Vollak fährt mit Sieg zum Meistertitel

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Der DMV 318ti Cup mit vollem Starterfeld in der Eifel // Foto: Patrick Holzer

Ein zweiter Platz hinter Teamkollege Niklas Kalus (Morts Racing Team) und ein Sieg reichten Sebastian Vollak zum vorzeitigen Titelgewinn im DMV BMW 318ti Cup. Mit dem Erfolg im zweiten Rennen vor Dennis Urgartz (Cerny Motorsport) zeigte Vollak, dass er zurecht den vierten Titel in der umkämpften Serie geholt hatte.

Zwischenzeitlich sah es danach aus, als könnte Sebastian Vollak mit seinem achten Gesamtsieg im 1. Rennen des Wochenendes den Weg zum vorzeitigen Titelgewinn frei machen. Der Rekordsieger führte knapp vor Niklas Kalus, als er eingangs AMG Arena zu spät auf der Bremse war. Dabei berührte er noch einen anderen Teilnehmer und Kalus war vorbei. Der ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen und brachte seinen dritten Saisonerfolg souverän unter Dach und Fach. „Am Anfang dachte ich, dass ich Basti nicht mehr einhole, da er schon sehr weit weg war. Dann fand ich aber meinen Fluss und war dabei so etwa sechs Zehntel schneller als er.  Ich bin außen an Sebastian vorbei, da er innen immer zugemacht hat und Kampflinie gefahren ist. Ich habe mich daneben gesetzt und am Limit gebremst. Ich wusste, dass er immer etwas später bremst. Hat er auch und ist in einen zu Überrundeten rein gesegelt. Das habe ich ausgenutzt“, erzählte Kalus. Für Sebastian Vollak war der verpasste Sieg zwar ärgerlich, aber im Titelkampf kein Beinbruch. „Ich hatte leider einen leichten Verbremser in Kurve eins. Da hat das ABS sehr blöde eingeregelt und ich habe die Kurve nicht richtig getroffen. Dabei habe ich noch einen Überrundeten leicht touchiert. Tut mir natürlich leid. Da war Niklas dann vorbei. Ich denke ohne meinen Fehler wäre das auch gut gegangen. Manchmal ist das halt so“, so Vollak nach dem Rennen.  

Zweikampf um den Sieg im ersten Rennen // Foto: Patrick Holzer

Im zweiten Rennen ließ sich Vollak den Sieg nicht mehr nehmen. Gleich in der zweiten Runde hatte Vollak Platz drei hinter Zastrau/Elser (Bux Motorsport) und Julien Rehberg (Hampl Motors Rennsport) übernommen. Vor allem bis Rehberg geknackt war, dauerte es etwas. Ab diesem Zeitpunkt war Vollak klar Schnellster und der Abstand auf Rang zwei vergrößerte sich stetig. Nachdem Pflichthalt übernahm kurzzeitig Dennis Urgatz die erste Position, musste diese jedoch wieder an Vollak abgeben. Bis zur Zielflagge baute Vollak seinen Abstand auf über acht Sekunden aus. „Ich kam beim Start sehr gut weg, habe es ein bisschen ruhig gemacht, weil für mich nur wichtig war in die Top Ten zu kommen. Ich wollte aber schon als Sieger des Rennens Meister werden. Beim Boxenstopp kam ich hinter Denis Urgatz raus. Wir hatten einen schönen Fight über mehrere Kurven. Ich war dann vorbei und musste den Sieg nur noch nach Hause fahren. Vielen Dank an das gesamte Team, es war ein tolles Jahr“, fasste Vollak seinen Weg zum vorzeitigen Titelgewinn zusammen. Der zweite Platz war für Dennis Urgatz der zumindest versöhnliche Abschluss eines verkorksten Wochenendes. „Gestern war ich im Quali auf Platz vier. Aber leider bei der Nachkontrolle mit 0,1 PS zu viel auf dem Prüfstand. So musste ich von ganz hinten starten. Heute startete ich von Position 22. Von 22 auf Platz zwei war sehr hart. Ich habe versucht sauber zu fahren, keine Fehler zu machen. Von der ersten Minute an zu pushen hat sich im Nachhinein rentiert. Gratulation aber auch an Basti, der wiederum super gefahren ist.“

Podiumserfolge für Leon Hoffmann und Julien Rehberg
Für seinen dritten Platz hatte Leon Hoffmann in der Anfangsphase des ersten Rennens nicht die beste Ausgangslage. Von der fünften Startposition aus ins Rennen gegangen, fiel der Youngster auf die sechste Position zurück. Da sich aber davor Julien Rehberg, Rückkehrer Maik Kraske (Hard Speed Motorsport) und Peter Elkmann (Elkmann Racing) beharkten, fand Hoffmann schnell wieder den Anschluss. Und tatsächlich konnte Hoffmann die Positionskämpfe vor ihm nutzen und an Kraske und Elkmann vorbei gehen. Teamkollege Julien Rehberg war schon ein härterer Brocken, den der spätere Drittplatzierte erst einige Runden später knackte. Rehberg blieb auch nach dem Pflichthalt dran, ehe die Lücke mit zunehmender Renndauer größer wurde. Am Ende konnte Hoffmann mit 2,91 Sekunden Vorsprung auf Rehberg über Rang drei jubeln. Dahinter belegte Peter Elkmann die fünfte Gesamtposition.

Nach Platz vier in Rennen 1 schaffte Julien Rehberg den Sprung aufs Podium // Foto: Patrick Holzer

Nach dem verpassten Podiumserfolg im ersten Rennen setzte sich Rehberg im zweiten Durchgang früh auf die erste Gesamtposition. Sebastian Vollak war zwar nicht zu halten, dafür verteidigte Rehberg seinen zweiten Platz zunächst erfolgreich gegen Marc David Müller (MDM Racing). Am Ende musste der Sieger der Junioren-Wertung nur noch Dennis Urgatz beim Boxenstopp passieren lassen. „Heute bin ich happy, dass wir das Podium erreicht haben. Wir haben auch viel dafür getan, nachdem wir gestern noch Fehler gemacht haben. Ich hatte da keine Leistung und daher war es sehr schwierig für mich vorne zu fahren. Ich hätte vorher nicht gedacht, dass ich am Ende so weit vorne landen würde. Von hinten hat mich das MDM Auto beharkt, das hat viel Zeit gekostet. Dadurch konnte Sebastian wegfahren. Das kannst du gegen ihn nicht mehr alles aufholen. Beim Full Course Yellow haben wir noch etwas Zeit verschwendet. Aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden“, beurteilte Rehberg sein Rennen.

Der Blick in die Top 10
In einem bis auf den letzten Platz gefüllten Starterfeld landete Marc David Müller im ersten Rennen auf der sechsten Gesamtposition. Dahinter landete Justin Wichmann (Smyrlis Racing) vor Maik Kraske, der einen starken Beginn gezeigt hatte. Hier kosteten vier Strafsekunden wegen eines zu kurzen Pflichtstopps eine mögliche bessere Platzierung. Den Sprung in die Top 10 gelang am Samstag außerdem Zastrau/Elser und Benjamin Bellmann (Moin Motorsport). Besonders eng war die Entscheidung um Platz zehn. Hier setzte sich Bellmann in einem wahren Fotofinish mit nur 0,013 Sekunden Unterschied gegen Roman Fellner-Feldegg (Mierschke Motorsport) durch.

Am Samtag erwies sich Marc David Müller für Julien Rehberg als harter Gegner. Der MDM Racing Pilot hatte davor beim Anbremsen Rehbergs Teamkollege Leon Hoffmann am Heck getroffen, was diesen im engen Feld zurückwarf. Dagegen konnte Müller trotz der Blessuren an der Front sein Tempo weiter gehen, so dass am Ende trotz starkem Druck von Maik Kraske der vierte Gesamtplatz heraussprang. Dahinter hatte eigentlich Leon Hoffmann das Ziel auf Platz sechs gesehen, bekam aber im Nachgang 35 Strafsekunden wegen Verursachens einer Kollision aufgebrummt. Sechster wurde dadurch Lennart Wolf (ATT Racing), der damit sein bestes Saisonergebnis einfuhr. Die weitere Rangfolge in der Top 10 lautete Elkmann vor Zastrau/Elser, Platow/Rambow (Cerny Motorsport) und Max Rosam (Rosam Motorsport).

Der Gesamtsieg im ersten Rennen bedeutete für Niklas Kalus auch den Sieg bei den Junioren vor Hoffmann und Rehberg. Im zweiten Durchgang konnte Rehberg den begehrten Erfolg bei den Junioren vor Wolf und Jan Zastrau einfahren. In der Gentlemen Wertung feierte Martin Heidrich ein gelungenes Debüt im DMV BMW 318ti Cup. Gleich beim ersten Einsatz für das Team von East Racing Motorsport gelang ihm der Premierensieg vor Bernd Jamin (Jamin Motorsport) und dem Duo Hahne/Waibel (Cerny Motorsport). Einen klaren Sieg mit fast einer Minute Vorsprung holte sich in Rennen zwei Jörg Dümmler (Dümmler Motorsport). Er gewann vor Welf Hermann (KTW4Racing) und Martin Heidrich.

In drei Wochen steht das Finale in Zandvoort auf dem Programm. Während die Meisterschaftsentscheidung zu Gunsten von Sebastian Vollak gefallen ist, sind die weiteren Positionen noch offen. Spannend wird es bei den Junioren und in der Gentlemen-Wertung, wo gleich mehrere Fahrer Titelchancen haben.