„Bei Punktegleichheit entscheidet die geringere Strafpunktzahl in der ersten Bestätigungsrunde, in der zweiten Bestätigungsrunde usw.“ So steht es im Reglement der RCN GLP Gleichmäßigkeitsprüfungen. Bei der GLP „Rhein-Ruhr“ des AC Oberhausen am 22. September 2024 kam dieser nicht besonders populäre Passus gleich sieben Mal zum Tragen.
In einem Fall (Platz 23, 24 und 25) hatten sogar drei Teams am Ende die gleiche Punktzahl. Diese Anhäufung von Punktegleichheiten ist sicherlich der Tatsache geschuldet, dass bei vier Wertungsrunden die Chance auf eine Punktegleichheit größer ist, als bei sechs Runden. Ein Nebensatz von Fahrtleiter Jürgen Seidel bei der Fahrerbesprechung machte den Teilnehmern Hoffnung jedoch für die Zukunft: „Wir fahren heute wieder zehn Runden, aber ich bin optimistisch, dass es im nächsten Jahr anders sein wird.“
Ansonsten war es eine ganz normale Gleichmäßigkeitsprüfung. Am Start herrschte ideales Nordschleifenwetter. Ein fast wolkenloser Himmel und eine entsprechend trockene Fahrbahn begeisterte die angereisten 93 Fahrerteams. So macht Breitensport auf der Nürburgring Nordschleife Spaß! Im Ziel gab es dann eine Überraschung auf dem 12. und dem 11. Platz. Beide Positionen belegte jeweils ein schwarz-gelber BMW 325i. Beide Teams hatten jeweils 4,9 Punkte. Die Teilnehmer beider Fahrzeuge kamen aus Titz und in jedem der beiden BMWs saß ein Fahrer mit dem Namen „Esser“. Trotz einer „Nullrunde“ mussten sich jedoch Joachim Esser und Hans-Josef Pistel wegen einer höheren Strafpunktzahl in der ersten Wertungsrunde (3,3/0,8/0,0/0,8), dem zweiten AT Esser BMW mit Manuel Esser und Nils Coenen auf P11 (1,0/1,8/0,2/1,9) geschlagen geben. Auf der zehnten Position platzierten sich Sebastian Gödderz und Jessica Suitter. Für die beiden Winkelhaider im Renault Twingo, die in der letzten Saison noch als Rookies unterwegs waren, zeigte die Zeitentabelle im Ziel 4,2 Fehlerpunkte (0,4/0,2/1,7/1,9) an. Punktegleichheit auch auf P8 und P9. Hier belegten Steven und Jennifer Ostrowski (Essen, Mercedes AMG) mit 3,2 Punkten (2,2/0,3/0,6/0,1) den neunten Platz hinter den Rookies Stefan und Simon Zimmer aus Blieskastel im BMW 318 ti mit ebenfalls 3,2 Punkten (0,4/1,1/1,0/0,7) auf P8.
Auch bei den nächsten beiden Plätzen musste wegen Punktegleichheit wieder die Punktzahl der ersten Wertungsrunde als Kriterium herangezogen werden. Lukas Schwenk (Volxheim) und Noah Servos (Kerpen) wurden daher mit ihrem Mitsubishi Colt und 3,1 Punkten (1,3/0,8/0,7/0,3) auf dem 7. Platz geführt. Mit der gleichen Punktzahl (1,2/0,6/0,3/1,0) platzierten sich Falk und Monika Mellentin (Mönchengladbach), die für den DAMC 05 im ADAC an den Start gingen, im BMW 318 auf P6. Als bestes Rookie-Team erkämpften sich Andreas Lux und Emilian Slaby (beide Langenberg) den fünften Platz in der Tageswertung. Mit ihrem Mini Cooper sammelten sie 2,8 Fehlerpunkte (0,9/0,2/0,5/1,2) ein. Für Michael Dedekind und Sandra Meier (beide Landshut), die in diesem Jahr mit ihrem bildschönen BMW E46 M3 schon einen Tagessieg einfahren konnten, lief es wieder bestens. In der Addition 2,5 Zähler (1,2/0,5/0,4/0,4) reichten für P4.
Knapp war es diesmal an der Spitze. Die ersten drei Platzierten lagen jeweils nur 0,1 Punkte auseinander. Mit 1,9 Punkten erreichten Ralph Petzhold (Wallerfangen) und Manuel Ahrens (Hasborn-Dautweiler) den dritten Platz. Ein toller Erfolg für die Fahrerpaarung aus dem Saarland. Winfried und Karin Schlüter sind wieder da! Nach einer eher durchwachsenen Saison zeigten das Paar aus Horstmar, dass es das GLP-fahren nicht verlernt hat. Mit ihrem roten Mini JCW fuhren sie sicher mit 1,8 Zählern (0,5/0,5/0,2/0,6) auf P2.
Der Sieg aber ging diesmal an die haushohen Favoriten, das Vater-Sohn-Team Harald und Harald Ezaru aus Bad Wildbad. Als in der Gesamttabelle Führende gingen sie in den sechsten GLP Saisonlauf, den sie als Tages- und Gesamtsieger erfolgreich beendeten. Mit 1,7 Punkten (0,5/0,2/0,3/0,7) im 6. Lauf sicherten sich Ezaru/Ezaru ihren dritten GLP Sieg in dieser Saison. Dazu drei zweite Plätze – das sollte für die diesjährige Meisterschaft reichen. Nach 2021 ist es bereits der zweite Titelgewinn Vater und Sohn Ezaru. Herzlichen Glückwunsch.
Aber auch wenn das Meisterteam bereits feststeht, geht es für den ein oder anderen beim letzten Saisonlauf am 25.10.2024 noch um die Wurst. Auf den Plätzen sind die Teams teilweise nur wenige zehntel Punkte auseinander. Mit einer guten Platzierung im Finallauf, sollte es also durchaus möglich sein, noch einige Plätze gut zu machen. In der Rookie-Wertung siegten, wie weiter oben schon angedeutet, Andreas Lux und Emilian Slaby vor Stefan und Simon Zimmer sowie Marc Buderath (Linnich) und Nina Nacken (Herzogenrath) auf dem dritten Platz, die im Renault Megan für den MSC Muehlheim im ADAC am Start waren. Das Team „Nullrunde“ (Ezaru/Ezaru, Schlüter/Schlüter, Dedekind/Meier und Mellentin/Mellentin) sicherte sich mit 29,24 Punkten souverän die Mannschaftswertung vor dem Team AT-Esser Motorsport (Esser/Coenen, Esser/Pistel, Buderath/Nacken und Pistel/Hirsch mit 25,06 Punkten und dem Team des MSC Wahlscheid im ADAC (Göbbels/Göbbels, Derscheid/Derscheid und Vosen/Vosen) mit 20,21 Punkten auf dem dritten Platz.