In einem turbulenten Saisonfinale auf dem Hockenheimring sind die Titelentscheidungen im Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland gefallen. Larry ten Voorde ist zum vierten Mal Champion. Der Gesamtsieg bei den Rookies ging an Flynt Schuring, einen weiteren Niederländer. In der ProAm-Wertung setzte sich der Deutsche Sören Spreng durch. Und bei den Teams sicherte sich die bayerische Mannschaft Proton Huber Competition den Titel.
Das letzte von 16 Rennen der Saison 2024 blieb spannend bis zur letzten Runde. Nahezu über die gesamte Distanz hatte der britische Allied-Racing-Pilot Harry King das Feld souverän angeführt – bis Verfolger Robert de Haan ein letztes Überholmanöver startete. Dabei kollidierten die beiden Fahrzeuge. King fiel auf den neunten Rang zurück, sein niederländischer Konkurrent aus dem Team75 Bernhard wurde schließlich als Achtzehnter gewertet.
Als lachender Dritter übernahm Ariel Levi für die letzten Meter die Spitze. Zunächst aus der Pole-Position gestartet, musste er schon nach wenigen Kurven King und De Haan ziehen lassen. Sein erster Carrera-Cup-Sieg kam deswegen auch für den 24-jährigen Rennfahrer aus Tel Aviv ziemlich überraschend. „Was für ein verrücktes Rennen! Die erste Runde verlief für mich enttäuschend, die letzte riss dann alles heraus“, fasste er zusammen.
Mit Ariel Levi kletterten der Osnabrücker Theo Oeverhaus aus dem Team Bonk Motorsport als Zweiter und der Niederländer Huub van Eijndhoven aus der Mannschaft Uniserver by Team GP Elite als Drittplatzierter aufs Podium. Die Pokale überreichten unter anderem Thomas Laudenbach – Leiter Porsche Motorsport – und Porsche-Markenbotschafter Jörg Bergmeister, in der Saison 2000 selbst Champion des deutschen Carrera Cup.
Das misslungene Manöver wenige Kurven vor der Zieldurchfahrt kostete Robert de Haan nicht nur den zweiten Gesamtrang, sondern auch den Titel in der Rookie-Wertung. Denn dadurch gingen die vierte Position und der Sieg in der Gruppe der Carrera-Cup-Einsteiger an Flynt Schuring. Der 18 Jahre alte Niederländer überholte mit diesem Erfolg den bisherigen Rookie-Tabellenführer De Haan. „Ich hatte den Titel eigentlich schon abgeschrieben“, gab Schuring zu, der für Team Proton Huber Competition punktet. „Jetzt doch ganz oben zu stehen, ist wirklich der Hammer.“
Hinter Schuring kamen der Deutsche Alexander Tauscher als Fünfter und Larry ten Voorde als Sechster ins Ziel, zwei weitere Fahrer der bayerischen Mannschaft. Für Ten Voorde bedeutete dieses Ergebnis die erfolgreiche Titelverteidigung und gleichzeitig den Abschied aus der Markenpokal-Welt von Porsche. Der 28 Jahre alte Niederländer – vier Mal Champion im deutschen Carrera Cup, drei Mal Gesamtsieger des internationalen Porsche Mobil 1 Supercup sowie 2023 Titelgewinner im Porsche Carrera Cup Italia – will sich in Zukunft hauptsächlich um seine eigene Rennfahrerschule kümmern. „Ich hatte eine großartige Zeit im deutschen Carrera Cup mit vielen tollen Erfolgen“, lautete das Fazit des 33-maligen Laufsiegers.
Den Sieg in der ProAm-Wertung sicherte sich beim Saisonfinale Michael Essmann aus dem Team CarTech Motorsport. Der Titel in dieser Wertung ging jedoch an Sören Spreng, der in Hockenheim Zweiter wurde. „Dass es am Saisonende noch einmal so knapp wird – damit habe ich nicht gerechnet“, räumte der jetzt dreimalige ProAm-Champion aus dem Sauerland ein, der für Team GP Elite in der Saison 2024 insgesamt neun Klassensiege eingefahren hat.
Durch den Gesamtsieg in der Team-Wertung endete die Premierensaison der neu formierten Mannschaft Proton Huber Competition mit einem Dreifacherfolg. „Wir hatten uns vorgenommen, bei der Vergabe von Fahrer-, Rookie- und Teamtitel ein Wort mitzureden. Dass wir gegen so starke Gegner in allen drei Wertungen als Champion vom Platz gehen, ist überwältigend“, freute sich Teamchef Christoph Huber.
„Dieses bis zum letzten Meter spannende Rennen war ein würdiger Abschluss der Carrera-Cup-Saison 2024. Ich gratuliere ganz herzlich den Champions, allen voran Larry ten Voorde zum vierten Titel. Außerdem möchte ich mich bei allen Teams bedanken, die den Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland auch in diesem Jahr zu einem Erfolg gemacht haben. Ich freue mich schon jetzt auf 2025“, kommentierte Thomas Laudenbach, Vice President Porsche Motorsport.