Konrad Motorsport überzeugt beim Tourenwagen Junior Cup auf dem Nürburgring

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Konrad Motorsport zeigte eine geschlossene Teamleistung mit vier VW up! GTI // Foto: Racephotography by Denis P

Beim zweiten Saisonlauf des Tourenwagen Junior Cup auf dem Nürburgring zeigte Konrad Motorsport eine geschlossene Teamleistung mit vier VW up! GTI. Die Mannschaft um Teamchef Marcel Konrad überzeugte auf ganzer Linie – allen voran Julian Konrad, der mit zwei Pole-Positions und einem Sieg seine Führung in der Gesamtwertung ausbaute.

Auch Nachwuchshoffnung Moritz Groneck glänzte mit einem Podium. Matti Klasen errang erneut Meisterschaftspunkte, während Stefan Köhler bei seinem ersten Renneinsatz wichtige Erfahrung sammelte.

Julian Konrad (#18) baut Gesamtführung aus

Nach seinem perfekten Auftakt in Oschersleben reiste Julian Konrad mit entsprechend hohen Erwartungen zum Heimrennen an. Der junge Titelfavorit bestätigte seine Form eindrucksvoll: In beiden freien Trainings setzte er Bestzeiten, im Qualifying fuhr er zweimal auf Pole – das bedeutete die volle Ausbeute an Zusatzpunkten.

Großer Jubel bei der Zieleinfahrt // Foto: Racephotography by Denis P

Im ersten Rennen lieferte sich Julian ein packendes Duell mit dem Vorjahres-Vizemeister Mike Müller. Nachdem er die Führung kurz nach dem Start zunächst verloren und dann zurückerobert hatte, musste er sich Müller im weiteren Rennverlauf geschlagen geben und brachte Platz zwei taktisch klug ins Ziel. Am Sonntag ließ er hingegen nichts anbrennen und fuhr einen souveränen Start-Ziel-Sieg ein. Damit baute er seinen Vorsprung in der Meisterschaft auf 24 Punkte aus – inklusive Rundenrekorden sowohl in Oschersleben als auch am Nürburgring.

Matti Klasen (#33) punktet erneut vor heimischem Publikum

Für Matti Klasen war der Nürburgring ebenfalls ein Heimspiel – inklusive rund 40 angereister Gäste. Trotz des Trubels im Umfeld arbeitete der Rookie konzentriert mit dem Team, um sich weiter zu verbessern. Nach Platz 12 im ersten Rennen, mit dem er selbst nicht zufrieden war, nutzte er zusammen mit seinem erfahrenen Ingenieur intensive Daten- und Videoanalysen zur Steigerung.

Die Arbeit zahlte sich aus: Im zweiten Qualifying stellte er sein Auto auf Rang acht und holte im anschließenden Rennen mit Platz zehn einen weiteren verdienten Meisterschaftspunkt. Matti entwickelt sich kontinuierlich weiter und kommt dem Spitzenfeld Schritt für Schritt näher.

Moritz Groneck (#55) beeindruckt mit Podium und starker Pace

Mit gerade einmal 14 Jahren zeigt Moritz Groneck Rennen für Rennen, was in ihm steckt. Nach seiner unglücklichen Disqualifikation in Oschersleben – wegen eines zu leichten Autos – meldete er sich auf dem Nürburgring eindrucksvoll zurück. Nach den freien Training Runde stoppte jedoch zunächst ein Kabelbruch im Motorkabelbaum die Session vorzeitig. Das Team lokalisierte den Defekt bis tief in die Nacht und behob ihn erfolgreich. Im ersten Qualifying stellte Moritz seinen VW up! GTI sensationell auf Platz drei.

Sieg und Podiumsplatz für KOnrad Motorsport // Foto: Racephotography by Denis P

Im ersten Rennen unterlief dem jungen Piloten, der seine erste Automobilsaison bestreitet, ein Fahrfehler, der ihn nach einem Dreher auf Rang elf zurückwarf. Doch am Sonntag zeigte er erneut sein Potenzial: Zweiter Startplatz, direkt neben Teamkollege Julian, und ein souveräner dritter Platz und damit sein erster Podestplatz im Rennen – inklusive eines starken Zweikampfs gegen Mike Müller, den er im direkten Duell hinter sich ließ. Der Youngster bewies eindrucksvoll, dass er auch gegen erfahrene Gegner bestehen kann.

Stefan Köhler (#66) sammelt erste Rennerfahrung

Mit 58 Jahren ist Stefan Köhler das Gegenstück zu Youngster Groneck. Nach einem Test in Oschersleben verzichtete er zunächst auf den Renneinstieg und bereitete sich gezielt vor – unter anderem mit einem exklusiven Testtag auf dem Nürburgring. Dort wurde er gezielt an den Wettbewerb herangeführt.

Im ersten Qualifying belegte Köhler Platz 15 von 16, im Rennen wurde er 16. Nach weiteren Setup-Anpassungen und intensiver Analyse arbeitete er sich im zweiten Qualifying auf Startplatz elf vor. Beim stehenden Start am Sonntag unterlief ihm vom guten Startplatz 11 aus ein Schaltfehler, wodurch er drei Plätze verlor. Dennoch brachte er das Rennen sicher auf Rang 14 ins Ziel – ein weiterer Schritt in seiner Lernkurve.

Teamchef Marcel Konrad zieht Bilanz

„Die Teamleistung war mega“, bilanziert Teamchef Marcel Konrad. „Julian hat mit vier Pole-Positions in vier Rennen und drei Siegen in dieser Saison eine Wahnsinnsleistung gezeigt. Moritz beeindruckt mich immer wieder – wie er in diesem Alter mit solchen Gegnern umgeht, ist sensationell. Matti entwickelt sich stetig weiter, das freut mich sehr. Und auch Stefan hat sich bei seinem ersten Rennen gut geschlagen. Unsere Mechaniker liefern konstant ab, elf Sessions in Folge waren wir vorne – das ist ein echtes Statement. Jetzt geht’s zum Red Bull Ring, wo wir mit drei Fahrzeugen antreten. Wir wollen dort genau da weitermachen, wo wir aufgehört haben.“