Spannendes Finale in Hockenheim

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Hendrik Schnurbusch/Tatu Siipola siegten im ersten Rennen // Foto: Patrick Holzer

Schon vor dem Finale auf dem Hockenheimring stand Tatu Siipola (MORTS Racing Team) als Meister des DMV BMW 318ti Cup 2025 fest. Der Finne teilte sich am letzten Rennwochenende das Cockpit mit Hendrik Schnurbusch und siegte in Rennen eins. Für Marius Schmid (KTW4Racing) endete das zweite Rennen mit seinem ersten Gesamtsieg.

Siipola/Schnurbusch siegen nach Unterbrechung
„Die letzten zwei Jahre waren toll für mich. Ich habe eine Menge gelernt und die Zeit hier genossen. Es hat viel Spaß gemacht. Unser Ziel war es hier am letzten Wochenende zu gewinnen. Den Sieg genieße ich jetzt nochmals“, freute sich Siipola nach dem ersten Rennen. Der Weg zum neunten Gesamtsieg in diesem Jahr war jedoch harte Arbeit, den Hendrik Schnurbusch nach einem engen Duell vollendete.

Ein Startunfall sorgte gleich zu Beginn für eine Rotphase und eine längere Unterbrechung, bevor das Rennen nach dem Restart richtig zur Sache ging. Zunächst führte Mika König (MK Motorsport) vor Rönforth/Abels (Rönforth Racing). Während sich die ersten beiden absetzten, führte Tatu Siipola das Verfolgerfeld an. In Runde acht übernahm das Team Rönforth/Abels von König die Spitze. Doch nach den Pflichtstopps setzte sich Schnurbusch auf die Eins. Dahinter übte Mika König mächtig Druck aus und setzte mehrere Attacken, musste sich aber trotz zwischenzeitlicher Führung um 0,4 Sekunden geschlagen geben. „Das war ein absolut verrücktes Rennen – mit dem misslungenen Start, wo ich mich ein Stück rückwärts gedreht habe. Ein Wunder, dass nichts passiert ist. Am Ende hatte ich ein Zweikampf mit Hendrik. Jede Runde hat jemand anders geführt oder es gab ein Überholmanöver. Mal habe ich geführt, mal er“, beschrieb König sein Rennen. Schnurbusch bestätigte: „Es war die ganze Zeit ein sehr enges Rennen. Wir sind zeitgleich aus der Boxengasse herausgefahren und fuhren fast die 40 Minuten Seite an Seite mit ständigen Positionswechseln. Das hat richtig viel Spaß gemacht. Es war die ganze Zeit aber super fair.“

Drama in Rennen zwei
So ganz konnte es Marius Schmid selbst nicht fassen. Bis eine halbe Runde vor Schluss führte Farin Megger (Cerny Motorsport), der seit der dritten Rennrunde an der Spitze lag, mit rund acht Sekunden Vorsprung. Dann ließen sich plötzlich keine Gänge mehr einlegen – die Folgen einer defekten Kupplung. Dadurch erbte Marius Schmid den ersten Platz, den dieser drei Runden davor von Fahrbach/Fahrbach (Ravenol Motorsport by MDM Racing) erobert hatte. Für Schmid war es der erste Gesamtsieg im Cup. „Es war ein hartes Rennen. Nach dem Boxenstopp war ich durch die Strafsekunden deutlich hinten. Ich kam neben Franco Fahrbach aus der Boxengasse und hatte mit ihm einen Zweikampf. Den habe ich gewonnen und konnte mich in der letzten Runde ein wenig absetzen.  Anfang Parabolika habe ich gesehen, dass Farin Megger ausfällt“, berichte Schmid über seinen Erfolg.

Marius Schmid siegte vor Franco und Carlos Fahrbach im zweiten Rennen // Foto: Patrick Holzer

Die Fahrbach-Brüder erlebten ebenfalls ein emotionales Rennen. Carlos Fahrbach erklärte: „Nach dem Abflug am Samstag wollten wir uns rehabilitieren. Wir hatten viele Zweikämpfe und entschieden uns für einen frühen Boxenstopp, um aus dem Pulk herauszukommen. Danach lief es deutlich besser.“ Sein Bruder Franco ergänzte: „Ich wollte einfach alles geben. Ich sah Carlos an der Boxenmauer jubeln – das hat mich nochmal gepusht. Irgendwann kam Marius Schmid dazu, mit dem ich mir ein enges Duell geliefert habe.  Schließlich habe ich den stolzen zweiten Platz eingefahren.“

Seibel und Singer auf Platz drei
Relativ entspannt verliefen die letzten Runden des ersten Rennens für Henrik Seibel. Der MDM Racing Pilot hatte sich in der ersten Rennhälfte von der elften Startposition aus nach vorne gekämpft und nach 16 Runden die dritte Gesamtposition übernommen. Zwar konnte Seibel dem Führungsduo nicht folgen, sicherte sich aber mit über zwölf Sekunden Vorsprung einen souveränen dritten Platz.

Eine starke Aufholjagd legte Davin Singer (Hampl Motors Rennsport) im zweiten Durchgang hin. Nur von Startplatz 17 ins Rennen gegangen kämpfte sich Singer Runde um Runde nach vorne. Fünf Runden vor Schluss übernahm er Platz vier, was durch den Ausfall von Megger noch zu einem Platz auf dem Treppchen reichen sollte.

Hart umkämpfte Top 10
Besonders eng war die Entscheidung um den vierten Gesamtplatz im ersten Rennen zwischen Eric Tobler (Hampl Motors Rennsport) und Marius Schmid. Nur 0,25 Sekunden trennten die beiden 318ti. Ebenfalls noch lange mit in der Verlosung – Paul Pensler (MORTS Racing Team), der sich letzten Endes mit Platz sechs zufriedengeben musste. Den Sprung in die Top 10 schafften noch Farin Megger, Niklas Schmid (KTW4Racing), Fahrbach/Fahrbach und Martin Räthel (Räthel Motorsport).

Während im zweiten Rennen das Augenmerk auf die Spitze gerichtet war, kämpfte sich Mika König in den Schlussminuten noch einmal nach vorne. Als Gesamtvierter verpasste König, der sich die Vizemeisterschaft sicherte, das Podium nur knapp. Dahinter verdrängte Paul Pensler noch Martin Räthel von Rang fünf, während die zwischenzeitlich Gesamtführenden Rönforth/Abels als Gesamtsiebte ins Ziel einliefen. Siipola/Schnurbusch, Moritz Terhar (Ravenol Motorsport by MDM Racing) und Luca Wieninger (Cerny Motorsport) komplettierten die Top 10.

Stefan Hahne (Gentlemen Sieger 2025) und Tatu Siipola (Gesamtsieger und Sieger der Juniorenwertung 2025) // Foto: Jürgen Holzer

Hahne erneut Gentlemen-Sieger
In der Gentlemen-Wertung musste Stefan Hahne (Cerny Motorsport) zunächst zittern. Nach einem technischen Defekt im ersten Rennen blieb er ohne Punkte, während Martin Heidrich (Panther Motorsport) vor Bernd Jamin (Jamin Motorsport) und Markus Hassa (Malix Motorsport) siegte. Im zweiten Lauf lief es für Hahne, der sich das Fahrzeug mit Florian Sternkopf teilte, besser. Hinter Heidrich belegte er Platz zwei und sicherte sich damit nach 2024 erneut den Gentlemen-Titel. Dritter im Rennen wurde Bernd Jamin.

Bei den Junioren standen im ersten Lauf Siipola, König und Seibel auf dem Podium, im zweiten Rennen Schmid, Franco Fahrbach und Singer.