Zwei packende Rennen zum DMV BMW 318ti Cup sahen zwei verschiedene Sieger. Konnte Tatu Siipola (MORTS Racing Team) das erste Rennen noch verhältnismäßig souverän gewinnen, war der zweite Durchgang am Sonntag besonders umkämpft. Hier siegten erstmals Carlos und Franco Fahrbach (Ravenol Motorsport by MDM Racing).
An Tatu Siipola führte am Samstag kein Weg vorbei. Nur beim Start hatte Luca Zeller (Zeller Motorsport) ganz kurz die Nase vorne, musste sich aber schnell wieder hinter dem schnellen Finnen einsortieren. Siipola hielt dem Druck von Zeller einige Runden lang stand, ehe er sich vom restlichen Feld absetzen konnte. Am siebten Gesamtsieg von Siipola gab es im weiteren Rennverlauf nichts mehr zu rütteln. „Beim Start verlor ich zunächst meine Führung, aber Ende der ersten Runde holte ich mir Platz eins zurück, als Luca Zeller einen kleinen Fehler machte. Danach konnte ich eine Lücke gegenüber den Verfolgern herausfahren“, erzählte Siipola nach dem Rennen.

Hochspannung um Platz zwei
War die erste Rennhälfte noch ohne „FCY-Phase“ ausgekommen, gingen im zweiten Rennabschnitt gleich mehrfach die Schilder raus. Die Boxenstopps waren da allerdings schon längst absolviert. Bis kurz vor Rennende verteidigte Zeller seine zweite Position. Doch dahinter übten Lukas Schächer und Paul Pensler (beide MORTS Racing Team) enormen Druck aus. Anfang der Triple-Links setzte sich Schächer neben Zeller und ging innen vorbei. Zeller blieb weiter dran, während dahinter Pensler und der aus der letzten Startreihe ganz nach vorne gefahrene Mika König (MK Motorsport) im Schlepptau folgten. Die Action wurde 3.45 Minuten vor Rennende durch eine erneute Full-Course Yellow Phase gestoppt. Unter Gelb ging das Rennen zu Ende. „Der Start war ein bisschen schwer für mich. Da fiel ich von Position vier auf sechs zurück. Aber mit den vielen FCY Phasen konnte ich mich wieder gut nach vorne arbeiten und am Ende noch auf Platz zwei fahren. Es war ein spannendes Rennen“, befand Schächer. Trotz des verpassten zweiten Gesamtrangs war auch Luca Zeller zufrieden: „Es war ein aufregendes Rennen. Ich hatte einen guten Start erwischt und konnte mich kurz auf die erste Position setzen. An der zweiten Schikane habe ich den leider verloren. Ich konnte dann lange Zeit meinen zweiten Platz halten. Gegen Ende fiel ich auf Platz drei zurück. Ich bin aber zufrieden mit mir und dem Rennen.“
Carlos und Franco Fahrbach gelingt erster Sieg im 2. Rennen
Die Siegerehrung hatte schon begonnen, als Carlos und Franco Fahrbach nachträglich doch noch der Sieg zuerkannt wurde. Davor hatte die Rennleitung eine 30-Sekunden Strafe ausgesprochen, diese aber wieder zurückgenommen. Es war der Lohn für ein starkes Rennen des Brüderpaars. Die späteren Sieger hatten sich von Startplatz drei aus in Runde eins die Führung geschnappt, mussten aber schon einen Umlauf später den ersten Rang an Teamkollege Moritz Terhar abgeben. Nach einigen Runden hinter Terhar fiel man im engen Getümmel zwischenzeitlich bis auf die elfte Position zurück. Danach ging es Runde um Runde nach vorne. Eine späte FCY Phase, die auf einen schweren Unfall von Marcel Papst (Papst Motorsport) folgte, brachte nochmal zusätzliches Salz in die Suppe. Papst stieg zum Glück unverletzt aus seinem weitwunden Fahrzeug. Vorher lag Luca Wieninger (Cerny Motorsport) in aussichtsreicher Position, der seinen Boxenstopp schon früh angetreten hatte, um somit aus dem Verkehr zu kommen und mit einer starken Pace aufzeigte. Zum Unglück für Wieninger konnten die anderen Teilnehmer die FCY Phase dann zum Boxenstopp nutzen, weshalb Wieninger wieder nach hinten fiel. Extrem spannend verlief die Schlussphase, wo die Fahrbach Brüder, drei Runden vor Ende Frank Kompe von der ersten Position verdrängte. Mit 0,843 Sekunden Vorsprung konnte das Duo schließlich den ersten Gesamtsieg feiern. „Wir hatten Glück, dass wir zur Rennleitung gegangen sind. Die haben es eingesehen und das erste Urteil wieder rückgängig gemacht. Im Rennen hatten wir einen guten Start, dann aber einige Positionen verloren. Wir haben uns anschließend wieder gut vorgekämpft. Die letzten drei Runden waren anstrengend, da von hinten viel Druck kam. Ich habe geschaut, dass ich meine Rundenzeiten halten kann und sauber durchfahre“, so Fahrbach.
Pensler setzt sich gegen Siipola durch
Gesamtzweiter wurde Paul Pensler, der genau wie Teamkollege Tatu Siipola zwei Runden vor Ende an Frank Kompe vorbeigekommen war. Um 0,493 Sekunden musste sich Siipola geschlagen geben. „Es war eine sehr enge Geschichte. Wir drei waren sehr eng beieinander und ab Runde sieben war ich in Führung, hinter mir noch Luca und Tatu. Es war die ganze Zeit echt eng. Zum Boxenstopp fanden wir eine kleine Lücke. Dann kamen die Überrundungen. In den letzten fünf Runden konnte ich mich Position um Position nach vorne kämpfen“, berichtete Pensler über sein Rennen. In dem engen Rennen war die etwas längere Standzeit für den Sieg in Durchgang eins für Siipola kaum aufzuholen. Daher konnte der derzeitige Tabellenführer mit seinem dritten Platz ganz gut leben: „Ich muss sagen, dass das jetzt eines der großartigsten Rennen war, das ich je gefahren bin. Viele Überholvorgänge, Führungs- und Positionswechsel, gerade auch nach dem Boxenstopp und in den letzten Runden. Die längere Standzeit beim Stopp hat mich schon zurückgeworfen. Ich habe gepusht und versucht in den letzten zehn Minuten noch weiter nach vorne zu kommen. Ich freue mich über das Rennen und die gewonnenen Punkte.“
Fast hätte es auch für Frank Kompe (Kompetenz Racing) mit der ersten Podiumsplatzierung geklappt. In der 22. von 29 Runden verdrängte Kompe das Duo Schippert/Garbrecht (Dynotech) von der Spitze. Nachdem Fahrbach vorbei war, hielt Kompe dem Dauerdruck von Pensler und Siipola für eine Runde stand. Als er nach der Triple-Links zu weit rauskam, nutzten die beiden den Fehler sofort eiskalt aus und gingen vorbei. Durch die zwischenzeitliche Zeitstrafe für die späteren Sieger wähnte sich Kompe kurzzeitig auf Platz drei, musste dann aber mit Rang vier vorliebnehmen. „Es ist toll, wie wir als kleines Team uns etabliert haben. Ich bedanke mich ganz herzlich bei meinem Team für die tolle Arbeit, dass das heute so möglich wurde“, so Frank Kompe.
Actionreiches Wochenende
Der DMV BMW 318ti Cup war wie so oft ein richtiger Publikumsmagnet. Als die 43 Fahrzeuge in ihr Rennen starteten, säumten zahlreiche Zuschauer die Rennstrecke. Und die sahen zwei actionreiche Durchgänge mit packenden Positionskämpfen. Im ersten Rennen landeten Moritz Terhar, Marius Schmid (KTW4Racing), Fahrbach/Fahrbach, Farin Megger (Cerny Motorsport), Tom Schütze (Cerny Motorsport) und Eric Tobler (Hampl Motors Rennsport) in den Top 10. Fast noch eine Spur spannender war das zweite Rennen, wo Lukas Schächer und Luca Zeller knapp hintereinander auf den Plätzen fünf und sechs ins Ziel einliefen. Zwischenzeitlich auf Rang eins sahen Schippert/Garbrecht das schwarz-weiß karierte Tuch auf der siebten Gesamtposition. Noch in die Top 10 kamen Moritz Terhar, Tom Schütze und Niklas Schmid (KTW4Racing).
Garbrecht bester Gentlemen-Pilot
Martin Garbrecht setzte sich in der Ü-50 Wertung gegen Stefan Hahne (Cerny Motorsport) durch. Mit den Gesamträngen 15 und 7 machte er wichtige Punkte auf Hahne gut. Nach Platz 19 im ersten Rennen verbesserte sich Hahne im zweiten Durchgang auf einen starken 15. Gesamtrang. Platz drei holte im ersten Heat Bernd Jamin (Jamin Motorsport) vor Martin Heidrich (Panther Motorsport). Am Sonntag drehte Heidrich den Spieß um und landete ganz knapp vor Jamin auf Platz drei.
Bei den Junioren siegte am Samstag Tatu Siipola vor Lukas Schächer und Luca Zeller, während am Sonntag Franco Fahrbach vor Paul Pensler und Tatu Siipola die Junioren-Wertung für sich entschied.