwei in der Klasse 9. Klassendritter wurde jeweils Jan Nick.
Ruiz feierte mit Platz vier den klaren Sieg in der Klasse 8 vor Tomas Pfister und Rückkehrer Bernhard Wagner. „Es war ein sehr gutes Rennen. Ich bin mit mir sehr zufrieden. Ich hatte einen schönen Dreikampf mit Klaus Horn und Jürgen Oehler. Als der gelbe Porsche an Horn vorbeiging, habe ich mich drangehängt und Klaus Horn auch überholen können“, berichtete der Chilene.
Im zweiten Rennen am Sonntag waren die Positionen früh bezogen. Nach dem Ausfall von Wolters fuhr Oehler souverän auf Gesamtrang zwei, Ruiz folgte mit 17,8 Sekunden Rückstand als Dritter. Klaus Horn sicherte sich als Gesamtvierter vor Teamkollege Pablo Briones (991 GT3 R) den Sieg in der Klasse 10.

Eduard Heinz mit zwei Klassensiegen
Stark unterwegs war Eduard Heinz, der sich mit den Plätzen sechs und fünf zwei klare Siege in der Klasse 8 holte. „Es war ein schönes Finalrennen. Mit zwei Klassensiegen und Gesamtplatz fünf kann ich zufrieden sein. Ich versuche immer so weit wie möglich vorne mitzufahren, obwohl es sehr schwierig ist gegen starke Gegner und stärkere Autos anzutreten. Mit der Gesamtsaison und Platz drei in der Meisterschaft bin ich trotz meines Motorschadens schon zufrieden“, resümierte Heinz.

Laube lässt nichts anbrennen
Constantin Laube (Cayman GT4 CS) ließ beim Finale nichts anbrennen und fuhr in beiden Rennen zum Sieg in der Klasse 4. „Mit meinem Rennen bin ich sehr zufrieden. Es hätte nicht besser laufen können. Ich hatte beim Start Jan Nick im 992 Cup vor mir. In Turn zwei habe ich die Lücke gesehen und bin vorbei. Ich kam dann weiter nach vorne. In der Klasse sah es dann super aus. Nach den ersten Runden habe ich meine Klassengegner nicht mehr gesehen. Es war ein schönes Rennen für mich“, so Laube. Hinter Laube ging es in der Klassenwertung etwas enger zu. Nachdem Thorsten Töpel im ersten Rennen noch Michael Frei auf Rang drei verwies, drehte Frei im zweiten Durchgang den Spieß um. Mit nur 1,035 Sekunden Abstand entschied Frei den Kampf um Platz zwei für sich.
Jan Horwarth (991 GT3 4.0) und Helmut Piehler (Cayman S) feierten beim Finale der Porsche Club Historic Challenge ebenfalls zwei Klassensiege.