Auf dem Lausitzring machte Tatu Siipola (MORTS Racing Team) beim vorletzten Lauf zum DMV BMW 318ti Cup mit einem Sieg den Meistertitel perfekt. Ganz reibungslos verlief das Wochenende des jungen Finnen nicht, nachdem er im ersten Rennen ausgeschieden war. Den Sieg am Samstag holte sich Mika König (MK Motorsport).
Siipola macht es spannend
Eigentlich hätte die Entscheidung schon im ersten Rennen fallen können. Doch die Favoriten machten es in der Lausitz spannend. Polesitter Tatu Siipola büßte in der ersten Runde mehrere Plätze ein, fand sich erst auf Platz acht wieder. Zwar kam der Titelfavorit wieder bis auf Rang zwei nach vorne, doch an der Spitze hatte Mika König die Kabbeleien hinter ihm genutzt und sich abgesetzt. Womöglich wäre es noch eng geworden, dann machte aber die Technik Siipola einen Strich durch die Rechnung. Kupplungsprobleme zwangen Siipola zur Aufgabe. Für Platz 21 gab es immerhin noch Punkte – wichtig im Hinblick auf die Meisterschaft.
Von ganz hinten zum Sieg
Im zweiten Durchgang musste sich Siipola nach dem Ausfall am Vortag von hinten durchs Feld arbeiten. Nach dem Boxenstopp fand sich der Finne an der Spitze wieder und verteidigte diese bis ins Ziel. „Es war schwierig im zweiten Rennen und ich hatte viel zu tun. Nach dem Boxenstopp war ich auf eins und Mika König immer hinter mir. Ich habe nur noch geradeaus geschaut und gepusht“, berichtete Siipola erleichtert. Den Meistertitel machte er damit vorzeitig perfekt.

Starkes Wochenende für Mika König
Schon im Qualifying hatte Mika König seine Ambitionen untermauert, im Rennen setzte er diese souverän um. Von Startplatz drei preschte er gleich in der ersten Runde an die Spitze und kontrollierte das Geschehen. „Ich konnte direkt die beiden vor mir überholen und mir so den entscheidenden Vorsprung sichern. Dahinter haben sie gekämpft, das hat mir in die Karten gespielt“, erzählte der Sieger.
Die Ausgangslage war im zweiten Rennen mit Startplatz zehn und den Strafsekunden beim Boxenstopp schwieriger. Vor dem Pflichthalt schob er sich an die Spitze, verlor durch die Strafzeit Plätze, profitierte aber von einer FCY-Phase. Danach drehte König richtig auf, setzte die schnellste Rennrunde und schob sich noch bis auf Rang zwei nach vorne. „Ich war sehr schnell unterwegs und konnte Tatu noch unter Druck setzen. Ganz nach vorne hat es aber nicht mehr gereicht“, resümierte König.

Pensler und Terhar auf dem Podium
Auch Paul Pensler (MORTS Racing Team) nutzte das turbulente Samstagsrennen für ein starkes Ergebnis. Mit 18,333 Sekunden Rückstand auf König wurde er Zweiter. Von Startplatz acht machte er Positionen gut und hielt sich aus den Rangeleien heraus. „Es war ein wilder Rennverlauf, aber ich kam gut durch und konnte das Ergebnis ins Ziel bringen. Das ist jetzt ein schönes Ergebnis“, so Pensler. Spannend verlief der Kampf um den dritten Podestplatz: Moritz Terhar setzte sich hauchdünn gegen seine Teamkollegen Fahrbach/Fahrbach (beide Ravenol Motorsport by MDM Racing) durch – nur 0,209 Sekunden trennten die beiden im Ziel. „Zu Beginn gab es etwas Gerangel, aber das hat sich nach zwei, drei Runden wieder beruhigt. Ich lag auf Platz zehn, konnte aber durch eine gute Pace Stück für Stück weiter nach vorne fahren. Mein Team hat einen super Boxenstopp gemacht, was mir sehr geholfen hat“, kommentierte Terhar sein Ergebnis.
Schächer belohnt sich für Aufholjagd
Am Vortag wurde Lukas Schächer (MORTS Racing Team) eine Kollision mit Farin Megger (Cerny Motorsport) zum Verhängnis. Auf Platz 28 rettete er sich gerade noch so über den Zielstrich. Stark die Leistung im zweiten Rennen, wo sich Schächer schnell nach vorne arbeitete. Bis auf Rang zwei führte ihn seine Aufholjagd nach vorne. Erst kurz vor Schluss musste er König ziehen lassen. „Den zweiten Platz konnte ich relativ lange halten, leider die letzten paar Runden gegen Mika König aber nicht mehr. Er ist an mir vorbei gerutscht und wegefahren. Mika ist am Ende regelrecht geflogen“, so Schächer.
Umkämpfte Top Ten und kurioser Zieleinlauf
Wie gewohnt war die Top Ten hart umkämpft. Im ersten Rennen landete Farin Megger vor Henrik Seibel (Ravenol Motorsport by MDM Racing) und Frank Kompe (Kompetenz Racing) auf der sechsten Gesamtposition. Die Entscheidung um Platz acht fiel erst in der letzten Runde. Niklas Schmid (KTW4Racing) schnappte sich noch Maik Kraske, erhielt wegen eines zu kurzen Boxenstopps aber eine Strafe von fünf Sekunden. So bekam Kraske seinen Platz zurück. Platz zehn ging an Philipp Rönforth (Rönforth Racing).
Noch enger waren die Abstände im zweiten Heat. Hinter dem souveränen Fünften Davin Singer (Hampl Motors Rennsport) trennten Frank Kompe und Moritz Terhar nicht einmal acht Hundertstel. Auch zwischen Henrik Seibel und Marius Schmid (KTW4Racing) entschied eine Zeitstrafe das Duell. Philipp Rönforth und Eric Tobler (Hampl Motors Rennsport) sahen mit exakt der selben Zeit das schwarz-weiß karierte Tuch.

Hahne und Heidrich siegen in der Gentlemen-Wertung
Zur Unterstützung von Stefan Hahne (Cerny Motorsport) setzte sich Florian Sternkopf nach längerer Zeit mal wieder hinter das Steuer. Verlernt hatte Sternkopf nichts, wie sich in den ersten Runden am Samstag zeigte. Zwischenzeitlich lag Sternkopf an der zweiten Gesamtposition. Aber auch Hahne machte einen starken Job und brachte den Wagen auf Platz zwölf ins Ziel. Die Gentlemen-Wertung vor Bernd Jamin (Jamin Motorsport) und Martin Heidrich (Panther Motorsport) ging damit klar an Hahne. „Danke für die Unterstützung von Florian. Am Anfang hatte ich einen kleinen Dreher und musste ein paar Fahrer ziehen lassen, sonst wäre ein Platz unter den besten Zehn möglich gewesen“, befand Hahne. Im zweiten Rennen siegte Heidrich vor Hahne und Jamin.
Bei den Junioren blieb die Rangfolge auf dem Podium identisch mit der Gesamtwertung: König vor Pensler und Terhar in Rennen eins, Siipola vor König und Schächer in Durchgang zwei.