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Serienorganisator
Siegfried Hafner im Gespräch mit auto-rennsport.de |
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Viel
Enthusiasmus, gewillte Teilnehmer und potente Werbepartner sind
für den Erfolg einer Serie notwendig |
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Siegfried
Hafner ist seit 1999 Organisator der PCC Kumho Trophy und
betreibt die Serie mit viel Engagement. Zuvor war er
selbst im Rennsport aktiv. Ende 1967 war Hafner mit einem
NSU TT 1300 im Bergrennsport und bei Rundstreckenrennen
unterwegs, danach bis 1978 im Renault 5 Cup. Nach einer
Pause ab 1995
wieder aktiv bei Langsteckenrennen im 964er Porsche in der
GTP.
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©
Jürgen Holzer |
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Siegfried Hafner freut sich auf die Saison 2007 |
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Mit einem 356
er Typ C fuhr Siegfried Hafner ebenfalls im historischen 356 Cup. Aus
diesem Verhältnis zum 356 Cup hat er dann die klassische
„Porsche Classic Car Trophy“ gegründet und ab 1999 mit
steigendem Erfolg betrieben. Der ehemalige selbständige
Zimmermeister aus Schönaich kann sich heute ganz seiner Serie
widmen. Daneben bleibt noch etwas Zeit für seine zweite
leidenschaftliche Sportart, dem Skifahren.
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ARP: Vor
Saisonstart 2007 blicken wir nochmals auf die vergangene Saison
zurück. Wie würde Ihr Fazit für 2006 ausfallen ?
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Hafner: Im
großen ganzen war es für die PCC Schaffenden eine erfolgreiche
Saison mit über 55 Einschreibungen und mit ca. 33 Startern im
Schnitt / Rennen. Die Streckenwahl war gut und die meisten
Rennen liefen harmonisch. Leider war aber unser VLN Debüt auf
der Nordschleife nicht ganz so überzeugend wie wir uns dies
erhofften, vor allem für mich, der die ganze Vorarbeit zu bewältigen
hatte , um dort überhaupt als eigene
Serie mitzufahren. Auch die Umsetzung des PCC Reglements
06 hat aufgrund nicht immer genauer technischer Kontrollen
gelitten und hat nicht immer für Fröhlichkeit unter den Fahren
gesorgt.
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ARP: Hat
sich im Reglement der PCC Kumho Trophy gegenüber dem letzten
Jahr etwas geändert? |
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Hafner:
Das Reglement 2007 ist weitgehendst geblieben. Kleine
Modifikationen gab es auf Fahrerwunsch in der Klasse 4 +7. Auch
mussten die Gebühren und das Startgeld aufgrund der Steuererhöhung
angepasst werden und die seit Jahren überfällige Preiserhöhung
wurde durch Streichen der Startgeld Rückzahlung erreicht.
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ARP: Auf
welche Sponsoren können Sie 2007 wieder, bzw. neu vertrauen ?
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Hafner: Die
Haupt-Werbepartner wie QA System und Kumho ,um nur zwei zu
nennen, sind geblieben. Mit Kumho war es allerdings sehr schwer
, eine einigermaßen passable
Lösung zu finden, da dort das Management gewechselt hat
und die Neuen die Situation anders sehen.Auch konnten 3 neue
Werbepartner hinzugewonnen werden, z.B. Shell als natural
Sponsor von Öl und Spraystoffen. Erfreulicherweise
wurde bei div. Online Magazinen das Berichtinteresse geweckt und
wir haben dort unserer eigene PCC Rubrik erhalten. |
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ARP: Sind
Sie mit der Auswahl Ihrer Veranstaltungen, bzw. der Rennstrecken
für die Saison 2007 zufrieden ?
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Hafner: Dies
ist ja immer eine unendliche Geschichte und ein Poker, geeignete
Veranstalter bzw. geeignete Strecken rechtzeitig
zu ordern. Das beginnt schon im Herbst
und die definitiven Termine bekommst du dann noch unter
Vorbehalt frühestens Mitte
Februar des darauf folg. Jahres bestätigt. Da brauchst du
Nerven , Fingerspitzengefühl und eine Portion Glück sowie
einen enormen Bekanntheitsgrad, um da was zu bewegen. Natürlich
hätte ich mir wie immer für diese Saison noch SPA gewünscht,
aber da kommst du einfach nicht rein, denn da sind viel alte SPA
Kunden vor dir !! Wichtig
in der Streckenwahl ist vordergründig die Attraktivität der
Strecke wegen den Fahrern- aber ganz besonders auch wegen den
Werbepartnern / Zuschauer. |
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ARP: Ist
es schwieriger geworden geeignete Veranstaltungen für den
Breitensport zu finden? Wenn ja, worin würden Sie die Gründe
sehen ?
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Hafner: Nachdem
ich den Job nun 8 Jahre mache wird dies in der Tat immer
schwieriger, geeignete oder gewillte Veranstalter zu finden, die
als Großveranstalter mit dem immensen finanziellen Risiko
auftreten. Dieses defensive Verhalten der Großveranstalter hat
2 Gründe. Zum einen werden die Steckmieten der Streckeneigner
von Jahr zu Jahr aus unerfindlichen Gründen gewaltig angehoben.
Selbst Rennstrecken wie Most, Brünn, Misano oder Dijon haben
zwischenzeitlich Hockenheim oder NBG Ring Preisniveau. (Da
bezahlt die PCC z. B. ca. 100 € netto + 19 % / Minute
Rennzeit, und wir benötigen 120 Min.) Das scheut natürlich
viel Großveranstalter, die eigentlich ein e.V. sind, ein
finanzielles Desaster einzugehen. Dadurch beißt sich nun die
Katze in den Schwanz, denn je teurer die Strecken werden , je
weniger Serien können sich über die Startgelder finanzieren.
Diese Serien bleiben weg ( bankrott ) und deshalb wird das
Risiko für den Großveranstalter noch höher, finanziell zu
scheitern, folgend ebenso der Serienbetreiber !!Vor allem haben
die Großveranstalter ihren Mitglieder gegenüber über den
Verlust Rechenschaft abzulegen und so ist z. B die GTP Serie,
die aus Porsche Club’s als e.V. bestanden, gescheitert, um nur
einen Großveranstalter zu nennen, den es nicht mehr gibt !!
Also sitzen die Serienbetreiber und die Großveranstalter in
einem Boot und der dritte im Bunde , der Streckeneigner ist
nicht gewillt ,sich dieser Situation anzupassen und macht dann
lieber ein Rockkonzert oder einen Volkslauf auf seiner Strecke.
Man bedenke nur alleine der Sachsenring- dort finden nur 2 x im
Jahr eine 4 Rad und 4-5 Motorrad
Veranstaltungen statt Warum,
kann dir kein Verantwortlicher sagen, aber Radfahrer
Veranstaltungen und Rockkonzerte, die gibt’s dort genug. Es
lebe der Motorsport !! Der
zweite und genauso wichtige Punkt ist das Verhalten der
deutschen Sporthoheit ( DMSB ) sein Vasallen und den
Serienbetreiber gegenüber.
Anstelle fahrerfreundliche Vorgaben zu erstellen, (die breite
Masse der Fahrer trägt ja die ganze Sache und nicht die F1 oder
die DTM ) verhält sich die Obrigkeit absolut kundenunfreundlich
und hochnäsig und es entsteht der Eindruck, dort oben hat man
den Schuss noch nicht gehört. Mein
absolutes Beispiel: Nachdem die PCC vor lauter DMSB Frust in
2006 unter Luxemburger Sporthoheit gefahren ist und der DMSB mir
dadurch in 2006 mit bei Teilnahmen in Deutschland unmögliche
Steine in den Weg gelegt hat( z.B. undefinierte Zwangs
Startgelder ) habe ich mich entschlossen, die PCC 2007 wieder
unter deutsche Sporthoheit zu stellen. Deshalb bekam der DMSB im
Januar 2007 mein genehmigungsfähiges, seit 3 Jahren so gut wie
nicht verändertes formelles und technisch Reglement mit der
Bitte um baldige Genehmigung, zugesandt. Diese Reglement habe
ich bis heute -11.4.07 noch nicht zurückerhalten, obwohl wir in
2 Tagen in Hockenheim unseren Saisonauftakt fahren. Auf meine
vielfachen Anfragen nach der Genehmigung des Reglements erfolgt
vom DMSB keine Reaktion. Dies ist aber nur die Spitze meiner
DMSB Erlebnisse mit der deutschen Mo Spo Hoheit. Also alles in
allem braucht man viel Enthusiasmus , gewillte Teilnehmer und
potente Werbepartner , um hier noch eine Serie und die
Veranstaltungen zu betreiben. Aber ich bin zuversichtlich, dass
kurz vor dem „Absturz“ bei den Maßgeblichen doch noch
Vernunft aufkommt.
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ARP: Welches
Starterfeld können die Zuschauer in dieser Saison erwarten ? |
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Hafner: Beim
Starterfeld bin ich überzeugt, dass wir das gleiche wie in 2006
haben werden und mit ca. 33 Autos im Schnitt / Veranstaltung
dabei sind. Einige „alte Hasen“ pausieren dies Saison oder
betätigen sich anderweitig, aber einige Roockies sind neu
dabei, so dass das Feld gut gemischt ist.
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ARP: Gibt
es einen oder gar mehrer Favoriten auf den Gesamtsieg in der PCC
Kumho Trophy ?
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Hafner: Von
den Favoriten sind sicher einige „alte Hasen“ scharf auf den
Titel, Da
die Meisterschaft Wertung aus den eingefahrenen Klassenpunkten
kommt und nicht aus dem Tagessieg, kann auch ein cleverer
Roockie ebenfalls die Trophy gewinnen. Also schauen wir uns mal
den kommenden Saisonauftakt an . |
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ARP: Wie
viel Engagement und Einsatzbereitschaft ist notwendig um eine
Rennserie, wie zum Beispiel die PCC Kumho Trophy zu organisieren
?
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Hafner: Wie
vorher schon gesagt gehört eine gehörige Portion Enthusiasmus,
Optimismus, Frechheit und vielleicht auch ein bisschen Naivität
dazu, so eine Serie aufzubauen geschweige sie erfolgreich zu führen.
Alleine meine Beanspruchung ist ein
50 % Job -- aber über 365 Tage !! Trotz allen Umständen,
Enttäuschungen ,aber auch Erfolge und schöne Stunden in der
PCC Familie, das absolut überwiegt, mache ich das als ehemaliger
Fahrer unter der Devise vom Fahrer für den Fahrer immer noch
sehr gerne. |
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ARP:
Herr Hafner, wir danken Ihnen für das Gespräch. |
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