Mit einem Sieg für Jürgen Oehler/Henry Cerny/Florian Sternkopf (BMW M4 GT4 G82) endete der dritte Lauf der DMV NES 500 in Assen. Das BMW-Trio siegte vor Heiko Hammel/Reinhard Nehls (Audi RS3 LMS TCR) und Cameron Campbell/Charles Zwolsman (BMW M4 GT4 G82).
Nach 50 Runden übernahm Henry Cerny zum ersten Mal die Spitze, allerdings nur für zwei Runden. Dann trat Cerny zum letzten Pflichtstopp an. Für einige Runden lag Reinhard Nehls wieder in Führung, ehe auch er zum Fahrerwechsel an die Box kam. Die Zeit nutzte Florian Sternkopf, um den M4 wieder vor den Audi zu bringen. Mit rund 17 Sekunden Rückstand fuhr Heiko Hammel wieder auf die Strecke. Zwar gab Hammel noch einmal mächtig Gas, doch da Sternkopf jedes Mal kontern konnte, war das Rennen entschieden. Am Ende wurden es über 35 Sekunden Vorsprung. „Mit dem Endergebnis sind wir hoch zufrieden. Am Anfang fuhr ich relativ schnell, musste aber zunehmend die Reifen schonen. Den Abstand zum Verfolger konnte ich gut halten. Am Ende ging es wieder und ich probierte nochmals eine schnelle Runde zu fahren“, berichtete Florian Sternkopf.
Mit dem zweiten Gesamtplatz zeigte sich Heiko Hammel trotzdem zufrieden: „Es ist schon mega mit dem neuen Auto zum dritten Mal in Folge die Klasse zu gewinnen. Ein Gesamtsieg ist mit dem Auto hier normal nicht machbar, da die GT4 einfach stärker sind. Mit den zwei Stopps während der Code 60 haben wir das schon gut gemacht. Aber wenn man die zwei Stunden mit einem Satz Reifen fahren muss, zieht es sich schon nach hinten raus. Mit den frischen Reifen wollte ich Florian nochmals unter Druck setzen. Aber er hat noch nachlegen können.“
Spannende Anfangsphase
Heiko Hammel gehörte indes die erste Rennhälfte, nachdem er bereits im verregneten Qualifying die Polezeit herausgefahren hatte. Dahinter kämpfte Jürgen Oehler mit Kim Berwanger (Seat Cupra TCR) um die zweite Gesamtposition. Nach zehn Runden kam Berwanger vorbei und baute den Abstand auf den BMW weiter aus. Dabei fuhr der Vorjahressieger ähnliche Rundenzeiten wie der Gesamtführende. In der 26. Runde stand der Seat plötzlich im Kies, dahinter eine große Ölspur. Die Folge war eine lange Code 60, welche die meisten Teams für einen Doppelstopp nutzten. Für Berwanger/Leissing bedeutete es das Aus. „In der Anfahrt zu Turn zwei gab es plötzlich einen Knall und wir hatten ein Loch in der Ölwanne. Daraufhin bin ich auf meinem eigenen Öl ins Kiesbett gerutscht“, so Berwanger.
Platz drei holten sich Cameron Campbell und Charles Zwolsman, die ihren ersten Stopp noch vor der Code 60 absolviert hatten. Vor allem Zwolsman, unter anderem schon bei den 24 Stunden von Le Mans am Start, legte ein hohes Tempo vor und drehte die schnellste Rennrunde. Trotzdem hieß es am Ende mit zwei Runden Rückstand Gesamtrang drei vor Koster/Heijstek (BMW M2 CS). Während Campbell/Zwolsman Platz zwei in der Cup S belegten, landeten Koster/Heijstek vor Mühlich/Driescher/Baum (BMW M240i RC-Evo) auf Rang zwei in der Cup TC.
Klare Entscheidungen in den Klassen
Starke Gesamtfünfte wurden Pia Ohlsson und Nils Mierschke im VW Scirocco. Ohne Schwierigkeiten absolvierte das Duo die 3-Stunden Distanz. Damit hatte man auch die Cup M im Griff, die Ohlsson/Mierschke mit großem Vorsprung auf Scholl/Capliuk/Lenz (BMW 328i E36) und Olbrisch/Erdmann/Capliuk (Nissan 370Z) gewinnen konnten. „Beim Start konnten wir uns schon ein wenig absetzten. Ich konnte mich glücklicherweise aus dem Unfall zu Beginn heraushalten. Danach war das Rennen für uns vorne sehr einsam. Aber wir haben das Beste daraus gemacht, sind schnelle Zeiten gefahren und am Ende zählt das gute Ergebnis für uns“, befand Pia Ohlsson. Ebenfalls keine Fragen gab es in der NES 3, wo sich Obermann/Bock/Rosam (BMW 325i E90) einen souveränen Klassensieg vor Schäfer/Jürgens (BMW 325i E90) sicherten. „Ich hatte leichte Probleme mit einem Reifen vorne. Die Probleme sind schleichend immer schlimmer geworden. Wir haben das dann so ausgedehnt, dass wir mit einem Wechsel weiterfahren konnten“, berichtete Christian Bock über seinen Stint. „Wir mussten die Reifen nochmals wechseln, deshalb war der Boxenstopp etwas länger. Wir hätten den Reifen nicht mehr über die volle Distanz retten können. Mit dem frischen Reifen war das Gefühl gleich wieder gut und ich konnte mich wieder vor einige Fahrzeuge setzen. In der letzten halben Stunde ist leider der fünfte Gang im Getriebe stecken geblieben“, so Lutz Obermann zum Schlussturn.
Spannend war die NES 1, wo es mit Wichmann/Smyrlis/Auer (BMW 318ti Cup) am Ende allerdings drei klare Sieger gab. Das Trio hatte als starke Gesamtachte zwei Runden Vorsprung auf Laube/Schwenk (BMW 318ti Cup) und Smyrlis/Koch/Wichmann (BMW 318ti Cup). „Ich bin grundsätzlich sehr zufrieden mit unserem Ergebnis. Zwischendurch hatte es etwas genieselt. Aber es hielt sich in Grenzen. Justin hat Topzeiten gefahren. Das war super. Er hat das Ding auf jeden Fall gerettet. Mein Rennen selbst war in Ordnung. Es war zwar keine Bestleistung, aber ich bin zufrieden“, erzählte Philipp Auer über sein Rennen.