Jack Crow und Klaus Horn holen Auftaktsiege

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Mit Siegen für Jack Crow (991 GT3 R) und Klaus Horn (997 GT3 R) ging der Saisonauftakt der Porsche Club Historic Challenge über die Bühne. Im ersten Rennen auf dem Hockenheimring siegte Jack Crow zunächst souverän. Klaus Horn setzte im zweiten Heat mit Slicks auf die richtige Reifenwahl.

Ein gelungenes Debüt gab es für Jack Crow beim ersten Lauf der PCHC. Erstmals war er im Porsche 991 GT3 R am Start und schnappte sich prompt den ersten Sieg der noch jungen Saison. Bereits im Qualifying stellte Crow seine Neuerwerbung auf die erste Startposition. Beim Start hatte der spätere Sieger noch gegenüber dem Trainingszweiten Heinz-Bert Wolters (997 GT3 R) das Nachsehen, doch im weiteren Verlauf der ersten Runde stellte Crow die alte Reihenfolge wieder her. Während Wolters hinter Georg Vetter (993 GT2) zurückfiel, steuerte der Erstplatzierte zu einem souveränen Gesamtsieg. „Es war mein erstes Rennen auf dem neuen Wagen. Ich war überrascht, was das Fahrzeug kann. Ich sehe bei mir aber noch viel Verbesserungspotenzial. Den Start habe ich komplett verpennt. Da war Heinz Bert Wolters einfach stärker. Aber in der zweiten Kurve konnte ich das wieder geraderücken“, so Jack Crow.

Dahinter mühte sich Wolter ab, um wieder an Georg Vetter vorbeizukommen. Doch der Schwarzwälder machte sich richtig breit und auf den langen Geraden war kein Kraut gegen die Turbo-Gewalt gewachsen. Drei Runden vor Schluss war Wolters doch vorbei, während der GT2 Porsche langsam an die Box rollte. Ein Motorschaden hatte Vetter aus dem Rennen geworfen, so dass Wolters entspannt auf den zweiten Rang fahren konnte. „Ich habe ein paarmal angesetzt, aber er war einfach zu breit für mich. Ein paarmal war ich daneben. Ich wäre vielleicht an Jack Crow näher herangekommen, aber gekriegt hätte ich ihn nicht. Ich bin mit meiner Leistung zufrieden und es hat Spaß gemacht“, befand Wolters. Dritter wurde Klaus Horn, der mit einem Getriebe mit Nordschleifenübersetzung unterwegs war. In der Nacht hatte das Team noch das Getriebe gewechselt. Rang vier ging mit Jürgen Albert im 991 GT3 Cup MR an einen weiteren Klasse 10 Piloten.


Horn profitiert vom Team Entscheid
Im zweiten Rennen sollte der nächste Sieg folgen. Doch das unbeständige Wetter machte einen dicken Strich durch die Rechnung. Vor dem Rennen war ein Schauer über den Hockenheimring gezogen. Und dunkle Regenwolken verhießen nichts Gutes. Jack Crow setzte wie Wolters auf Regenreifen. Anfangs ging die Rechnung auf noch leicht feuchter Strecke auf. Doch schon bald suchten die beiden zunächst enteilten GT3-Piloten die feuchten Stellen. Crow korrigierte die falsche Reifenwahl in der vierten Runde, während Wolters dagegen weiter auf der Strecke blieb. Mit der immer stärker abtrocknenden Piste wurde der Seriensieger jedoch immer weiter durchgereicht. In Runde zehn stellte Wolters seinen 911er an der Box ab. Die Führung hatte sich dabei bereits Klaus Horn gesichert. Im ersten Rennen noch Gesamtdritter war der Landauer auf Slicks unterwegs. Bei der Reifenwahl hatte sich das Team gegenüber dem Fahrer durchgesetzt, wie Horn nach dem Rennen zugab. Die richtige Entscheidung. Nach anfänglichen Schwierigkeiten kämpfte sich der GT3 R Pilot in Runde fünf an die Spitze und gab die Führung bis zum Fallen der schwarz-weiß karierten Flagge nicht mehr ab. „Die ersten drei oder vier Runden waren haarig. Bis zur Querspange war es richtig nass.  Ich stand dreimal richtig quer. Dann trocknete es ab und ich habe die Linie gesucht. Irgendwann war der Grip da. Zum Schluss waren Slicks doch die richtige Entscheidung. Ich wollte mit Regenreifen raus, aber der Teamchef und die Jungs haben einfach die Slicks montiert“, berichtete der Gesamtsieger.

Gesamtzweiter wurde Mario Meister (991 GT3 Cup), der drei Runden vor Schluss Manuel Süßenguth (991 GT3 Cup) von der zweiten Position verdrängte. Seit dem fünften Umlauf lag Meister hinter Süßenguth. Gegen Schluss erhöhte Meister den Druck, ehe er vorbeiging. „Das zweite Rennen war an Dramatik nicht zu überbieten. Beim Start war schon die Frage Regenreifen oder Slicks. Wir hatten uns für Slicks entschlossen. Das war Mut zum Risiko und ist voll und ganz aufgegangen. Gegen Ende sind die Reifen eingebrochen. Ich habe fairerweise meinen Gegner ziehen lassen, denn er hat das stärkere Auto. Ich habe ihn sehr lange hinter mir halten können, aber in der vorletzten Runde ist er doch an mir vorbeigezogen. Ich bin dennoch sehr zufrieden“, freute sich Manuel Süßenguth über den dritten Gesamtrang sowie den Sieg in der Klasse 8.

Titelverteidiger startet mit Doppelsieg
Christian Voigtländer (997 GT3 Cup) startete in der Klasse 6 mit einem Doppelsieg in die neue Saison. Im ersten Rennen fuhr Voigtländer als Gesamtneunter mitten unter die neueren 911er und 997er Porsche. Bernhard Wagner und Thomas Kleber belegten mit einer Runde Rückstand die weiteren Plätze in der Klassenwertung. „Es war ein schönes Rennen und hat mir sehr viel Spaß gemacht. Die beiden Jungs vor mir aus einer anderen Klasse haben mächtig gefightet und miteinander zu tun gehabt. Immer wieder, wenn sie einen Fehler machten, konnte ich wieder vorbeiziehen. Ich habe aber Platz gelassen, um da nicht einzugreifen. Ich bin mit dem Auftakt sehr zufrieden. Besser geht es ja nicht“, so Voigtländer zum ersten Rennen. Der Berliner sollte sich mit seinem Statement irren. Auch ihm spielte das Wetter in die Karten. Während sich einige verpokerten, setzte auch Voigtländer auf die richtigen Reifen. In der achten Runde übernahm Voigtländer die vierte Position und gab diese nicht mehr ab. Damit gab es den zweiten Sieg vor Wagner und Kleber. Bernhard Wagner schaffte als starker Gesamtachter ebenfalls den Sprung in die Top 10.

Ebenfalls einen Doppelsieg in seiner Klasse verbuchte Marvin Meister (997 GT3 Cup). In beiden Rennen landete Meister vor Jürgen Lauscher und Eberhard Faecke auf dem ersten Platz der Klasse 7. Im zweiten Rennen konnte der Klassensieger sogar bis auf den sechsten Gesamtplatz nach vorne fahren. Davor platzierte sich noch Eduard Heinz, der damit hinter Klasse 8 Gewinner Süßenguth den zweiten Platz belegte. Gerhard Kilian belegte wie schon im ersten Rennen den dritten Platz in der Klasse. Beim Fallen des schwarz-weiß karierten Tuchs war Tim Hendrickx schon lange nicht mehr dabei. Der Klassensieger des ersten Rennens hatte nach drei Runden seinen Porsche bereits abgestellt. Im ersten Heat setzte sich Hendrickx bei seiner Premiere in der PCHC noch gegenüber Süßenguth durch.

In der Klasse 4 schaffte Christian Kindsmüller (Cayman GT4) ebenfalls zwei Klassensiege. Souverän vor Werner Mössner (Cayman GT4) und Dieter Klein (Cayman GT4 CS) überquerte Kindsmüller als Erster den Zielstrich. Als Solist fuhr Erich Fuchs (Porsche 993 Cup) in der Klasse 3 zweimal auf die Eins, konnte dabei aber auch den einen oder anderen modernen Wagen ärgern. Helmut Piehler (Cayman S) setzte sich in der Klasse 1 gegen Götz Berges (Cayman) durch. Im zweiten Heat kam für Piehler nach zehn Runden das Aus, wodurch Berges den Sieg abräumte.

Nach zwei spannenden Auftaktrennen mit vielen Positionskämpfen steht für die Piloten der Porsche Club Historic Challenge eine kleine Pause an. Erst vom 7.-9. Mai geht es in Oschersleben mit der zweiten Runde der noch jungen Saison weiter.