Die Titelverteidiger schlagen zurück

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Nachdem Sebastian Vollak (Hampl Motors Rennsport) die ersten beiden Rennen beim Auftakt des DMV BMW 318ti Cup in Hockenheim für sich entschied, schlugen Kevin Walter und Florian Sternkopf (Cerny Motorsport) am zweiten Rennwochenende zurück. Ihre Premiere auf dem Podium feierten in Oschersleben Justin Wichmann und Maximilian Saar (Smyrlis Racing).

Sebastian Vollak ließ aber zunächst im ersten Rennen am Sonntagmorgen nichts anbrennen. Im Zeittraining am Samstagabend musste sich der zweifache Auftaktsieger von Hockenheim aber hinter Ioannis Smyrlis anstellen. Zum ersten Mal in seiner Laufbahn im DMV BMW 318ti Cup hatte der Meister von 2019 nicht die schnellste Qualifikationszeit erzielt. Die Rangfolge korrigierte Vollak gleich in der ersten Runde. Beim Anbremsen der Hasseröder Kurve zog der Hampl Motors Pilot vorbei. Erst einmal in Front baute der Führenden seinen Abstand schnell aus. Am Ende konnte Vollak sogar etwas Tempo herausnehmen, um nicht eine weitere Runde fahren zu müssen. „Das Rennen war nicht so einfach. Mein Plan war zunächst hinter Ioannis zu fahren, damit wir mehr Abstand bekommen, bevor wir das Kämpfen anfangen. Dann hatte ich aber in der Hasseröder eine Chance beim Anbremsen. Er lieferte sich einen Kampf mit Kevin Walter, dadurch konnte ich mich einige Meter absetzen. Am Ende konnten ich das ganz gut kontrollieren, mussten aber immer die Gegner dahinter im Auge behalten“, berichtete Vollak nach dem ersten Durchgang.

Saisonsieg Nummer drei hieß es für Sebastian Vollak in Rennen 1 // Foto: Patrick Holzer

Der enge Positionskampf zwischen Ioannis Smyrlis und Kevin Walter verschaffte Vollak Luft. Denn die beiden Kontrahenten schenkten sich keinen Zentimeter in einem absolut fairen Duell. Als sich Smyrlis einen kleinen Fehler leistete, ging Walter vorbei. Im Überrundungsverkehr musste der neue Zweitplatzierte jedoch einmal über die Kiesfläche ausweichen, so dass sich Smyrlis den zweiten Rang zurückholte. Nachdem Florian Sternkopf das Volant von Walter übernommen hatte, blieb Smyrlis weiterhin auf der Zwei. In dieser Reihenfolge ging es nach 60 Minuten dann auch über den Zielstrich. Doch wegen eines zu kurzen Boxenstopps wurden dem Zweitplatzierten zehn Strafsekunden aufgebrummt. Damit ging es für Kevin Walter und Florian Sternkopf doch noch auf P2. „Ich bin zum ersten Mal den Start gefahren. Es war ein Highlight für mich. Theo hatte sich direkt neben mich gesetzt, ich konnte aber im Windschatten von Ioannis meine Position halten. Ioannis machte einen kleinen Fehler. Ich setzte mich daneben und ging Ende der Gegengeraden vorbei. Anschließend hatte ich etwas Pech mit einem Überrundeten“, berichtete Kevin Walter. Lobende Worte gab es von Teamkollege Florian Sternkopf: „Kevin ist heute einen super ersten Teil gefahren. Den dritten Platz konnte ich auch gut halten. Nachdem Ioannis beim Boxenstopp zwei Sekunden zu früh war, gab es eine Strafe. Dadurch sind wir auf Position zwei gerutscht, die Ioannis eigentlich verdient hätte. Schade für ihn.“ Theo Oeverhaus wurde Vierter, sicherte sich wichtige Punkte im Kampf um die Meisterschaft und holte die U21 – MSJ Junior Wertung.

Walter und Sternkopf gelingt erster Saisonsieg
Durch den Reverse Grid hat der DMV BMW 318ti Cup noch einmal an Spannung gewonnen. Zumal gerade in Oschersleben das Überholen nicht einfach ist. Armin Holz und Manuel Brinkmann (Hampl Motors Rennsport) verteidigten zunächst ihre erste Startposition, während sich dahinter die Favoriten in Stellung brachten. Hinter Maik Kraske (H.A.R.D. Speed Motorsport) drückte schon ein glänzend gestarteter Florian Sternkopf. Sebastian Vollak reihte sich hinter Ioannis Smyrlis auf der fünften Position ein. Bald hatte Sternkopf die Ordnung wieder hergestellt. Doch einer fehlte plötzlich. Sebastian Vollak hatte die Box angesteuert. Nur wenige Runden später kam das Aus. Der Seriensieger musste, im Zweikampf mit Sternkopf, durchs Kiesbett und hatte sich dabei die Benzinleitung abgerissen. An der Spitze gelang es Sternkopf seinen Vorsprung weiter auszubauen. Hinter dem Führenden hatte sich Ioannis Smyrlis vor Maik Kraske gesetzt. Alles schien wieder auf das Duell des ersten Durchgangs hinaus zu laufen. Doch richtig in Schlagdistanz kam der Gesamtzweite nicht. Kurz vor Ablauf der 60-Minuten Distanz überschlugen sich noch einmal die Ereignisse. Ein Motorschaden warf Smyrlis quasi aus dem Rennen. Er rettete den weitwunden Boliden grade so noch auf Platz 8 über den Zielstrich und stellte das Auto direkt auf der Start-Ziel Geraden ab. Die Titelverteidiger sicherten sich mit 23,58 Sekunden Vorsprung ihren ersten Saisonsieg. „Ich hatte einen sehr guten Start, ebenso wie Sebastian Vollak. Wir kamen sehr gut durch, blieben aber an Maik Kraske hängen. Wir haben es ein paarmal versucht und kamen beide neben ihn. Ich kam vorbei, Sebastian wollte einen Kontakt vermeiden, kam in den Kies und beschädigte sich dabei wohl sein Fahrzeug. Anschließend konnte ich volle Attacke fahren und die Führung übernehmen. Meine Rundenzeiten waren so gut, dass ich den Vorsprung weiter ausbauen konnte“, berichtete Florian Sternkopf. Kevin Walter ergänzte das Statement seines Teamkollegen: „Florian hat am Anfang einen tollen Job gemacht. Im Prinzip habe ich den Vorsprung übernommen und musste ihn nur noch verwalten.“

Justin Wichmann und Maximilian Saar setzten sich in Rennen 2 gegen Marc David Müller durch // Foto: Patrick Holzer

Durch den späten Ausfall von Ioannis Smyrlis ging die zweite Position an Theo Oeverhaus (Hampl Motors Rennsport), der im ersten Rennen nur um 0,652 Sekunden am Podium vorbeigeschrammt war. Damit sicherte sich Oeverhaus wie schon im ersten Heat den ersten Platz in der neu geschaffenen U21 Wertung. Einen packenden Zweikampf gab es um den letzten verbliebenen Podestplatz zwischen Wichmann/Saar (Smyrlis Racing) und Marc David Müller (MDM Racing). In engem Abstand ging es um den 3,677 Kilometer langen Bördekurs. Knapp setzte sich das Smyrlis Racing Duo durch. Nach Platz fünf im ersten Rennen landeten die beiden zum ersten Mal auf dem Gesamtpodium. „Nach dem Start war es ein sehr schwieriges Rennen, da man sehr viele Zweikämpfe hatte. Die Streckenbedingungen und die Temperatur waren sehr anspruchsvoll. Dennoch hat das Rennen viel Spaß gemacht. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, äußerte sich Justin Wichmann zum Podiumserfolg. Maximilian Saar pflichtete seinem Teamkollegen bei: „Die Rennen waren super. Im ersten Rennen hatten wir schon eine super Pace und im zweiten Rennen mit Platz drei ein gutes Ergebnis.“

Erneut volles Starterfeld
Wie schon im ersten Rennen musste sich Marc David Müller mit dem Platz hinter den schnellen Youngstern begnügen. Der ehemalige Meister der DMV BMW Challenge konnte in Oschersleben dennoch zeigen, dass er im hart umkämpften Markenpokal mittlerweile angekommen ist. Ein erfolgreiches Wochenende legte auch Maik Kraske hin. Kurzzeitig schnupperte der H.A.R.D. Speed Motorsport Pilot im zweiten Rennen sogar Führungsluft. Ein starker fünfter Gesamtrang nach Platz sieben im ersten Rennen war der Lohn für die gezeigte Leistung in der Magdeburger Börde. Das erste Mal in den Top 10 zu finden war Linus Jansen (Smyrlis Racing). Der Nachwuchspilot toppte seinen achten Platz im ersten Durchgang noch einmal und landete auf der siebten Gesamtposition. Ihren guten Eindruck vom Hockenheimring bestätigten Hendrik Schnurbusch und Kevin Totz (Morts Tuning). In der Magdeburger Börde landete das Duo im ersten Rennen auf dem achten Gesamtrang. Luca Alpert (JAS Rennsport) legte vor allem im zweiten Rennen eine gute Anfangsphase hin. Am Ende wurde es mit Teamkollege Oliver Wendland ein neunter Gesamtplatz. Erste Top 10 Platzierungen fuhren zudem Roloff/Wassermann (RoRo Racing) und Christian Leutheuser (Leutheuser Racing & Events) jeweils auf Platz zehn ein.

43 Auto – viel mehr geht in der Magdeburger Börde nicht // Foto: Patrick Holzer

Die Lage spitzt sich zu
Durch den Ausfall von Vollak in Rennen 2 schiebt sich das Feld eng zusammen. Zwar führt Vollak nach wie vor die Tabelle an, jedoch lauert Theo Oeverhaus mit nur zwei Punkten Rückstand dahinter. Auch Sternkopf & Walter rücken nah auf und befinden sich jetzt auf P3 knapp vor Ioannis Smyrlis.

Wieder zeigte sich eine enorme Leistungsdichte der insgesamt 43 Starter. Viele Kampfgruppen, enge Abstände und reichlich Action versprechen weitere spannenden Rennen in der noch jungen Saison. In Oschersleben zeigten sich auch einige neue Gesichter mit denen in Zukunft zu rechnen sein wird. Weiter geht es für dem DMW BMW 318ti Cup Mitte Juni. Dann geht es für den Markenpokal vom 11. – 13. Juni nach Assen in die Niederlande.