Siipola und Garbrecht/Schippert in der Eifel vorne

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Dritter Lauf des 318ti Cup auf dem Nürburgring // Foto: Patrick Holzer

Beim dritten Lauf zum DMV BMW 318ti Cup auf dem Nürburgring fuhren Tatu Siipola (MORTS Racing Team) und Martin Garbrecht/Leon Schippert (Dynotech) die Siege ein. Das erste Rennen war von einem engen Zweikampf zwischen Siipola und Mika König (MK Motorsport) geprägt, während im zweiten Heat Garbrecht/Schippert souverän siegten.

Wie schon in Zolder lieferten sich Tatu Siipola und Mika König einen rundenlangen Zweikampf. Diesmal mit dem besseren Ende für Siipola, der sich im ersten Rennen am Samstag seinen vierten Saisonsieg holte. Die Entscheidung fiel erst in den letzten Sekunden. Aus dem Windschatten heraus ging Siipola am Führenden Ende Start und Ziel vorbei. Es folgte eine heiße letzte Runde, in der sich der schnelle Finne knapp durchsetzte. „Beim Start verlor ich meinen Platz an Mika König. Ich blieb ganz nah hinter ihm bis zur letzten Runde, versuchte aber vorbeizukommen. Ich erhielt die Anweisung das möglichst in der letzten Runde zu versuchen. Kurz vor Rennende habe ich den Überholvorgang durchgezogen“, erzählte der Sieger.

Rundenlanger enger Zweikampf zwischen Mika König und Tatu Siipola // Foto: Patrick Holzer

Für König gab es noch ein Nachspiel. Der bis dato Führende, war drei Tausendstel einer Sekunde vor dem Öffnen des Boxenstoppfensters über die Linie gefahren, während es für die direkt dahinter Einfahrenden gerade noch passte. Allerdings musste König das Risiko auch eingehen, wollte er um den Gesamtsieg mitspielen. Wäre er bei der kurz vor dem Öffnen des Boxenstoppfensters ausgerufenen FCY-Phase auf der Strecke geblieben, hätte er wohl auch jegliche Hoffnung auf eine gute Platzierung aufgeben können. Somit hieß es trotz starker Leistung nur Platz 38.

Überraschungssieger in Rennen zwei
Martin Grabrecht und Leon Schippert hatte man bei der Frage nach dem Gesamtsieg nicht unbedingt auf dem Zettel. Beim Auftakt in Hockenheim deutete Garbrecht mit einer Pole und einer Podiumsplatzierung das Potential allerdings an. Die perfekte Ausgangslage mit der umgekehrten Startreihenfolge der ersten Zehn konnte das Duo perfekt nutzen. Von der Pole aus gelang es Leon Schippert gleich einen Vorsprung herauszufahren. Den Abstand verwaltete Garbrecht nach dem Fahrerwechsel bis zum Fallen der schwarz-weiß karierten Flagge. „Wir sind durch das Reverse Grid von P1 aus gestartet. Ich hatte gehofft, dass ich einen guten Start habe und vorne bleiben kann. Danach konnte ich meine Runden konstant fahren und das Auto in Führung liegend an meinen Teamkollegen übergeben“, so Schippert.

Mit ein paar Minuten mehr wäre es wohl noch spannend geworden. Denn Mika König kam nach einer starken Leistung immer näher heran. Am Ende fehlten nur noch 2,335 Sekunden, nachdem sich König von ganz hinten durch das komplette Feld gekämpft hatte. „Es ist eine Herausforderung, auch deshalb, weil die Gefahr groß ist in eine Kollision verwickelt zu werden. Das passiert im hinteren Feld einfach öfter. Ich bin aber doch recht gut durchgekommen und konnte schon beim Start viele Meter machen. In der ersten Runde dürfte ich schon 20 Autos überholt haben. Durch die Strafsekunden der anderen an der Box konnte ich noch die letzten Plätze holen und den zweiten Platz nach Hause fahren“, berichtete König über sein Rennen.

Mika König fuhr von hinterem Startplatz bis auf den zweiten Platz nach vorne // Foto: Patrick Holzer

Premierenpodium für Lukas Schächer und Pol Leytem
In der Anfangsphase des ersten Rennens war Pol Leytem (Cuntz Motorsport) der einzige Pilot, welcher dem Führungsduo einigermaßen folgen konnte. Hinter dem Luxemburger tat sich bereits eine Lücke zu Lukas Schächer (MORTS Racing Team) und Marius Schmid (KTW4Racing) auf. Auch nach den Pflichtstopps blieb Leytem auf Rang zwei, während dahinter Schächer und Schmid die Positionen tauschten. Schmid, nun direkt hinter Leytem, versuchte in der letzten Kurve vor Start und Ziel innen die Attacke. Dabei berührte er Leytem am Heck und schickte diesen in einen Dreher. Später gab es dafür die Quittung, als Schmid von der Rennleitung 30 Sekunden zusätzlich aufgebrummt bekam.

Für Leytem gab es zumindest noch halbwegs ein Happy End. Zwar kam er nicht mehr an Schächer heran, doch mit dem dritten Gesamtplatz konnte Leytem genau wie Schächer seine erste Podestplatzierung im Cup feiern.

Pol Leytem fuhr im ersten Rennen auf den dritten Platz // Foto: Patrick Holzer

König und Schmid mit mehr Glück in Rennen zwei
Theoretisch war sowohl für König als auch Schmid das erste Rennen eigentlich gut verlaufen. Wären danach nicht die Strafen gewesen. Genau wie König musste Schmid einige Plätze im Rennen gut machen. Das gelang dem DMV Young Talents Pilot auch recht gut, so dass er sich nach den Pflichtstopps hinter König auf Platz drei einreihen konnte. In dieser Konstellation ging es auch über den Zielstrich. „Ich bin von P16 gestartet und habe gleich ein paar Positionen gutgemacht. Wie alle bin ich auch bei FCY in die Box. Ich bin auf P3 liegend aus der Box gekommen. Danach hatte ich schöne Kämpfe mit Mika König. Mit Platz drei bin ich sehr zufrieden“, befand Schmid.

Dahinter wurde es noch spannend zwischen Carlos Fahrbach/Franco Fahrbach (Ravenol Motorsport by MDM Racing) und Tatu Siipola. Kurzzeitig war Siipola gegen Rennende vorbei, musste sich aber wieder hinter dem MDM Racing Duo einsortieren.

Auch die Profis müssen kämpfen
Eng gestaltete sich der Zieleinlauf im ersten Rennen auf den Plätzen vier bis sechs. Farin Megger (asBest Racing), Eric Tobler (Hampl Motors Rennsport) und Moritz Terhar (Ravenol Motorsport by MDM Racing) lagen alle innerhalb einer Sekunde. Und auch Frank Kompe (Kompetenz Racing) folgte als Gesamtsiebter mit nur wenig Abstand. Die Top 10 vervollständigten Maximilian Kochendörfer (Ravenol Motorsport by MDM Racing), Stefan Hahne (Cerny Motorsport) und Garbrecht/Schipper. Gentlemen-Sieger Hahne zeigte sich mit seinem Rennen sehr zufrieden: „Beim Start habe ich drei Plätze gewonnen. Ich bin durchgekommen und habe mich aus allen Karambolagen herausgehalten. Der Boxenstopp lief auch rund. Da haben wir die FCY Phase ausgenutzt. Danach hatte ich mehrere schöne und faire Zweikämpfe mit einem Kollegen. Am Schluss konnte ich mich durchsetzen.“

Wie eng es im Cup zugeht, mussten auch Timo Scheider und Jan-Erik Slooten (Cerny Motorsport) erkennen. Im Qualifying auf P3 gelandet, wurden sie in Rennen 1 schnell in einen Dreher geschickt und gerieten danach nochmal in eine unglückliche Rennsituation. In Rennen 2 von weit hinten gestartet, musste sich das erfahrene Duo dann hinter Paul Pensler (MORTS Racing Team) auf der siebten Gesamtposition einreihen. Dahinter schlüpften Luca Zeller (Zeller Motorsport), Frank Kompe und Lukas Schächer unter die besten Zehn.

Erstmals Gentlemen-Sieger auch Gesamtsieger
Die Gentlemen-Wertung holte sich im ersten Rennen Stefan Hahne vor Martin Garbrecht und Martin Heidrich (Panther Motorsport). Als Gesamtsieger entschied Garbrecht im zweiten Durchgang die Gentlemen-Wertung vor Hahne und Welf Hermann (KTW4Racing) für sich. Damit war auch zum ersten Mal ein Gentlemen-Pilot Gesamtsieger eines Rennens.

Bei den Junioren siegte im ersten Heat Tatu Siipola vor Lukas Schächer und Pol Leytem. In Rennen zwei ging der Sieg an Leon Schippert vor Mika König und Marius Schmid.