Es war das Wochenende von Jörg Bernhard (BMW M3 GTR E36). Bei schwierigen Bedingungen auf dem Nürburgring räumte der BMW-Pilot vor Markenkollege Michael Selbach (BMW M3 3.0 E36) beide Siege ab.
Die Bedingungen waren keinesfalls einfach. Für Jörg Bernhard waren sie ideal. Im Qualifying noch hinter Michael Selbach drehte Bernhard in beiden Rennen den Spieß um und siegte zweimal auf regenasser Fahrbahn. „Ich habe zunächst gefühlt, was so geht und merkte schnell, dass ich eigentlich schneller fahren kann als Selbach. Ich beobachtete ihn noch zwei, drei Runden und merkte, dass er Probleme hat. Da habe ich ihn mir zurechtgelegt und bin vorbei“, so Bernhard zum ersten Rennen.
Bernhard holt zweimal Platz eins
Selbach erwischte im ersten Heat zunächst den besseren Start, doch Bernhard war schnell wieder dran. Nach drei Runden nutzte Bernhard einen leichten Quersteher aus und ging Ende Start und Ziel vorbei. Zwar kam Selbach nach der FCY-Phase wieder etwas näher, doch Bernhard ließ sich seinen dritten Saisonsieg nicht mehr nehmen. „Unser Problem war, dass das Setup gar nicht passte. Ich hatte ständig Quersteher. Es war wirklich ein Kampf gegen das Auto“, erklärte Selbach.

Beim Start zum zweiten Rennen setzte sich Selbach erneut gegen Bernhard durch. Diesmal dauerte es nicht ganz so lange, das Manöver war aber fast das gleiche. Wiederum fand der Führungswechsel Ende Start und Ziel statt. Diesmal baute Bernhard den Abstand noch einmal deutlich aus und siegte mit 8,141 Sekunden Vorsprung. „Das war mein Wetter, meine Strecke. Das Auto hat bei den Bedingungen sehr gut funktioniert. Am Anfang konnte ich mit Selbach gut mitfahren. Ich konnte einfach warten, bis er einen Fehler macht und dann vorbei“, berichtete der Gesamtsieger. Selbach selbst hatte im Rennen mit technischen Problemen zu kämpfen, wie er anmerkte: „Am Anfang kam ich gut weg. Da war alles noch nach Plan. Dann kam aber schnell das Problem, dass ich keinen sechsten Gang mehr hatte. Das hörte sich an, als ob der Getriebe gleich auseinanderfliegt. Eine Runde später kam dann noch ein massiver Leistungseinbruch dazu.“
Nur auf den ersten Metern waren Andre Wenning und Gerrit Spangenberg (BMW M3 GTR E36) an der Spitze dran. Dann mussten beiden abreißen lassen, landeten aber in beiden Rennen souverän auf der dritten Gesamtposition.
Premierensiege für Send und Krämer in der CM 6
Hinter Wenning fuhr im ersten Durchgang Uwe Send (Opel Kadett C), erstmals mit neuem Motor in der CM 6 am Start, als Gesamtvierter über die Ziellinie. In der Anfangsphase hatte sich der Kadett-Pilot den ersten Platz in der CM 6 vom späteren Klassenzweiten Ingo Baum (BMW M3 GT E36) geschnappt. Nachdem am Sonntag sowohl Send, als auch Baum früh die Segel streichen mussten, holte sich Urs Krämer (Porsche 964) vor Kurt Strube jun. (Porsche 964 Cup) seinen ersten Sieg in der CM 6. „Ich bin mit dem Rennen sehr zufrieden. Ich bin ja erst ganz neu dabei und muss noch viel lernen. Wir haben am Auto über Winter noch ein paar Einstellungen verändert. Jetzt bekomme ich langsam Vertrauen in das Auto und die kommenden Geschwindigkeiten“, so Krämer zu seinem Erfolg.

Starke Aufholjagd von Jaschinski
In der CM 5 war bisher André Jaschinski (BMW 4.0 V8 E30) das Maß der Dinge. Doch nach einem Ausritt im Training stand der Start auf der Kippe. Das Team gab nicht auf, setzte den E30 wieder in Stand und stand pünktlich zum Rennen am Start. Da Jaschinski am Qualifying nicht teilnehmen konnte, musste er von ganz hinten starten. Der Ritt durch das Feld brachte ihm immerhin noch den zweiten Platz in der CM 5 ein. Da sich hier Frank Wolf (BMW 328iS E36) keine Fehler erlaubte, konnte der BMW-Pilot über den ersten Klassensieg in der Saison jubeln. „Das Rennen war gut heute. Ab der dritten Runde ist aber meine Servolenkung sporadisch immer wieder ausgefallen. Das war dann etwas komisch. Ich habe ein wenig Gas herausgenommen, da in meiner Klasse kein Gegner in der Nähe war“, berichtete der Klassensieger.

Dank der deutlich besseren Ausgangslage im zweiten Durchgang gab es für Jaschinski diesmal den Sieg in der CM 5 zu feiern. Als Gesamtfünfter verwies er Wolf diesmal auf die zweite Position. „Das Rennen war jetzt genial. Ich bin von Platz 10 gestartet und beim Start gut reingekommen. Nach der ersten Kurve lag ich schon auf Platz fünf. Das Auto hat funktioniert. Es war ein schweres Wochenende für uns, nachdem ich am Freitag das Auto fast zerstört habe. Mit viel Fleiß haben wir das Auto wieder hinbekommen“, berichtete Jaschinski.
Spannend ging es in der CM 4 zu, wo sich Martin Knof (Porsche Boxter) und Björn Ewald (BMW 328i E36) die ersten Plätze teilten. Im ersten Rennen hatte sich Ewald gerade die Klassenführung von Knof geschnappt, als er ins Kiesbett rutschte. Zwar kämpfte er sich wieder vor, bekam aber im Nachgang eine Strafe aufgebrummt. Den Sieg holte sich dadurch Knof vor Nils Jenschur (BMW 330ti E36). „Ich habe zwar schon einige Regenrennen gehabt. Aber hier war das schon schwierig. Auf der Start- und Zielgeraden bergab konnte man nichts sehen. Da weißt du nicht, was da vor die passiert. Das war schon eine Herausforderung“, berichtete der Sieger. Besser lief es für Ewald in Rennen zwei, der diesmal vor Knof den Sieg einfuhr. „Für mich persönlich ist das Rennen wunderbar gelaufen. Ich konnte meine Klassenkonkurrenten gleich in der zweiten Runde einsammeln und mich an die Spitze setzen. Den Abstand konnte ich schön halten“, so Ewald.

Starke Alfas im Regen
Es ist kein Geheimnis, dass die Piloten der Alfa Romeo Challenge im Regen besonders gut unterwegs sind. Martin Kilchenmann (Alfa Romeo 147 GTA Cup) war auf den Plätzen fünf und vier in beiden Rennen bester Alfa-Pilot. Dahinter landete am Samstag Sven Waibel (Alfa Romeo 33 16V) vor Angelo Scalia (Alfa Romeo 75 V6) auf Platz zwei. Im zweiten Rennen setzte Scalia seinen Alfa vehement in die Reifen. Platz zwei holte sich diesmal Oliver Größl (Alfa Romeo 147 Cup JTD) vor Sven Waibel.
In der PRTC war Robin Renz in beiden Rennen nicht zu bezwingen. Er siegte im ersten Durchgang vor Noah Vogler, während in Rennen zwei Dirk Ehlebracht (alle Chevrolet Cruze Eurocup) Platz zwei belegte.